Hier einige Worte zum Kosmos Optikus einem Physikbaukasten aus den frühen 1970er Jahren mit dem es unter anderem möglich war eine Spiegelreflexkamera zu bauen und ihre Funktion zu verstehen.
Der Baukasten von außen
Über 100 Versuche vom Prisma bis zum Fernrohr führen dann als Krönung zur genannten Spiegelreflexkamera deren Zusammenbau für meine Begriffe schon ein wenig sportlich geraten ist. Aus schwarzen, recht groben Kunststoffteilen muß eine Mechanik zusammengebastelt werden die sich mir als gelerntem Maschinenbautechniker erst nach dem zweiten Blick erschließt.
Verschlußskizze der Kamera
Aber es geht gemütlich los mit dem zusammenschrauben der ersten Gehäuseteile.
Gehäuse mit Objekivträger
Das zusammenstecken und anbringen der kleinen Zugfedern für das Verschlußbauteil war schon etwas komlizierter.
Gehäuse mit Verschluß mit integriertem Klappspiegel
Der Filmtransport macht dank des "Rapid" Systems wenig Mühe
Zahnradwalze mit Bildzähler
Nachdem das Verschlußbauteil in die Kamera verbaut wurde ist eine nachträgliche Justierung oder Fehlersuche nicht mehr möglich da das Teil nicht mehr zugänglich ist. Andererseits ist eine Funktionsprüfung vorher kaum möglich, da der Verschluß erst im eingebauten Zustand die nötige Federvorspannung hat.
Soweit ist mal fast alles zusammen (eine Schraube fehlt noch)
Noch schnell ein Objektiv gebaut
Immerhin zwei Linsen!
Und schon hat man eine Spiegelreflexkamera mit Sucherlupe.
Die "Belederung" fehlt noch
Beim Probelauf zeigt sich dass der Verschluss gerne hängen bleibt, was durch gefühlvolles Klopfen auf die Tischkante manchmal behoben werden kann. Durch das Klopfen fällt dann regelmäßig die Frontlinse aus dem Objektiv weil der Klemmring nicht richtig klemmt und der Blick durch die Sucherlupe ist echt gruselig.
Hier noch ein paar technische Daten:
Hersteller: Franckh Verlag, Stuttgart
Baujahr ca. 1970-1975
Filmtyp: Agfa Rapid
Negativgrösse: 28x28 mm
Belichtungszeit: ca: 1/60s
Objektiv Kosmos 71,4 mm Achromat
Blende: 5,6-22
Stativgewinde
Sucherlupe
Hier hat der Kosmos Verlag, der zu jener Zeit wirklich gute Experimentierkästen im Programm hatte, kein Meisterstück abgeliefert. Die verwendeten Materialien fühlen sich billig und grob geschnitzt an. Die Plastiklinsen sind eigentlich eine Zumutung, da hätte man für den Preis von ca. 100.- DM mehr möglich machen können.
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Hier noch zwei Bilder nach erfolgter "Belederung". Das verwendete mitgelieferte Material (ca. 0,5mm PVC) klebt auch nach ca. 40 Jahren wie der Teufel. Es ist mir sogar gelungen eine "Zeiss-Bump" auf der Rückseite anzubringen.
Beim klemmenden Verschluß habe ich resigniert. Die Kunststoffteile sind in sich zu schwergängig und haben auch zuviel Spiel, so daß eine einwandfreie Funktion nicht garantiert werden kann. Mit einer passgenaueren Metallausführung der Verschlußeinheit hätte man mit Sicherheit mehr Erfolg gehabt. Ich bedauere all jene Eltern die ihren 10-12 Jahre alten Kindern trotz aller Mühen diese Kamera nicht hingebastelt bekommen haben. Vielleicht war das der Grund für so viele verkaufte Kodak Kasettenkameras?
Gut Licht
Martin
PS: Ich hatte in meiner Jugendzeit den Kosmos Elektromann und das Chemie Labor C1.