bei Nachtrauern über die schöne Funktion einiger alter Kameras "Gegenlichtblende" (bei modernen Digitalkameras finde ich diese Funktion fast nie) fiel mir auf: Es werden die Begriffe "Gegenlicht, Gegenlichtblende, Gegenlicht-Taste, Streulichtblende" unterschiedlich gedeutet.
Gegenlichtblende 1: Eine Art Sonnenblende, die auf das Objektiv aufgesetzt wird und direkte Sonneneinstrahlung verhindern soll.
(Gegenlichtblende 2) Gegenlichttaste: Eine Taste an der Kamera, mit der man (unabhängig von dem gefundenen Blendenwert) die eingestellte Blende um einen Wert weiter öffnet.
Streulichtblende: Siehe Gegenlichtblende 1
Gegenlicht ist ein Licht, wo sich die Sonne vor dem Objektiv befindet (also nicht hinter der Kamera) und so zu starken Kontrasten führen kann und für manche Belichtungsautomatiken zu zu dunklen Motivpartien führen kann.
Streulicht ist ein Licht, wo sich die Sonne vor dem Objektiv (mit Tendenz zu seitlich) befindet und ungewolltes Licht seitlich in das Objektiv wirft und dort Störeffekte auslöst.
Mir war nun aber immer so, als wenn die gute alte "Gegenlichtblende" eine Taste an der Kamera war, um die Blende kurzzeitig um einen Wert öffnen? Oder hieß die "Gegenlichttaste"?
Heutige Kameras haben die Funktion kaum noch oder man erreicht die Wirkung nur über Motivprogramme oder über das Drehrad -3 / +3.
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Ich kenne die "Gegenlichtblende" oder früher "Sonnenblende" nur als mechanische Vorrichtung in Tubusform zum Aufstecken oder Aufschrauben auf das Objektiv. Die von dir angesprochene "Gegenlichttaste" war vorwiegend bei Film- und Videokameras als "Backlight-Taste" üblich.
Fast alle modernen Digicams haben ja einen eingebauten Elektronenblitz, der bei Gegenlichtaufnahmen sehr gut zur Aufhellung benutzt werden kann und sollte. Durch das öffnen der Blende mit der "Gegenlichttaste" wir ja auch der helle Hintergrund mit aufgehellt, was bei Gegenlichtaufnahmen nicht unbedingt erwünscht ist. Einige der neueren Digicams hellen die Schatten bei Gegenlichtaufnahmen durch die Motiverkennung automatisch auf.
Ein nicht unbedeutender Vorteil der "Gegenlchtblende" ist, dass bei Regenwetter keine Regentropfen auf die Frontlinse fallen und zu einem unerwünschten Weichzeichnereffekt führen.
die Nikon EM von 1979 z.B. hatte eine Gegenlichttaste, wenn ich mich nicht täusche. Damit wurde wohl die Blende um 1 - 1,5 Werte aufgemacht, um die zu dunklen Bildstellen aufzuhellen.
Ach ja: Die Minox 35GT hatte auch eine.
Der richtige Begriff ist wohl statt "Gegenlichblende" vielmehr "Gegenlichttaste".
Hallo Rainer. Schon bei der Contaflex Super B gab es die Möglichkeit per Hebelschwung die automatisch eingestellte Blende um eine Stufe zu erhöhen.(also grösser) Das nannte sich in der Bedienungsanleitung: "Schlechtwetter/Gegenlichtkorrektor". Auch die Canon T80 hatte solch einen Knopf mit dem sich die Belichtungszeit um einen Lichtwert verlängerte hier genannt: "Belichtungskompensationsknopf" Dieses Hilfsmittel wurde gerne verwendet wenn das zu fotografierende Objekt nicht in der Mitte des Messfeldes befand, im Schatten stand oder eben auch bei Gegenlichtaufnahmen. Bei Kameras mit Spotmessungsfunktion z.B. Canon T70 gibt es dieses Detail nicht, hier wird auf die Messwertspeicherung verwiesen.
bei Kameras mit der Wahlmöglichkeit einer Selektiv-Belichtungsmessung kann man die Gegenlichttaste durchaus weglassen. Mir gefiel aber diese Möglichkeit - auch bei breiter Messzone - einfach mit einer Taste die Abdunklung von bestimmten Bildmotivteilen aufzuheben.
Noch nicht einmal bei meiner Nikon P7100 (die immerhin 19 Bedienelement hat) findet sich meine Lieblingstaste, sodass man über Motivprogramme oder Spotmessung starkes Gegenlicht kompensieren muss. Allerdings kann bei dieser Kamera auch der Aufhellblitz oder das zuschaltbare Graufilter verwendet werden.
