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Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm
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23.08.21 21:47
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

23.08.21 21:47
Scannerhannes 

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Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm

Liebe Foristen,
die Eibe (Taxus baccata) ist ein lebendes Fossil, die älteste (Tertiärrelikt) Baumart Europas. Sie ist durch zahlreiche Überlebensstrategien enorm robust und gehört zu den giftigsten Pflanzen Europas. Fünfzig Gramm ihrer Nadeln sind für den Menschen tödlich, zerkleinert ein Fünftel der Menge.

Ich dachte, die Nadelbäume in meinem Garten mit ihrem frischen Grün seien Fichten aus eingesetzten Weihnachtsbäumchen oder ihre Nachkömmlinge. Überraschung! An ihren noch winzigen und unreifen Pseudofrüchten erkannte ich bereits nach zwanzig Jahren, daß ich eine Eibenplantage von mindestens einem Dutzend Bäume oder Bäumchen auf dem Grundstück hatte, die größte knapp vier Meter hoch (Wert bei Kauf in einer Gärtnerei um 1400 Euro). Aufnahme von heute:




Hier die erste schon reife Frucht, bei der der hellgrüne "Becher" zu einer süß schmeckenden, roten Pseudobeere ausgewachsen ist:




Auf diesem Bild ist in der Mitte deutlich das Samenkorn zu erkennen, das vorher winzig klein von dem hellgrünen Becher umschlossen war. (Die Eibe ist ein atavistischer Baum - alle anderen Nadelbäume tragen eine Vielzahl von Samen an ihren Zapfen). Die Vögel essen gerne die rote "Beere". Die Samen werden nicht verdaut und daher alsbald gleich mit Dünger in der Umgebung verteilt, bevorzugt, wo sich Vögel niederlassen, also wo die Bodenverhältnisse für Sträucher und Bäume förderlich sind. Eine Eibe trägt erst ca. ab dem fünfzehnten Jahr Samen. Ist sie aber so weit gekommen, so sät sie sich überall aus.




Die Aufnahmen sind für mich ein "Erst". Sie sind nicht mit dem Handy gemacht und herausvergrößert, sondern ziemlich die ersten unter diesen Umständen gelungenen mit meinem antiken aber sehr begehrten Makro-Objektiv (Pentax M Makro 1:4 50mm, Vierlinser) an der Digitalen Spiegelreflexkamera (Pentax K20D). Sie erfassen als Nähestes ein Bildfeld von 30 x 45 Millimetern, das dann auf 3104 x 4672 Pixel gebracht wird, also ungefähr drei Bildschirmhöhen mal vier Bildschirmbreiten. Die oben verkleinert abgebildeten Pseudobeeren füllen im Original als Ausschnitt meinen PC-Monitor vollständig aus. Der Vorteil der Pentax-DSLR ist, daß sie den Bildstabilisator gegen Verwackeln in der Kamera haben. Er wirkt also auch bei jahrzehntealten Objektiven.
Die Aufnahmetechnik, vor allem mit Blitz, ist bei diesem rein manuellen Objektiv kompliziert. Als Blende wurde am Objektiv 32 bzw. 22 gewählt. Durch den Abbildungsmaßstab 2:1 ergibt sich ein Auszug von Wurzel 2 gleich 1,41, womit die genannten Blenden um einen Blendenwert kleiner werden.
Ich hatte jahrelang einen Vorbehalt gegen Makroaufnahmen mit diesem Objektiv, weil sich bei 50mm Brennweite eine viel geringere Tiefenschärfe ergibt als bei einer digitalen Kompaktkamera mit typischerweise 1 durch 1.8 Zoll Sensorgröße wie bei meiner sonst bevorzugten Nikon Coolpix 990. Die Skepsis war angesichts der einstellbaren Blenden bis hinunter zu 32 unbegründet.
Der eingebaute Blitz der Kamera (der eine hochausgefeilte Regelung hat, die sich übrigens auch bei Aufhellblitz bestens bewährt) war aktiviert, die Belichtung um den vollen Spielraum von 1:2 vermindert (und in der Bildbearbeitung wieder hochgeregelt), was die Farbwiedergabe bei dem ultra-nahen Blitz als auch den Dynamikumfang verbessert.

