Die Brillant hat eine Weiterentwicklung von einer Art Boxkamera bis zu einer hochkarätigen Zweiäugigen mit gekuppelter Entfernungseinstellung, Vierlinser und Compurverschluß durchgemacht, wie an den hier im Forum vorgestellten Exemplaren gut verfolgt werden kann.
Die Brillant war in Gewicht, Abmessungen und Bildqualität einer semiprofessionellen Digitalkamera vergleichbar:
Daten:
Hersteller, Modell: Voigtländer Brillant Baujahr: 1938 - 1950 Format: 6 x 6 cm Rollfilm. Objektiv: Voigtländer Anastigmat Skopar 1:3,5. F=7,5 cm. Aufnahmen: 12 Blenden: 3,5 - 22 Verschluss: Compur-Rapid. B, T, 1 Sek - 1/500 Sek Aufzug und Auslösung am Objektiv Blitz: nein (wurde m.W. gelegentlich durch Umbau in der Nachkriegszeit nachgerüstet) Belichtungsmesser: optischer Aufsteckbelichtungsmesser mit Tabelle in Zubehörfach Filmzählwerk: ja und auf Film, rückstellbar Sucher: Aufklappbarer Spiegelreflexsucher, Klarglaslinse mit Mattscheibenfleck Sportsucher: optischer Durchsichtssucher Filmtransport: Drehknauf Entfernungsmesser: über Mattscheibe Gehäuse: Bakelit mit Zubehörtür (seit 1937) Gewicht: ca. 550 Gramm Abmessungen geschlossen: ca. 94 x 117 x 85mm Besonderheiten, Sonstiges: Stativgewinde. Drahtauslöser, Zubehörfach z.B. für Gelbfilter
Ihr Gesicht ist das einer typischen Vorkriegs-Zweiäugigen. Für eine Aufnahme wurde der Verschluß von Hand gespannt und am Objektiv ausgelöst. Um den Hals gehängt und am straffen Riemen passender Länge war es leicht, verwackelungsfreie Bilder zu machen. Sportaufnahmen über den Reflexsucher würden an dem seitenverkehrten Bewegungsverlauf scheitern, sodass die Brillant (ggf. nach Entfernungseinstellung am Mattscheibenfleck) den Durchblick durch einen verkleinernden optischen Sportsucher bot:
Eine präzise Entfernungseinstellung war durch das gekoppelte Sucherobjektiv, mit f=2.2 lichtstärker und somit treffsicherer (wegen der geringeren Tiefenschärfe gegenüber dem Aufnahmeobjektiv) sichergestellt:
Fokussiert wurde auf dem Mattscheibenfleck in der brillanten, auch bei wenig Licht gut sichtbaren (wenn man geradeaus reinguckte ...) Sucherlinse. Die Sucherlupe zum präzisesten Einstellen kann herausgeklappt werden:
Der Film wurde mit dem Drehknopf rechts vorgespult. Die Brillant hatte zur Kontrolle der Bildnummer noch ein rotes, verschließbares Fenster in der Rückseite:
Motorrad oder Kamera, nichts geht über genug Stauraum:
Die Kamera mit unverlierbarer Rückwand. Man erkennt das Rad für den nicht immer zuverlässigen Bildzähler:
Februar 1983, Dokumentarfoto mit der Brillant als der besten Kamera, die ich hatte: Der Lückenschluß der A61 an das Autobahnkreuz Köln-West ist noch nicht erfolgt, der gesamte Verkehr geht hier für wenige Kilometer über die Landstraße. Die Vignettierung geht auf das Hochziehen des Kontrastes in der Nachbearbeitung zurück, da das Objektiv zu dieser Zeit schon ein wenig blind war:
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