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Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20
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27.10.22 10:11
Clack1967 

500 und mehr Punkte

27.10.22 10:11
Clack1967 

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Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Liebe Foren-Experten,

ich möchte mit einem Weitwinkelobjektiv Zeiss Flektogon 4/20 an einer analogen, rein mechanischen Spiegelreflexkamera ohne Belichtungsmesser bzw. TLR-Messung fotografieren. Ich benutze einen externen Belichtungsmesser (Gossen). Weiß jemand, ob ich beim viellinsigen Flektogon hinsichtlich der Belichtungszeit etwas beachten bzw. länger belichten oder aufblenden muss? Bei anderen "lichtschluckenden" Objektiven, z.B. Tele- oder Makroobjektiven mit großer Brennweite, ist ja in der Regel die Belichtungszeit um einen bestimmten Faktor zu verlängern. Ist das beim Flektogon eventuell auch so?

Ich bin sicher, dass ein Erfahrenerer als ich hier in der Runde dazu etwas sagen kann.

Danke vorab und herzliche Grüße

Heiko


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27.10.22 11:03
Rainer 

Administrator

27.10.22 11:03
Rainer 

Administrator

Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Lieber Heiko,

eine interessante Frage. Die damaligen Standardbelichtungsmesser (also auch von Gossen mit dem z.B. Sixtomat) waren in etwa für die Normalbrennweiten (bei Kleinbild um 50 mm Brennweite) ausgelegt, zumeist mit einem Erfassungsbereich der etwas größer war. Ungefähr um 50 - 60 Grad. Gossen schwieg sich darüber aus und erwähnte in ihren Anleitungen den Bildwinkel und andere Brennweiten der Objektive nicht.

Das waren eigentlich immer keine Spot-Messer, sondern Integralmesser. Aus meiner Praxis weiss ich, dass bei Messungen in Richtung Motiv der Unterschied zwischen Weitwinkel (35 mm) und Normalbrennweite (50 mm) nicht so groß ist.

Ich hatte damals Kalibrierungsaufnahmen gemacht für Normal, Tele, Weitwinkel. Dabei jeweils immer eine Blende wie angezeigt, dann eine Blende mehr, eine Blende weniger. Später diese Fotos begutachtet, um zu sehen, welche Aufnahmen jeweils die besten waren.

Nach meiner Erinnerung musste ich nur bei Tele etwas nach-korrigieren.

Bei Deinem 20-iger Weitwinkel (schon ein deutliches Weitwinkel) könnte tatsächlich eine Kalibrierung empfehlenswert sein, so nach dem Motto sicher ist sicher.






Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

27.10.22 14:25
Jan_S 

Moderator

27.10.22 14:25
Jan_S 

Moderator

Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Hallo zusammen,

hier sind m.E. zwei potenzielle Problembereiche zu unterscheiden:

1. Konstruktion des Objektivs, die möglicherweise zu einer geringeren effektiven Lichtstärke führt (so habe ich die Frage verstanden);
2. der große Bildwinkel des 20-mm-Objetkivs, der Motivteile mit unterschiedlicher Helligkeit erfasst, was die Belichtungsmessung beeinflussen kann.

Zu 1: So etwas kenne ich von bestimmten Zoom-Objektiven; die Lichtstärke nimmt mit zunehmender Brennweite um bis zu einer Blende ab, was eine Korrektur der Belichtungszeit erfordert. Auch manche Makroobjetkive verhalten sich bei langem Auszug so. Das 20er Flektogon kenne ich nicht, aber bei den 20-mm-Objektiven von Nikon, die ich benutze, ist keine solche Korrektur erforderlich. Ich würde da im Zweifel in der Literatur nachsehen; im Buch von Werner Wurst zur Exakta beispielsweise werden die betr. Objektive beschrieben; da müsste es entsprechende Hinweise geben.

Zu 2: Das ist bei einem solchen Bildwinkel in der Tat ein Problem, aber mit einem Handbelichtungsmesser kann man ja selektiv messen, hier bietet sich im Zweifel auch die Lichtmessung (vom Objekt zur Kamera mit vorgeschalteter Kalotte) an. Bei sehr hohem Kontrast muss man sich entscheiden (und evtl. pullen, um den Kontrastumfang erfassen zu können)...

--
Beste Grüße
Jan

27.10.22 19:23
Clack1967 

500 und mehr Punkte

27.10.22 19:23
Clack1967 

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Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Lieber Jan,

danke für Deine kundige und hilfreiche Antwort. Bei Wurst schlage ich gleich mal nach. Dann werde ich es ohne Zeit-Anpassung versuchen. Ich dachte nur, dass das Flektogon ein so hochkomplexes optisches System darstellt, dass es wie bei einem Tele mit großer Brennweite eventuell zu Lichtverlusten kommt. Ich habe das Glück, am Wochenende in den Beelitzer Heilstätten bei einer "Lost-Place"-Fotoführung dabei sein zu dürfen, und da soll in den schummrigen alten Bettensälen alles klappen!

Herzliche Grüße

Heiko

27.10.22 21:18
Scannerhannes 

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27.10.22 21:18
Scannerhannes 

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Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Hallo,
so super-feine Anpassungen haben mich nie interessiert. Ihnen galt, denke ich, das Augenmerk zu Zeiten der analogen Fotografie, als ein großer Teil der Amateure mit Farbdiafilm fotografierte - absolut nicht tolerant gegen Abweichungen in der Belichtung und absolut keine Möglichkeiten der Korrektur (hat keine Diaprojektoren mit Dimmern gegeben, glaube ich).
Bei Negativprozessen mit ihren vielfältigen Einflußmöglichkeiten oder gar Scannern kann ich mir keinen Unterschied vorstellen. Im Gegenteil sind meine Digitalcameras samt und sonders auf eine kräftige Unterbelichtung konfiguriert, weil ich Schatten immer heller machen kann, aber niemals einen weiß versoßten Himmel runterkriege, sodass sich hübsch blauer Himmel mit Wölkchen zeigt.
Der Sixtomat, falls es sich um den mit dem Rollo handelt, den ich mir zu seiner Zeit nie leisten konnte, ist fein für Incident light Messungen, aber Selen-Belichtungsmesser mit ihren flächigen Messzellen sind nicht das Wahre für Spot-Messungen.
Dies vorausgeschickt, ich liiiebe meinen Belichtungsmesser Minolta Auto Meter II. Von der Kalotte für die Lichtmessung bis zum Spot-Metervorsatz mit zehn Grad Auflösung bietet er alles, und auch dieses bejahrte und daher erschwingliche Modell scheint unverwüstlich zu sein. Hier vorgestellt unter https://blende-und-zeit.sirutor-und-compur.de/thread.php?board=52&thread=26. Damit sollte man in der Lage zu einer überlegten Messung zu sein, auch wenn einen die Super-Weitwinkelbrennweite von z.B. 20mm vor Herausforderungen stellt, typischerweise Lichteinfall durch ein Fenster in Innenräumen.
Gruß, Hannes :) .

Zuletzt bearbeitet am 27.10.22 21:19

27.10.22 21:28
mazdaro 

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27.10.22 21:28
mazdaro 

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Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Hallo,

der Blendenwert (Relative Öffnung) eines Objektivs gilt streng genommen für Unendlich. Bei langem Auszug (Zwischenringe etc.) ist eine Korrektur nötig, wie man sie auch bei Verwendung von Farbfiltern kennt.

Unterschiedliche Brennweiten hingegen benötigen keine Korrektur, da ja der Blendenwert eine Funktion der Brennweite ist.
Deshalb werden Zoomobjektive häufig mit einem "Lichtstärke-Bereich" angegeben.