Frdl. Gruß, Hannes

Zuletzt bearbeitet am 23.08.21 22:17

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IMGP6950_640.JPG IMGP6950_640.JPG (111x)

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24.08.21 09:54
KarlKnips 

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24.08.21 09:54
KarlKnips 

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Re: Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm

Hallo Hannes,

interessante Bilder und Ausführungen zur Eibe. Ich habe vor meinem Fenster auch eine stehen, die demnächst wohl 15 Jahre wird. Mal sehen, ob sie dann Früchte trägt. Ein schönes Beispiel für die Fotografie mit "Altglas" - wenn auch den analogen Optiken die knackige Schärfe heutiger Macroobjektive ein wenig abgeht.
Eine Frage noch: Wer hat festgestellt, das die Beeren süß sind? Lebt dieser Forscher noch?

Beste Grüße
Karl Knips



Im Kopf entsteht das Bild, danach erst in der Kamera.

24.08.21 10:37
Rainer 

Administrator

24.08.21 10:37
Rainer 

Administrator

Re: Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm

Hallo zusammen,

interessante Aufnahmen. Ich glaube mich aus meiner Kindheit an einen Vergiftungsfall im Zusammenhang mit der Eibe erinnern zu können, wo ein anderer Schüler unserer Schule betroffen war.

Lieber Hannes, ich sehe gerade, dass die Pentax K20D noch gar nicht im Forum vorgestellt wurde ?



Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

24.08.21 12:04
Scannerhannes 

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24.08.21 12:04
Scannerhannes 

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Re: Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm

Hallo, Karl!

KarlKnips:
Eine Frage noch: Wer hat festgestellt, das die Beeren süß sind? Lebt dieser Forscher noch?
Unbekanntes klärt sich meiner Ansicht nach am ehesten mit der Frage: Wem (wofür?) nützt's?
So, wie es auf die Vorwahlzeit zurückzuführen ist, daß lieber gegen eine Seuche, an der schon 91.000 Leute gestorben sind, nur Pseudo-Maßnahmen ergriffen werden, anstatt Wählerschichten ihre Strandparties oder religiösen Zusammenkünfte zu vermasseln, und warum wir deutschsprechende, ausgebildete Afghanen lieber der "Nacht der langen Messer" überlassen, statt zu den 5 Millionen illegaler Einwanderer noch 15.000 bewährte Helfer zu retten, so erklärt sich auch bei der Eibe mit dieser Frage.
Hochgiftig ist alles an ihr ausser den süßen Beeren. (Schon die Samen mitzuessen, wäre eine schlechte Idee). Die Beeren sind die Belohnung für die Weiterverbreitung der Spezies durch die Vögel. Für Grünfink, Kohlmeise, Kleiber und Spechte ist das Taxin (Eiben-Gift) auch ungiftig, nicht nur das rote Fruchtfleisch. Spechte machen Wohnhöhlen in Bäume. Vielleicht ist es nützlich, sie an Eiben als Standorte zu binden, sodass sie die Samen um so zahlreicher verbreiten. Bei mir kamen Spechte in den gleichen Jahren wie die Eiben in den Garten (mann, sehen die dämlich drein . Bild: K20D, SMC Pentax DA 55-300 1:4-5.8 ED @300mm, gecroppt bis zum Gehtnichtmehr. Der spielte Verstecken mit mir. Ich habe ihn vor einem Jahr erwischt, wie er zwischen zwei Stämmen eines Obstbaums nach mir linst).


Stechend, bitter oder giftig sind die Pflanzen, um alles abzuwehren, was sie zerstören und fressen möchte. Beispielsweise sind Kartoffelpflanzen ebenfalls giftig.
Warum in der Tierwelt Rehe, Hirsche und Ziegen sich ungestraft an Eiben gütlich tun können, aber Pferde, Rinder sowie Kühe, Schweine, Katzen, Hunde, Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Ratten, Mäuse und Landschildkröten daran sterben, weiß ich nicht. Was tun Ziegen für das Überleben der Eiben, dass man ihnen die jungen Schößlinge als Nahrung erlaubt?! Oder sind diese drei Arten einfach im Rüstungswettlauf eine Runde voraus?

