Fotografie in "Babylon Berlin" |
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08.10.23 13:25
Jan_S  Moderator
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08.10.23 13:25
Jan_S  Moderator
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Fotografie in "Babylon Berlin"
Hallo zusammen,
in der aktuellen 4. Staffel von "Babylon Berlin" waren immer wieder Kameras zu sehen; obwohl man insgesamt auf zeitlich passende Ausstattung geachtet hat, sind mir doch ein paar Unstimmigkeiten aufgefallen:
– In mehreren Szenen kamen Fotoreporter vor. Um 1930 benutzte man häufig noch großformatige Spreizenkameras mit Schlitzverschluss (z.B. solche: https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=230), ich meine aber, außerdem Laufbodenkameras wie Graflex usw. gesehen zu haben; die scheinen mir nicht passend. Außerdem wurden Blitzgeräte benutzt, die m. E. erst später aufkamen. Ich habe mir aber die Stellen nicht gemerkt und müsste gelegentlich in der Mediathek noch einmal nachschauen.
– In einer Szene nimmt Marie-Louise Seegers geheime Dokumente auf. Man sieht die Szene zunächst durch einen (Spiegelreflex-)Sucher mit Scharfeinstellhilfe und hört ein lautes Verschlussgeräusch; bei der Kamera, die dann ins Bild kommt, handelt es sich aber um eine (zeitlich passende!) 3x4-Rollfilmkamera (ich meine, eine Korelle), man erkennt deutlich die beiden Rotfenster auf der Rückseite. Solche Kameras hatten natürlich keinen Spiegelreflexsucher und waren mit ihrer Naheinstellgrenze von 1 m auch kaum für die Aufnahmen von Dokumenten geeignet; hier kam es wohl vor allem auf die nachfolgende Szene an, als die Fotografin entdeckt wird und die Aufnahmen durch Herausziehen des Rollfilms unbrauchbar gemacht werden sollen...
Der Blick durch einen Spiegelreflexsucher mit Scharfeinstellhilfe wird öfter benutzt, wenn Fotografie dargestellt wird, selbst wenn Digitalkameras im Spiel sind; man meint wohl, dass so etwas (genau wie das Geräusch eines Motors) mit Fotografie assoziiert wird...
-- Beste Grüße Jan
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08.10.23 14:22
PeterS  50-99 Punkte
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08.10.23 14:22
PeterS  50-99 Punkte

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Re: Fotografie in "Babylon Berlin"
Hallo Jan,
ich habe den Eindruck, das die Sorgfalt bei der Ausstattung von Filmen allgemein nachlässt, nicht nur bei den Kameras. Offenbar genügt es heutzutage, wenn es "ungefähr stimmt" oder Klischees bedient. Es gibt aber ein paar Ausnahmen. Der Regisseur Wes Anderson legt sehr viel Wert auf die Ausstattung, da gibt es keine Schnitzer. Im neuesten Film Asteroid City hat er sogar eine Kamera erfunden, eine "Müller Schmid Swiss Mountain Camera", es ist eine Kiev 4M mit anderem Namen. Er ist auch einer der wenigen, der Analog filmt und seine Filme auf 70mm in die Kinos birngt.
Alles Gute
Peter _____________
https://schulzeknipst.de
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