hier eine Kamera zu der es anscheinend nicht viele Informationen bezüglich des Herstellers gibt. Die Kamera ist innen im Unterdeckel mit W&P Fertsch, Jena bezeichnet. Das Modell trägt aussen die Bezeichnung Feca Junior. Fertsch scheint noch andere Kameras gebaut zu haben, sowie Modelvarianten der Feca. So gibt es wohl Modelle mit schwarzen oder weißen Knöpfen und Modelle mit reinen glatten Objektiv-Zylindern oder mit Stufenzylindern.
Der Modellname könnte zurückgehen auf FE (Fertsch) CA (Camera). Zu bedenken ist, dass das Wort "Junior" nicht Modellnamen-Teil ist, sondern den Verschluß von GW benennt.
Die Kamera hat ein durchaus eigenständiges Design. Sie ist hauptsächlich aus Bakelit gefertigt. Somit für Bakelitkamera-Sammler interessant. Generell scheint die Kamera eher selten zu sein.
Bemerkenswert ist die Art der Filmeinfädelung, Filmlage und des Transports. Ähnelt etwas der Leica-Filmlage. Allerdings ist dieses Einfädelung und Filmlage ein wenig kritisch. Man muss die Filmpatrone und die Aufnahmerolle extern verbinden und sorgfältig und sensibel alles in den Kameraschlitz einsetzen, dabei ist intern der Transport-Nippel ein Hinderungsgrund und will nicht immer gleich einrasten.
Wer die Kamera ohne Film "bespielt" sollte wissen, dass ohne Film der Filmbildzähler nicht arbeitet.
Derzeit bin ich mir noch nicht im Klaren, ob bei meiner Feca das Zusatzteil am Auslöserhebel original ist. Ich finde im WWW nur Auslöser an der Feca , die dieses Teil nicht haben. Scheint nachträglich angebracht worden sein.
Feca A oder Feca B ? Mein Modell hat einen Tubus mit enger werdenden "Ringen" (also keinen glatten Tubus) und keine Trageösen, also ist es wohl eine Feca B und somit die eher seltenere Variante (Bestimmung wie im Kadlubek angegeben).
Nun zu den technischen Daten:
Hersteller, Modell: W & P Fertsch, Jena. Feca B
Baujahr: geschätzt um 1955
Format: Kleinbild
Objektiv: E.Ludwig Meritar. 1:3,5. f=50 mm. Nr. 1150919. 0,5 Meter !!! bis unendlich.
Blenden: 3,5 bis 16
Verschluss: Junior von GW. B, 1/25 , 1/50 , 1/100
Sucher: Durchsichtsucher
Blitz: Synchronanschluss
Bildzählung: ja, einstellbar über Drehrad
Besonderheiten: Stativgewinde, Drahtauslöser. Keine Halteösen und gestufter Tubus, also Feca B.
Material: Bakelit, teilweise mit Lederanmutung
Abmessungen: 11,3 x 7, 4 (über alles) x 7 (über alles, Tiefe)
Gewicht: ca 255 Gr.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Aus Negativ wurde Positiv. Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Fotoapparate sind Zeitmaschinen, sie können die Vergangenheit erhalten.
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ja den Artikel kenne ich. Das Problem dabei ist nur, dass hier eine Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven beschrieben wird. Dagegen ist meine Feca eine Sucherkamera aus Jena und nicht aus Bayern.
Vielleicht Hat die eine Feca nichts mit der anderen zu tun?
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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Ich denke das man zwischen diesen beiden Feca Kameras keinerlei Bezug herstellen kann, weil die Vormbruck Camerabau 1946 gegründet und 1949 schon wieder geschlossen wurde. Ich war bislang der Ansicht, das es die Firma Fertsch schon vorm Krieg gab, allerdings habe ich inzwischen meine Zweifel, weil sich alle als Feca verkauften Laufbodenkameras als Zeca Kameras "entpuppen", Junior ist in der Tat nur die Bezeichnung des Verschlusses, dieses rote "V" auf der Verschluss-Front, ist das der Einstellpunkt für die Entfernung oder soll das eine Vergütung kennzeichnen?
das rote V ist tatsächlich die Marke für die Entfernungseinstellung.
Die Feca leistet weiter "erbitterten Widerstand" gegen das Lösen der Fragezeichen zu íhrem Ursprung ....
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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Hallo allerseits, vielleicht kann ich etwas zur Klärung beitragen:
Walter und Paul Fertsch, Jena, Talstrasse 95, (zu DDR-Zeiten: Maxim-Gorki-Strasse 95). Gegründet 1922 als "Mechanisch-Optische Werkstätte". Nach dem Krieg hatte Fertsch eine Kunststoffspritzerei und stellte Zubehörteile (Gehäuse des Zeiss-Belis, Aufwickelspulen..) usw. her. Zwischen 1955 und 1958 wurde die Feca-Kamera mit Kunststoffgehäuse und abnehmbaren Bodendeckel hergestellt. Ende der 50iger Jahre wurde der Betrieb eingestellt. Quelle: Thiele, Die Deutsche Photoindustrie, Wer war wer
erstmal Danke für die Info, es ist gut möglich, das diese Firma in eines der anderen Unternehmen eingegliedert wurde.
Die Feca ist Zeitlich eher ins Jahr 1956 zu Datieren, weil sie Helmut Stapf in seinem Buch "Die Fotografische Praxis" erst in der 4. Auflage Listet. Bei der 3. Auflage war am 1 März 1956 Redaktionsschluss bei der 4. Auflage am 10. März 1957, in diesem Zeitraum war die Feca erstmalig verfügbar.
Wie kommt es eigentlich, das die Feca mit dem unvergüteten Meritar ausgerüstet ist ?
das unvergütete Objektiv war vielleicht auch eine Preisfrage.
Auch die Filmtransportmechanik war recht rudimentär gestaltet und arbeitet (heute) unzuverlässig. Der Film läßt sich nicht gut komplett in den Schlitzbereich der Kamera einführen, er verhakt sich irgendwie an dem Filmzähler-Greifer. Könnte ein Fehler sein, da auch der "R"-Hebel sich nicht - wie erwartet - bedienen läßt.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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