Die Hologon war eine aussergewöhnliche Weitwinkelkamera, die ich leider nie selbst besessen habe. Nur ein Wochenede lang konnte ich die Kamera vor fast 40 Jahren ausprobieren.
Ein Bild der Kamera von 1972 aus meinem Archiv (Bildbearbeitung nach einem Papierbildscan)
Technische Daten:
Typ: Weitwinkel-Sucherkamera für Kleinbildfilm
Modell: Contarex Hologon Ultrawide
Hersteller: Zeiss Ikon Oberkochen, BRD
Baujahr: 1970-1972
Filmformat: Kleinbildfilm 135, 20 oder 36 Aufnahmen 24x36 mm
Objektiv: Carl Zeiss Hologon 1:8 15 mm, Bildwinkel 110° Blendeneinstellung: Fixblende 8, Entfernungseinstellung: Fixfokus 50 cm - Unendlich
Verschluss: Tuch-Schlitzverschluss 1 - 1/500 sek., B, T Blitzsynchronisation X, 1/60 sek. Blitzanschluss hinten neben dem Suchereinblick
Belichtungsmesser: nicht eingebaut
Sucher: Großbildsucher mit eingespiegelter Wasserwaage
Filmtransport: Schnellspannhebel
Bildzählwerk: im Schnellspannhebel
Abmessungen: 150 x 89 x 44 mm
Gewicht: 750 g
Sonstiges: Filmmerkscheibe am Rückspulknopf, Stativgewinde 1/4", Drahtauslöseranschluss zum Handgriff
Das besondere an der Kamera war das fix eingebaute dreilisige Superweitwinkelobjektiv "Hologon", das vollständig im Kameragehäuse versenkt war. Die halbkugelförmige Hinterlinse war nur 4,5 mm von der Filmebene entfernt! Durch die symmetrische Bauweise des Objektivs gab fast keine tonnenförmige Verzeichnung wie bei Fischaugenobjektiven. Einzig das kleine KB-Aufnahmeformat in Verbindung mit der durch das starke Weitwinkel sehr kleinen Abbildung der Details setzte der Bildqualtät eine Grenze. Bei nicht exakt vertikal ausgerichteter Kamera entstanden durch den 110° Bildwinkel sofort starke stürzende Linien. Eine Blendeneinstellung gab es nicht. Die Festblende 1:8 konnte nur durch ein 4x Graufilter (Centerfilter, das den Lichtabfall zum Rand minimierte) auf 1:16 reduziert werden. Durch die kurze Brennweite reichte die Schärfentiefe trotz Fixfokus von 50 cm bis Unendlich.
Die Anordnung der drei Lisen des Hologon Objektives
Querschnitt durch die Kamera mit dem versenkt eingebauten Hologon
Eine Aufnahme der Hologon (Scan nach einem 10x15 Papierabzug)
Von der Contarex Hologon wurden von 1970 - 72 nur ca. 1400 Stück gebaut. Leider weiß ich den Preis von 1970 nicht mehr, aber im Web werden die Kameras heute noch um bis zu 5000 Euro gehandelt!
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Die Aufnahme in der Kirche entstand mit dem vorhandenen Tageslicht auf Ilford HP4 mit 27 DIN ohne Stativ (mit aufgestützter Kamera). Deshalb auch das grobe Filmkorn!
Anzumerken zum Zeiss Hologon ist, dass es Mitte der 70er Jahre auch ein für die Leica-M passendes Objektiv in einer Stückzahl von ca 800 Exemplaren zu kaufen gab. Das Besondere an diesen Teilen war ein eingebauter Schneckentrieb um die Entfernung einstellen zu können. Ausgeliefert wurde das Objektiv mit einem passenden Aufstecksucher.
habe zufällig im "Internationaler Photokatalog 1973" noch das Angebot der Kamera gefunden. Leider wird im Katalog kein Verkaufspreis genannt. Bemerkenswert finde ich auch, dass das Fixfokus-Objektiv eine Tiefenschärfezone von 50 cm bis unendlich bietet. Das Wechselmagazin bietet wohl schnellen Filmwechsel. Leider ist im Katalog nicht geklärt, ob dieser Wechsel bildverlustfrei war.
Im Katalog wird erwähnt, dass man vom Stativ oder mit Revolvergriff photographieren soll, damit die eigenen Finger nicht mit in das Bild geraten.
Die Wechselmagazine bei der Hologon Kamera entsprechen denen der Contarex. Ein Tausch des Magazins ist ohne Bildverlust möglich, allerdings belastet das Wechselmagazin den Filmtransportmechanismus in nicht geringem Maße, so dass vorzeitiger Verschleiss die Folge ist.
Hier ein Zeiss Ikon Wechselmagazin in diesem Fall für die Contaflex (bis auf die Breite baugleich)
Als Verkaufspreis wurden 1968 1800.- DM gefordert, insgesamt 1400 Stück wurden produziert.