ich möchte euch heute diese Beirette der Firma Woldemar Beier (Freital bei Dresden) vorstellen. Ich habe sie vor Jahren auf einem Flohmarkt günstig erworben.
Die Frontklappe war zu einem Drittel geöffnet und saß fest. Der Verkäufer meinte, sie wäre ausgehängt und man müsste sie nur wieder einhängen. Dem war leider nicht so. Das Gestänge war völlig verhakt, beide Gelenkösen aus ihrer Aufnahme drausen und wahrscheinlich bei dem Versuch, sie wieder (mit Gewalt) zu schliesen wurden diese Aufnahmen verbogen.
Durch einen misslungenen Reparaturversuch fehlen vier Gelenkschrauben, wie ich später feststellte. Leider habe ich in meinem Teile Fundus keine passenden gefunden, für die Bilder habe ich kleine zu lange Kreuzschlitz genommen, um das Objektiv in Position zu halten.
Es gab einen Nachvolger dieser Kamera mit Entfernungsmesser, allerdings auf Grund des Krieges nur in geringer Stückzahl.
Den Brand unseres Hauses vor zwei einhalb Jahren hat sie so gut wie schadlos überstanden (was mir bis heute ein Rätsel ist), nur die Belederung der Frontklappe ist durch Hitze verformt worden. Zum Glück hat die Kamera kein offenes Feuer oder Löschwasser abbekommen.
Objektiv Radionar 1:2,9 F=50 mm von Schneider Kreuznach, laut Nummer vom September 1939, Blende von 2,9 bis 16
Compur Verschluss T,B, 1 bis 300stel Sekunde, laut Nummer von 1937/38
Aufnahme für Kabelauslöser
Doppelbelichtungssperre, Stativgewinde, Film Andruckplatte
Vor dem Zurückspulen muss nicht entkuppelt werden.
Der Chrom Bügel in der Mitte ist ein einklappbarer Standfuss
Klappbügel zum Zurückspulen auf der Unterseite
Blick auf die Brücke
Mini Sucherfenster, größer wäre möglich gewesen
Die Bereitschaftstasche scheint zur Kamera zu gehören, sie war damals sicherlich sehr modern.
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Das obige Exemplar ist eigentlich eine „Beirette I“, also bereits die Weiterentwicklung der „Beirette“ (Ur-Beirette). Die Beirette I wurde 1940/41 gemeinsam mit der Beirette II (mit Entfernungsmesser) eingeführt.
Die ab 1938 hergestellte Beirette hatte noch ein anderes Bildzählwerk und auch noch keinen Gehäuseauslöser, sondern war mit „der praktischen Beier-Spezialauslösung am Objektiv“ ausgestattet. Gemeint ist damit der Hebel links oberhalb des Objektivs.
Auch die Beirette I besaß diesen Auslösehebel noch (in etwas schmalerer Form), der Hebel war aber nun mit einem Gehäuseauslöser verbunden.
Hier noch ein Bild der ersten Ausführung der Beirette.
Dieses Exemplar lässt sich auch sehr exakt Datieren: Auf der Filmandruckplatte ist rückseitig das Herstellungsdatum „30.12.39“ vermerkt. Außerdem wurde am „1.10.40“ nochmal „alles nachgesehen“.