Immer noch aktuell: Sturmschäden im Wald |
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11.04.18 21:45
Laufbodennicht registriert
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11.04.18 21:45
Laufbodennicht registriert
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Re: Immer noch aktuell: Sturmschäden im Wald
Hallo Rainer,
Rainer: ich hatte schon vor einigen Monaten einige Fotos aus den Berlin / Brandenburger Wäldern gezeigt. Noch sind wir im Frühjahr, aber die Forstwirtschaft kommt mit der Bewebung der schlimmsten Baumbrüche kaum hinterher.
Baumbrüche sind also für uns in Berlin / Brandenburg Alltag geworden, kaum ein Bereich in den Wäldern oder auf den Baumalleen, der nicht betroffen ist. ... Im Grunde ein trauriger Anblick, gehört aber nun zu meinen Waldspaziergängen dazu...
Klar, das sieht ersteinmal fürchterlich aus. Es gibt aber einen guten Trost.
Beileibe nicht nur den Schwarzwald verwüsteten die Stürme Wiebke(1990) und Lothar(1999). Um das Sturmholz vor dem endgültigen Zugriff der Borkenkäfer zu bergen, mußten Waldarbeiter aus anderen Staaten - u.a. Österreich - zu Hilfe geholt werden. Riesige Naßlager wurden in Bachnähe angelegt und teils jahrzehntelang beregnet - das mögen die Borkenkäfer nicht. Als der noch deutlich kräftigere Lothar ans Werk ging, waren die wegen Wiebke angelegten Naßlager erst teilweise abgebaut. Jeweils jahrelang waren viele der Wanderwege zuerst gesperrt, später gab es oft noch langweilige Umwege um zuvor schöne Gebiete. Heute aber sieht man abgesehen von manchen ausgesetzten Flächen, an denen noch Baumstummelfelder zu sehen sind, nichts mehr davon. Forstbesitzer hatten zwar einen riesigen Schaden, aber der Schwarzwald ist nicht gestorben. Im Gegenteil - es setzte ein Umdenken ein zugunsten einer nachhaltigeren Waldbewirtschaftung.
Dem Wald und der Umwelt hat die natürliche Verjüngung sehr, sehr gut getan. Die riesigen Schneisen wurden bald von Pionierpflanzen bevölkert - u.a. leuchtende Blumenpracht an Fingerhut etc.. Man wendet sich jetzt wieder mehr der Wald- als der Forstwirtschaft zu, nach Jahrzehnten, in denen man den Wald zu einer Baumagrarsteppe umgebaut hat, schon aus praktischen und finanziellen Erwägungen heraus setzt man jetzt wieder zumeist auf Naturverjüngung. Insgesamt hat dies dem Erlebniswert der Landschaft gutgetan.
Daß ganz besonders reizvolle Gebiete wie die Monbachschlucht gegenüber 30, 40 Jahren zuvor schon viel eingebüßt haben, liegt zudem weniger an den Stürmen, als am Waldsterben davor, das schließlich auch den Bestand ganz langsam, aber sicher anfälliger gemacht hat. Wer die Monbachschlucht vor 40 Jahren erlebt hat, die massiven, wassergetränkten Moospolster - stellenweise über 30cm dick - in einem hohen, dichten Schluchtwald, was noch bei größter Hitze im Hochsommer für angenehmes Klima sorgte, war bereits vor Wiebke so enttäuscht wie vorgewarnt - und wenig überrascht über das, was folgte. Denn schon vor Wiebke war der Wald durch Nadelverlust licht geworden, die Hitze im Hochsommer nur wenig geringer als in der Umgebung, die Moosteppiche weitestgehend verschwunden.
Wer mit offenen Augen durch die Landschaft streift, kann jetzt viel besser unterscheiden zwischen Waldgebieten und Resten einer oft fälschlich für Wald gehaltenen, fehlgeleiteten Forstagrarsteppe.
Wiebke und Lothar waren späte, aber wirksame, nachhaltige und heilsame Weckrufe.
Grüße, Laufboden
Zuletzt bearbeitet am 11.04.18 22:03
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