Bei vielen digitalen Kameras muss man in Menüs den Punkt Gegenlicht-Kompensation "suchen". Da wäre mir eben eine eigene simple Taste lieber ...
Rainer: ... einfach mit einer Taste die Abdunklung von bestimmten Bildmotivteilen aufzuheben.
Beim Betätigen deiner "Lieblingststaste" werden aber nicht "bestimmte Bildmotivteile" aufgehellt, sondern schlicht und einfach das ganze Bild! Und damit wird auch der ohnehin schon zu helle Hintergrund, der ja für die Abdunklung durch die Belichtungsautomatik verantwortlich ist, bis zur Strukturlosigkeit aufgehellt. Kein Vorteil ohne Nachteil, und wo Licht ist ist auch Schatten! Umsonst nehemen Profiphotographen nicht die faltbaren, metergroßen Aufheller bei Gegenlichtaufnahmen mit
Bei der Digitalkamera ist der umständliche Umweg zum Menü, wie du schreibst, nicht unbedingt notwendig. Jede Bildbearbeitung bietet nachträglich die Schattenaufhellung, am Besten in RAW-Dateien, an, ohne die hellen Bildbereiche mit aufzuhellen. Ein großer Vorteil gegenüber der Analogphotographie mit der vorgegebenen Gradationskurve.
Zur Visualisierung der Probleme bei starkem Gegenlicht drei Beispielbilder:
Aufnahme mit automatischer Integralmessung: Durch die hellen Bildteile im Hintergrund wirde das ganze übrige Bild zu dunkel.
Aufhellung des Bildes um 1,5 Blendenstufen (wie bei Betätigung der "Gegenlichttaste"): Die hellen Bildteile verlieren die Zeichnung, die Glanzlichter "reissen aus".
Bildbearbeitung der ersten Aufnahme mit Schattenaufhellung ("Schatten und Lichter" in Photoshop): Dunkle und helle Bildstellen haben durch "Verbiegung" der Gradationskurve gute Durchzeichnung.
Bei der Ausbelichtung auf Photopapier wir diese Funktion im Digitallabor automatisch angewendet. Nur bei der Diaphotographie muss der Photograph schon bei der Aufnahme für Aufhellung sorgen.
gefällt mir wie Du das anschaulich dargestellt hast.
Nun kommt aber ein wenig der persönliche Geschmack mit ins Spiel: Du hast quasi den Belichtungsfehler beim dritten Photo repariert, das sieht jetzt ausgewogen und gut belichtet aus. Aber es hat eigentlich seinen Gegenlicht-Typ verloren.
Deshalb würde mir hier schon das Bild zwei (überbelichtet) sogar besser gefallen, es sieht "dramatischer" aus auch wenn die hellen Partien Zeichnung verlieren.
Aber wie schon gesagt, das ist Geschmackssache, wird jeder anders beurteilen.
Ich habe auch mal Versuche im Wald gemacht: Herbst, Alt*(A)*sommer leichter Bodennebel, extremes Gegenlicht, direkt in Richtung Sonne, nur der zentrale Baum in der Mitte deckte die Sonne ab. Auch hier fand ich das helle Überstrahlen bei + 1 Blende ganz gut. Tatsächlich war aber technisch das Bild überbelichtet.
Hallo Rainer, eine Gegenlichttaste habe Ich noch an keiner meiner Kameras gesehen. Ich finde eine solche Taste sehr interessant. Meine Recherchen im Internet ergaben folgende Kameras, die sowas haben:
Nikon FM, FG, FG20 und EM Olympus XA Minox 35 GT Pentax auto 110 super Voigtländer Vito CS Revue 35 XE Balda CE 35
vielen Dank für beispielhafte Auflistung von Kameras mit Gegenlicht-Taste. Die Minox GT hatte ich ja auch schon genannt. Bei der Beschreibung hier im Forum meiner Olympus XA hatte ich diese Taste nicht erwähnt (habe ich jetzt nachgeholt):
Bei dem Nachfolgemodell XA2 war diese Funktion weg. Bei meiner Pentax 110 Auto (ohne Super) war die Gegenlichttaste noch nicht eingebaut. In der Voigtländer Vito C (ohne S) war die Taste auch noch nicht enthalten. Ich muss mal meine Kameras nochmals hinsichtlich der Gegenlichttaste durchsehen....