Wer erzählt hat, daß die roten Früchte ungiftig sind, weiß ich nicht. Das ist wahrscheinlich evolutionäre Auslese. Man liest jedes Jahr von Unglückswürmern, die, wie ich, die Eiben mit Fichten verwechselt haben, aber sich aus ihren Nadeln einen blutreinigenden Tee bereitet haben, jedoch erzählen sie nichts mehr. Survivalisten auf Youtube hingegen weisen darauf hin, daß die Früchte essbar sind, aber nichts anderes. Wer gelernt hat, nur das rote Fruchtfleisch abzupulen, hat im Notfall mehr energiebringenden Fruchtzucker als Nahrung, während andere schon verhungern. Echtes Survival eben .

Gruß, Hannes

Zuletzt bearbeitet am 24.08.21 12:34

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IMGP6795_800.JPG IMGP6795_800.JPG (97x)

Mime-Type: image/jpeg, 48 kB

24.08.21 12:32
Scannerhannes 

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24.08.21 12:32
Scannerhannes 

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Re: Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm

Lieber Rainer!

Rainer:
Lieber Hannes, ich sehe gerade, dass die Pentax K20D noch gar nicht im Forum vorgestellt wurde ?
<schwitz>
<Argumente sammel>
Die ist doch zeitgenössisch, keine analoge oder Sammlerkamera ... und überhaupt, ich habe doch auch mal den Thread gestartet "Analogobjektive an Pentax Kameras" ...
und die Pentaxe, K20D, *Ist-DL, K1000 und MZ5n plus die daran verwendeten Objektive habe ich doch schon sooo oft hier im Forum erwähnt (z.B. https://blende-und-zeit.sirutor-und-compur.de/thread.php?board=11&thread=138) ... und meine EOS 5D ist ja auch nicht drin ...



Viele Grüße,

Hannes :)

24.08.21 15:18
Rainer 

Administrator

24.08.21 15:18
Rainer 

Administrator

Re: Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm

Hallo Hannes,


<grübel> grübel </grübel> ...


Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 24.08.21 15:19

25.08.21 08:39
KarlKnips 

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25.08.21 08:39
KarlKnips 

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Re: Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm

Hallo Hannes,

danke für die ausführliche Erklärung mit den tagespolitisch aktuellen Bezügen. So bin ich wieder ein Stück schlauer in Bezug auf die Eibe.

Gruß
Karl Knips




Im Kopf entsteht das Bild, danach erst in der Kamera.

25.08.21 11:50
Scannerhannes 

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25.08.21 11:50
Scannerhannes 

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Re: Die Eibe, mit dem Pentax M Makro 1:4 50mm

Hallo, Karl!

KarlKnips:
Ich habe vor meinem Fenster auch eine stehen, die demnächst wohl 15 Jahre wird. Mal sehen, ob sie dann Früchte trägt.
Nur weibliche Bäume. Achte auf die derzeit meist noch unreifen Früchte, grün, ungefähr wie eine Eichel, aber zuerst nur ca. zwei Millimeter lang. So dicht wie auf dem Bild stehen sie nicht immer (ich zähle zehn Stück auf einer handgroßen Fläche). Auf dem Foto sind sie schon was größer, es ist ja auch schon eine vollreif rot am benachbarten Baum. Ich habe sie extra nicht herausvergrößert.



Foto Pentax M Makro 1:4 50mm, Bl. 32, Entfernung ca. 40 Zentimeter, eingebauter Blitz. Foto unterbelichtet (wg. Tiefenschärfe) und mit Bildbearbeitung stark aufgehellt. Bl. 16 hat auf ca. 20 Zentimeter Entfernung korrekte Belichtung ergeben, aber dann nicht die Schärfe bis in die Tiefe des Baumes. (Ich hätte natürlich auch die Stelle im Menü suchen können, wo man die "Empfindlichkeit", bei Digikams die elektrische Signalverstärkung, hochsetzt).

Männliche Eiben haben Stände von kugeligen Kätzchen an den Zweigspitzen, die super feine Pollen absondern. Habe sie selber noch nicht gesehen. Sie schweben lange in der Luft und befruchten die weiblichen Blüten - ganz ohne Bienen - , die dafür klebrig sind. Bild siehe https://www.baumkunde.de/Taxus_baccata/Bluete_m/.

Frdl. Gruß, Hannes

Zuletzt bearbeitet am 25.08.21 20:22

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