Vor über 60 Jahren machte ich mit einer gebraucht gekauften Bauer 88 C meine ersten Versuche mit Zeitrafferaufnahmen und habe dabei einiges Lehrgeld bezahlt. Die Pflanzen verschrumpelten im Glühlampenlicht, obwohl die Lampen immer nur kurzzeitig eingeschaltet waren, erst der Einbau eines Blitzkontaktes und die Modifikation eines Blitzgerätes führten zum Erfolg.
Sentimentalität eines alten Mannes, ich habe eine Bauer 88 C ersteigert. Die Kamera steht jetzt vor mir. Sie sieht gut erhalten aus, nur der Antriebsfeder merkt man das Alter an, sie ist erschöpft und zieht nur noch 1,3m statt 2m durch, sicher kein Einzelfall.
Der Urahn des Laufwerkes stammt aus der Bauer 8, einer Einfach8-Kamera von 1937. Es ist montagefreundlich und besteht aus wenigen Teilen, die auf sich dem rechten Gehäusedeckel befinden. Der Filmantrieb erfolgt durch einen Schleppgreifer (Sperrklinke). In etwas modifizierter Form findet es sich in der mechanischen Modellreihe bis zur Bauer 88 L.
Die Bauer 88 C (8. 16. 24, 48B/Sek)und die 88 (nur 16B/Sek) kamen 1953 auf den Markt, die ersten einer erfolgreichen Modellreihe. Wie bei den Nachfolgern bestanden die Gehäuse aus Aluminiumguss mit polierten Kanten, der Rest mit blaugrünem Hammerschlag lackiert. Beide waren für Wechselobjektive mit einem Bajonett ähnlichem Steckgewinde versehen. Neben dem Fix-Fokus Normalobjektiv Schneider Kinoplan 2,7/12,5 wurde damals ein Schneider Xenar 2,8/38mm in Einstellfassung angeboten. Mit einem Adapterring war es auch möglich, Objektivvorsätze von anderen Bauer-Kameras am Normalobjektiv zu verwenden.
Meine jetzige Bauer 88C ist mit dem universellen D-mount 1) versehen, der früher nur für Exportkameras vorgesehen war. Im Sucher ist neben einer Parallaxenmarkierung ein Rahmen für die 38mm Brennweite zu sehen, ein Suchervorsatz für 6,5mm war im Angebot.
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vielen Dank für den interessanten Einblick in die Mechanik. So ähnlich dürfte es dann wohl auch im Inneren meiner 88B aussehen. Sie zu öffnen hätte ich mich nicht gewagt. Bei der 88B ist die Feder ebenfalls erschöpft und schafft so gerade noch 25 Sekunden Laufzeit.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Die Kamera würde ich auch nicht ohne Not öffnen, schon gar nicht, wenn die obere der drei Befestigungsschrauben in der Filmkammer noch versiegelt ist. Das Laufwerk ist das gleiche, nur an der Umlaufblende befindet sich ein zusätzlicher Lichtschutz zum aufgesetzten Belichtungsmesser hin. Der Aufwickeldorn im Kameragehäuse hat ein Zahnrad, das beim Zusammenfügen in ein Gegenrad unter der Aufzugssperre eingreift. Neben dem Aufwickeldorn ist eine Bohrung, durch die man mit einem Stift die Aufzugsklinke bei der Montage zurück halten kann. Eine kleine Abweichung ist möglich, der Knebel des Meterzählers kann mit einer Schraube befestigt sein, damit die Meterscheibe unter dem Knebel ausgetauscht werden kann.