Diese Kamera habe ich von meinen Freund und ehemaligen Kollegen Horst Walter (der viel zu früh verstorben ist und sicher im Funkbastlerhimmel neuste Kommunikationsempfänger testet - stimmts, lieber Horst?) im Jahr 1980 abgekauft.
Ich hatte bei meinem Freund Horst 1980 einige Urlaubsfilme gesehen, die mit der Bolex gedreht wurden. Hervorragend, obwohl die Filme damals auch schon ca. 15 Jahre alt waren.
Nicht nur vom Design eine schöne Kamera. Ein chromglänzendes Highlight hoher Feinmechik/Optik-Kunst aus der Schweiz.
Eine qualitätssteigernde Besonderheit der Zoom P1 Reflex war der Reflex-Super, ein damals eher seltenen Feature bei Consumer-Schmalfilmkameras. Erst so war ein semiprofessionales Arbeiten möglich. Das Bild konnte gut erkennbar während einer Aufnahme beobachtet werden, während man gleichzeitig die Belichtung kontrollieren konnte.
Die Trickmöglichkeiten (Ab/Aufblenden und Überblendungen) waren weitere Qualitätsbesonderheiten und wurden realisiert durch die Sektorenblende und den Rückspule-Knopf für kurze Überblendungen.
Der Schnittbild-Entfernungsmesser machte scharf eingestellte Motive leicht machbar.
Schließlich galten die Objektive der Bolex-Kameras als hochwertig und konnten das kleine Filmbild gut ausnutzen.
Filmkamera-Daten:
ACR 066
Hersteller, Modell: Bolex Zoom P1 Reflex
Baujahr: 1961 (ACR)
Format: Normal 8 (Doppel 8)
Objektiv(e): SOM Berthiot Pan Cinor 1:1,9. f= 8 - 40 mm.
Zoom: ja, mit abnehmbaren Handhebel Steuerung
Wechselobjektive: nein
Geschwindigkeiten (Bilder p. Sek): 16 - 64 !!! Einzelbild
Blenden: 1,9 - 16
Aufzug: Federwerk von Hand, Ausklapp-Knauf
Rechentabelle für Belichtung: nein
Belichtungsmesser: Ja mit Batteriesteuerung, Zeiger im Sucher, Nachführung über Blende.
Filmzählwerk: ja, Rückstellung
Sucher: Spiegelreflexsucher, mit Dioptrie-Ausgleich und Augenmuschel, der erst Zoom-Funktionen praktikabel machte
Entfernungsmesser: ja, totales Schnittbild
Selbstauslöser: nein
Film-Empfindlichkeiten: 5-200 ASA
Stromversorgung für Belichtungsmessung: Mallory RM450. Spannungstest-Taster oben vorn.
Filmtyp-Merkscheibe: nein
Besonderheiten, Sonstiges: Stativgewinde, Zubehör Revolvergriff mit Auslöser (Declic), Zoomsteuerstange. Sektorenblende. Gesonderte Rückkurbel, die auch Überblendungen ermöglichte (einsteckbar in eine abgedeckte Klein-Klappe), Drahtauslöser-Anschluß, Einzelbild möglich.
1=Sucher-Okular 2=DIN / Bilder p. Sek - Einstellung für Beleichtungsmessung 3=Batteriefach 4=Bilder p. Sekunde 5=Sektorenblende für Auf/Ablenden und Reagieren auf extreme Lichtverhältnisse. 6=Rückspul-Buchse für Überblendungen (in Verbindung mit der Sektorenblende) 7=Motor-Aufzug 8=Lock / Einzelbild / Sequenz aufnehmen
MFG Rainer
Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein.