Ich möchte heute diese ungewöhnliche russische SLR-Kamera vorstellen, deren kupferner Fächerverschluss wohl einzigartig sein dürfte.
Zunächst der Steckbrief:
• Baujahr: 1974 — 1980 • Hersteller: Arsenal, Kiev (UdSSR) • Format: KB (24x36mm) • Objektivanschluss: Spezial-Bajonett (lässt sich mit dem kleinen Knopf neben dem Objektiv entriegeln) • Objektiv: Helios 81 2/53 Automat (48mm Filtergewinde) • Blenden: 2 bis 22 (u. Blendenautomatik in A-Stellung) • Verschluss: horizontal im Halbkreis ablaufender Fächerverschluss (Kupferlamellen) • Belichtungszeiten: B, 1/2 bis 1/1000 Sekunde • Fokussierung: manuell • Blitz: Hotshoe + Synchronkontakt für Kabel • Belichtungsmesser: batteriegespeister CdS-Belichtungsmesser (TTL) • Filmzählwerk: automatisch, auf der Oberseite beim Schnellspannhebel • Sucher: Prismensucher (mit Mikroprismenring und Schnittbildentfernungsmesser) • Filmtransport: Schnelltransporthebel • Auslöser: großer Knopf rechts • Selbstauslöser: nein • Filmtyp-Einstellung: im Zeitenrad (GOST-Angaben von 16 bis 500) • Batterie (Batteriefach im Boden): PX625 • Besonderheiten: Ein-/Ausschalter für TTL-Belichtungsmessung, Rückschwingspiegel, Einstellrad für Lichtstärke des Objektivs im Zeitenrad (= größtmögliche Blendenöffnung), Batterietestknopf auf der Oberseite, Rückspulknopf auf der Unterseite, 1/4-Zoll Stativgewinde, Ösen für Tragegurt, fest montierter Zubehörschuh (mit Mittenkontakt). • Zubehör: Bereitschaftstasche
Die schwere (1300g) und klobige Kamera wirkt sehr rustikal, wenn man sie z.B. mit einer Pentax oder einer Miranda vergleicht. Mit ihren Kupferlamellen und dem wuchtigen Auslöser wirkt sie sehr robust. Die Einstelloptionen sind originell, z.B. das Blendenrad vorne links. Einige Bedienelemente sind mir allerdings rätselhaft, z.B. die beiden unterschiedlich großen gelben Punktmarkierungen im Zeitenrad. Vielleicht hat jemand hier eine Idee, denn die Funktion erschließt sich mir nicht (und anderen im Netz offenbar auch nicht, z.B. Mike Eckman, der die Kamera eingehend getestet hat).
Man kann wählen: Entweder folgt man manuell den im Sucher von einem Zeiger empfohlenen Blendenwerten, oder man lässt die Kamera nach Zeitenvorwahl die Blende selber festlegen. Ob das gut funktioniert, kann ich noch nicht sagen, die Kamera wartet noch auf ihren ersten Film.
Jedenfalls mag ich diesen „Ziegelstein“. Mit der Kiev 15 TEE hat man richtig was in der Hand!
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Ich habe noch einmal recherchiert: Die beiden gelben Punkte im Zeitenrad stehen offenbar für "Spotmessung" bzw. "Allgemeine Lichtmessung". Dies ist ein Feature, das auch andere TTL-Kameras haben, z.B. die japanische Miranda. Eingestellt wird eine der Optionen durch Hochziehen und Drehen des Knopfes in der Mitte, bis der rote Punkt auf die gewünschte Markierung zeigt. Dann wäre das auch geklärt
nach einigen (leider negativen) Erfahrungen möchte ich meine Vorstellung dieser Kamera von 2021 heute ergänzen: Ich kann vor dieser Kamera leider nur warnen (für den Fall, dass jemand damit fotografieren möchte). Mir hat die Kamera bereits zwei Fotoausflüge verdorben: Entweder transportiert sie den Film nicht und man kehrt ohne eine einzige Aufnahme nach Hause zurück, oder sie zerstört den Film, zerreißt die Perforation oder hört mittendrin mit dem Transport auf. Das eine tief liegende Transporträdchen hat nicht nur messerscharfe Zähne, sondern schafft es auch nicht, den Film gleichmäßig vorzuschieben. Dies also als Hinweis und Warnung. Trotz aller möglichen Manipulationen am Film etc. konnte ich dieses Problem nicht lösen. Vielleicht waren die Filme in den 1970er-Jahren dicker und fester. Ich kann mir sonst nicht erklären, wieso die Ingenieure damals davon ausgingen, dass der Apparat mit dieser Transportkonstruktion gut funktionieren würde.
das hört man von den russischen Kameras immer wieder mal. Man darf natürlich nicht vergessen, dass die Kameras jetzt viele Jahrzehnte alt sind. Verharzung ist da immer ein Thema.
Ich würde mal zum Testen einen Film opfern und den Ablauf bei geöffneter Kamera ansehen und versuchen langsam "aufzuziehen" und beobachten, ob langsam besser funktioniert. Auch eine Probe, ob der Film aus der Patrone gut frei herauskommt und nicht irgendwie bremst.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.