hier die Vorstellung meiner Logitech Fotoman Digital-Photokamera mit Aufzeichnung von monochromen Photos auf einen Festspeicher. Diese Digital-Kamera war mit die erste auf dem Weltmarkt, die einen relativ günstigen Preis hatte. Sie zählt somit zu den Meilensteinen der Fototechnik. In anderen Ländern wurde die Kamera auch als Dycam Model 1 (schwarzes Gehäuse) angeboten. Außerdem war Fotoman meine erste Digitalkamera.
Hersteller: Logitech
Modell: Fotoman (weiss), Dycam Model 1 (schwarz)
Baujahr: um 1990/1991
Objektiv: Fix Fokus 8,5 mm (ca. 1 Meter bis unendlich, bei Blitz 1,2 Meter bis unendlich) Blende 4,5
Filter: Für helle Szenen mußte ein starkes Graufilter aufgeschraubt werden. 37 mm Gewinde. ND X8 (identisch Dichte .9)
Aufnahmen: Schwarz-weiß (256 Graustufen), im TIFF-, CCITT-, PCX- und BMP-Format. 32 Aufnahmen.
Auflösung, Sensor: 376 x 284 Pixel, wird gewandelt von 376 x 240 Pixel (alt 320 x 240) Pixel !!! 1/3" CCD-Chip ca. 0,1 MPix.
Speicher: DRAM. Fest eingebaut, 4 MB. Bei Akkuentladung gehen Photos verloren. Die Kamera ist immer an. Nutzungsdauer bis Bilder-Verlust 24-36 Stunden.
Belichtung: Automatisch. Zeiten 1/1000 Sek bis 1/30 s. 1/25 Sek bei Blitz. Da die Regelfähigkeit der Belichtung begrenzt war, gab es ein aufsetzbares Graufilter, um bei hellem Tageslicht (Sonne) Überbelichtungen zu vermeiden.
Empfindlichkeit: 200 ASA, mit Filter 25 ASA
Sucher: Optisch, kein Display. Eckmarken für eventuelle optionale Tele-Konverter. Rahmen für Standardbrennweite. Vollsucherbild für Weitwinkel-Konverter.
Software (FotoTouch) für Windows 3.xx. Twain-Schnittstelle. Über Software auch Selbstauslöser und Batteriestands-Anzeige. Die Software kann die Firmware neu installieren!
Stromversorgung: 2 Akkus AA Typ. In der Kamera aufladbar. Akkus konnten inoffiziell auch getauscht werden (Aus- und Einbau). Ladeteil für 12 Volt und Autoanschluß.*
Abmessungen: 16,8 x 8,1 x 3 cm
Gewicht: 284 Gramm
Meldungen: Auslösen: Normal Klickton Auslösen: Langer tiefer Ton = Akku schwach Auslösen: 3 lange tiefe Töne = Software (Firmware) fehlerhaft Mehrere Sekunden nach der Aufnahme: 1 langer hoher Ton = Normal, bereit zur nächsten Aufnahme Mehrere Sekunden nach der Aufnahme: 6 kurze Töne = hoch-tief-hoch, usw = noch 6 Bilder Mehrere Sekunden nach der Aufnahme: 5 kurze Töne = hoch-tief-hoch, usw = noch 5 Bilder. Und so weiter. Mehrere Sekunden nach der Aufnahme: 1 kurzer Ton = noch ein Photo Mehrere Sekunden nach der Aufnahme: 2 lange Töne tief hoch = Bildspeicher voll
Zubehör, Besonderheiten: Ladestation mit Anschluß zur RS323-Schnittstelle (COM). Kamera-Meldungen über Signal-Töne. Dogging-Station auch als Stativ nutzbar. Über Software, Computer und Datenkabel kann die Kamera auch ausgelöst werden. Die Firmware wurde über eine Extra-Stützbatterie gehalten. Eingebaute Uhr und Datum.
Hier ein Photo der Kamera in Original-Grösse. Gewandelt von TIF in JPG ohne Komprimierung. Es zeigt das historische Sende-Gebäude der Sendestelle Nauen bei Berlin.