Ich schätzte, ein Sixtomat und ein Zwanziger harmonieren hinsichtlich Objektmessung ganz gut.

Gruß Roland

27.10.22 21:51
mazdaro 

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27.10.22 21:51
mazdaro 

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Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Der Einfluss der Vergütung:

Ein nicht vergütetes Linsensystem lässt klarerweise weniger Licht hindurch als ein vergütetes. Der Unterschied ist umso größer, je mehr Luft-Glas- und Glas-Luft-Übergänge vorhanden sind.
Die absolute Öffnung eines Sechslinsers kann also etwas kleiner ausfallen als bei einem Objektiv gleicher Bauart (gleiche Lichtstärke!) ohne Vergütung.

27.10.22 22:16
Clack1967 

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27.10.22 22:16
Clack1967 

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Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

...das Zeiss Flektogon 4/20 ist ein 10-Linser!

Herzliche Grüße und vielen Dank

Heiko

28.10.22 10:38
Rainer 

Administrator

28.10.22 10:38
Rainer 

Administrator

Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Hallo zusammen,

ich bin der Meinung, dass es schon darauf ankommt, wie groß der Erfassungswinkel eines Belichtungsmesser bei durchschnittlichen Motiven ist. Ich gehe dabei von einer Messung von der Kameraposition zum Motiv aus. So ist der im Startbeitrag des Threads erwähnte Gossen-(Selen?)-Belichtungsmesser im Winkel auf die Normalbrennweite ausgelegt.

Das wäre eine Gesamt-Feld-Messung. Nutze ich diesen angenommenen Belichtungsmesser (der keine Erfassungswinkel-Umschaltung hat) für ein Teleobjektiv, wird ein übergroßes Feld bewertet.

Umgekehrt wird bei einem Weitwinkel nur ein Teil des Bild-Feldes bewertet, also etwas im Sinne einer mittenbetonten Messung.

Es kommt dabei dann doch schon etwas auf die Lichtkontraste im Bildfeld an.

Besser sieht es da bei Belichtungsmessern aus, die eine Messwinkel-Umschaltung haben, wie z.b. beim Gossen Polysix:


https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...52&thread=9

Der bietet:

Integral-Messung (gesamtes Motivfeld)
Mittenbetonte Messung
Spotmessung

Bei der Frage von Clack1967 ging es ja um einen Gossen-Belichtungsmesser (von damals?) in Verbindung mit einen schon recht starken Weitwinkelobjektiv.

In diesem Fall würde ich einfach mal einige Probebelichtungen machen (wie in meinem Vorbeitrag beschrieben) um hinsichtlich der richtigen Belichtung ein Anhaltspunkt zu haben.

Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 28.10.22 10:39

28.10.22 11:56
mazdaro 

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28.10.22 11:56
mazdaro 

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Re: Belichtungszeit beim Zeiss Flektogon 4/20

Ganz genau, Rainer, es dürfte zur "Mittenbetonten Integralmessug" kommen, die ein guter Kompromiss ist, wie Nikon jahrzehntelang gezeigt hat.
Klar, wenn man ein Spotmeter hat und weiß, was man anmessen muss - im Zweifelsfall die Handfläche, die einer Graukarte ensprechen soll -, um eine optimale Belichtung zu erhalten, ist das eine feine Sache.

Bei Asahi (Einführung der Spotmatic) hatte man die richtige Handhabung eines Spotmeters der Mehrheit der Fotografen letzten Endes doch nicht zugetraut: ursprünglich war tatsächlich TTL-Spotmessung geplant gewesen, man war dann kurz vor Markteinführung auf Integralmessung umgeschwenkt. Da die Gehäuse jedoch alle schon den Schriftzug "Spotmatic" trugen und eine Namensänderung viel zu teuer gewesen wäre, hatte man sich für Etikettenschwindel entschieden.

Gruß Roland

Zuletzt bearbeitet am 28.10.22 12:10

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