Es ist interessant, wie zu bestimmten Zeiten in verschiedenen Ländern ähnliche technische Lösungen gefunden wurden, entweder unabhängig voneinander (weil die Zeit dafür "reif" war) oder einander kopierend und imitierend. Dazu gehört auch der in die Kamera-Oberkappe integrierte Schnellspannhebel, wie man ihn z.B. bei Zeiss Ikon-, Voigtländer- und Agfa-Kameras der 1960er-Jahre findet, aber eben auch bei der FED 10, einer ziemlich seltenen russischen Sucherkamera mit Entfernungs- und Belichtungsmesser, die z.B. an die deutsche „Vitomatic“ erinnert. Diese Art des Schnellspannhebels wäre auch einmal eine gesonderte Sammlung bzw. Auflistung wert.
• Baujahr: 1964-1967 (ähnlich der „Atlas“; Nummer hier: 6530762, d.h. 1965) • Hersteller: FED, Charkow (Ukraine) • Format: KB (24 x 36 mm) • Objektiv: Industar (Tessar-Typ) 2,8 / 52 • Blenden: 2,8 bis 16 (mit Belichtungszeit gekoppelt) • Verschluss: Zentralverschluss • Belichtungszeiten: B, 1 bis 1/250 Sek. • Fokussierung: manuell (0,9 m bis ∞) • Blitz: Synchronbuchse an der Front links, Zubehörschuh (kalt) • Belichtungsmesser: Nachführung, gekuppelt (Selenzelle) • Filmzählwerk: Zählscheibe auf der Unterseite (automatisch, springt beim Öffnen auf 0) • Sucher: heller Mess-Rahmen-Sucher (mit dem Objektiv gekuppelter Mischbildentfernungsmesser mit eingespiegeltem Bildrahmen) • Filmtransport: manuell (Schnellspannhebel) • Auslöser: Stift vorne rechts (mit Drahtauslöseranschluss) • Vorlaufwerk: --- • Filmtyp-Merkscheibe: auf dem Rückspulknopf und Einstellung der Filmempfindlichkeit mit Knopf rechts (russische GOST-Filmempfindlichkeitsintervalle 11 – 300) • Batterie: --- (Selenzelle) • Besonderheiten: 3/8-Zoll-Stativgewinde, kyrillische und lateinische Beschriftung, komplett abnehmbare Rückwand; bei meinem Exemplar: Belederung fehlt links vom Objektiv • Zubehör: Bereitschaftstasche
Die Kamera ist schwer (fast 800g), solide und hat ein gutes Objektiv. Ungewöhnlich ist höchstens die relativ hohe Gehäusekappe mit Sucher und Entfernungsmesser.
Die „Belederung“ wirkt ziemlich plastikähnlich und duftet noch immer sehr nach sowjetischer „Plaste und Elaste“…
Trotzdem eine kompakte, gut ausgestattete Kamera, mit der sich auch heute noch fotografieren lässt (wenn man einen separaten Belichtungsmesser verwendet, denn die von der Selenzelle nach über 50 Jahren gemeldeten Werte sind nicht sehr vertrauenswürdig).
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das mit einer Auflistung der Kameras mit Spannhebel im Deckel kann man machen, aber da brauche ich Mithilfe, da die meisten Kameras immer von vorn gezeigt werden und man das Feature so nicht erkennen kann.
Mir fällt sofort meine Braun Paxette Super II BL ein, schon mal ein Startbeitrag... Ich mache mal einen Thread dazu auf, im KB-Sucherkamera-Bereich, vielleicht kommt ja was zusammen.
p.s. Übrigens habe ich auch Deine Anregung hinsichtlich der Kameras mit objektiv-umfassenden Selenzellen aufgenommen:
da fallen mir gleich auf Anhieb ein Haufen Siletten, Optimas, Aretten, Baldas, Dacoras, Frankas, ... ein, das wird ein sehr umfangreiches Unterfangen weil das damals durchaus übliche Mode im Kamerabau war. Auch in der DDR die Certina hatte diesen Aufzugshebel.
ja, ich nehme meinen Vorschlag besser zurück. Bei den objektivumgreifenden Selenzellen war das etwas anderes, die Gruppe der Kameras ist überschaubar, und es ist ja auch an sich ein interessantes Thema. Aber die Zahl an Kameras mit integriertem Spannhebel dürfte Legion sein, und so "spannend" ist das Thema dann auch wieder nicht. Vielleicht verzichten wir lieber darauf, es wäre viel Recherchearbeit, und es war halt nur so eine unausgereifte Idee von mir.