Hier eine Nahaufnahme (Makro, mit Vorsatzlinse) einer kleinen Märlin-Modell-Lokomotive: Wurde mit einer Fremd-Nahaufnahme-Vorsatzlinse (aus der Restekiste) aufgenommen. Der schärfste Punkt der Vorsatzlinse wurde zuvor empirisch ermittelt.
* = Achtung, wichtig für Sammler: Wer eine solche seltene Kamera hat, sollte unbedingt die beiden Akkus aus der Halterung nehmen, denn diese laufen aus und beschädigen die Kamera!!! Die Kamera ist relativ einfach zu öffnen (3 Schrauben). Dann vorsichtig die Platine herausnehmen, ohne die Kabel zum Signalgeber abzureißen. Die Akkus können nun leicht entnommen werden:
Unten rechts sind die beiden gelben Akkus zu sehen, darunter die Firmware-Stützbatterie (wird wahrscheinlich 10 - 20 Jahre halten). Danach wird die Kamera unbrauchbar, wenn nicht ohne Spannungsverlust diese Batterie gewechselt werden kann.Rechts oberhalb der Akkus die vier Speicher-Chips (4 MB). Links vom Objektiv der Lade-Elektrolyt-Kondensator der Blitz-Einheit. Links in der Gehäuseskala der Piezo-Signalgeber.
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
eigentlich hat diese feine (gut gemeint) Pionier-Digitalkamera es verdient, weitere von ihr aufgenommene Fotos hier stolz vorzuzeigen. Also dann mal los:
Aufgenommen nördlich von Berlin zwischen Oranienburg und Liebenwerder zumeist an der Havel. Rathaus, Schleusen, Werftanlagen, Wehre. Schließlich nochmal der Hinweis auf das Tiff-Bildformat 376 x 284 Pixel !!! Aufgenommen 07.04.1995 mit der Logitech Fotoman.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
beim Erstellen von Sicherheits-Kopien älterer Digitalkamera-Fotos bin ich auch auf Aufnahmen von 1995 von der Logitech Fotoman-Kamera gestossen. Mir wurde dabei bewusst, dass das 30-Jahre alte Digitalfotos sind, natürlich mit den technischen Einschränkungen dieser Pionierzeit.
In diesem Thread hier gibt es ja schon SW-Aufnahmen aus diesen Jahren. Anläßlich meines persönlichen 30-Jahre Digitalkameras - Jubiläums "spendiere" ich hier noch mal drei weitere Aufnahmen.
Ja, da hat sich doch in 30 Jahren an der Bildqualität doch so einiges getan ....
(Altes Röhren-Kofferradio)
(Dorfkirche in Birkenwerder bei Berlin)
(Dorfkirche in Birkenwerder bei Berlin)
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Danke für die Fotos, Rainer, die haben was. Wenn Du's nicht gesagt hättest, wären die bei mir als Analogfotos aus den 50er Jahren durchgegangen. Wäre schön, wenn meine hypermoderne Digitalkamera auf Wunsch noch Fotos in dieser Anmutung machen könnte. Das geht heute, wenn überhaupt, nur noch mit KI. Wird halt nicht alles besser... .
Gruß, Sven
PS: Ich habe erst 2004 mit der Digitalfotografie angefangen, damals mit der Canon EOS 300D.
wenn ich an 1995 zurück denke: 99 % der Menschen fotografierten damals voll analog. Da war die Logitech Fotoman richtig exotisch, man wurde (ein wenig zu recht) belächelt, wegen der winzigen schwarz-weiss-Bildchen.
Für mich aber, nutzte ich diese Kamera im Bereich Amateurfunk, um nach Funk-Fielddays sofort noch am selben Tag Fotos in den Packet-Mailboxen zu zeigen. Packet war eine drahtlose digitale Betriebsart mit einem überregionalen internet-ähnlichen Netzwerk. So eine Packet-Mailbox war ein wenig mit einem Internetforum zu vergleichen.
Andere kamen da nicht mit, da (wenn nicht Sofortbildkameras und Scanner verwendet wurden) da sie zu langsam waren.
Die Datentransfergeschwindigkeit im UKW-Amateurfunk-Packet-Netz lag bei 1200 - 19000 Baud, Schneckentempo.
Da waren also die kleinen Fotos genau ein guter Kompromiß, um lange Hochladezeiten zu vermeiden.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.