Neben einigen eher vom Design mehr auf den Zeitgeschmack junger Mädchen abgestimmten anderen Modellen von Sofortbildkameras der Instax Mini Serie, brachte jetzt Fujifilm eine "seriöser" wirkende Kamera heraus.
Es ist wieder einmal wohltuend, eine Kamera ganz ohne USB-Anschluß verwenden zu können. Zwar sind die entstehenden Analog-Papierfotos relativ klein mit 42 x 62 mm, aber so bleibt die Kamera auch klein und der Tiefenschärfebereich ist auch größer als bei der Instax 210.
Der "Film" (eigentlich eine Kassette mit 10 Papierbildern), der beim Herausdrücken aus der Kamera sofort in den Schichten des Papiers entwickelt wird. Schon nach ca. 120 Sekunden ist das Photo ca. 80 % ausentwickelt. Man kann später, wenn die Kassette leer und entnommen ist, diese auch zum Aufbewahren der Photos verwenden. Die Instax-Mini-Filme sind auch mit der Polaroid 300 Sofortbildkamera verwendbar. Unter dem eigentlichen Bild können auf eine kleinen Freifläche Bemerkungen geschrieben werden. Es gibt Filme, bei denen auf den Bildrändern Motive aufgedruckt sind.
Die Kamera ist hochkant-orientiert. Nur in dieser Stellung kann sie ohne Stativ stabil auch einem Tisch stehen für Timeraufnahmen oder Nachtaufnahmen. Allerdings hat die Kamera zwei Auslöser, so daß auch bei Querformat-Aufnahmen bequem ausgelöst werden kann.
Hersteller, Modell: Fujifilm Instax Mini 90 Neo Classic
Baujahr: 2013
Filmformat: Scheckkartengröße des Papiers, das eigentliche Photo hat 42 x 62 mm
Bildermenge in Papier-Kassette: 10
Objektiv: Instax Lens (2 Linsen in zwei Gruppen) 60 mm (ca 28 mm bei Kleinbild) Blende 14. Tubus wird beim Einschalten motorisch ausgefahren. Gleichzeitig öffnet sich eine Objektiv-Abdeckung
Entfernungsbereiche: Kein Auto-Fokus. 1) Makro 0,3 - 0,6 Meter. 2) Standard 0,6 - ca. 3 Meter. 3) 3 Meter bis unendlich. Der Fokus wird mit der Makro-Taste und der "Berge"-Taste von der Standard-Einstellung 0,6 - 3 Meter weggeschaltet.
Filmempfindlichkeit: 800 ASA
Verschlußzeiten: 1/8 Sek - 1/400 Sek und Zeitauslösung mit Offenhaltung, solange der Auslöser gedrückt wird (bis max 10 Sek)
Sucher: Optischer Durchsichtsucher ohne Dioptrie-Ausgleich. Ein Mittelkreis ist eingeblendet - die Bedeutung unklar. In Stellung Makro verschiebt sich das Sucherfenster (Parallaxenausgleich). Sehr kleines Einblick-Okular.
Belichtung: Automatische Lichtmessung über Sensoren neben dem Objektiv. In die Automatik kann durch Drucktaste (heller stellen) eingegriffen werden. Allerdings nur im "Try and Error"-Verfahren.
Display: Datendisplay mit Steuer-Tasten
Steuerfunktionen: 2 Auslöser, Ein-Aus-Schieber, Makro, Helligkeit, Timer, Blitz, Mode, Deckelöffner. Mode: Standard, Party, Kinder, Landschaft, Doppelbelichtung, Langzeit (Bulb), Schiebering am Objektiv zur Mode-Steuerung. Dabei können Mode-Auswahlen nur für die aktuelle Aufnahme oder für weitere Aufnahmen festgelegt werden!
Blitz: Eingebaut mit Funktionen: Aus, Zwangs-Ein, Automatische Zuschaltung, Rote-Augen-Vermeidung (abschaltbar).
Timer / Selbstauslöser: Einzelbild 10 Sekunden, Zwei Bilder 10 Sekunden und 10 Sekunden (nach dem ersten Photo wird dieses Bild ausgeworfen). LED-Laufzeit-Anzeige
Stromversorgung: Lithium Ionen Akku 3,7 Volt , 720 mA in Schwenkrückwand. Modell-Nummer NP-45A. Aufladbar über Stecker-Ladeteil.
Gehäuse: Plastik, aber gut griffig. Das Design im Retro-Look
Besonderheiten: Stativgewinde. Trageösen mit Tragegurt. An der Frontseite ein Spiegelchen für Selbstportraits
Abmessungen:
Gewicht:
Die mitgelieferten Faltbogen-Anleitungen in 7 Sprachen sind ein Witz und dienen nur der Nutzer-Verwirrung in ihrer Unübersichtlichkeit!
Anregung für ein Nachfolge-Modell: Auch im Querformat einen sicheren Stand der Kamera sicherstellen, auch ein Stativgewinde in dieser Lage wäre gut. Variante mit einem Dreilinser. Bereitstellung einer "richtigen" Bedienungsanleitung in Broschürenform.
Die Zusatzfunktionen "Doppelbelichtung" ist eine feine Sache und bietet hier mehr als die meisten Digitalkameras. Dabei unbedingt auch helle Motive achten. Die Langzeitbelichtungs-Möglichkeit (z.B. für Nachtaufnahmen) kann auch interessante Motive generieren.
Unter Verlust eines Fotos kann auch eine teilbelichtete Kassette gewechselt werden!
Die entstehenden Papierbilder werden in einem weiteren Folgebeitrag beschrieben und Muster gezeigt.
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen o erkennbar oder zuordenbar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
Re: Fujifilm Instax Mini 90 Neo Classic. Musterphotos und Vergleich mit Vision Auto Focus SLR
Hallo zusammen,
die ersten drei Photos der Fujifim Instax Mini 90 Neo Classic:
Die beiden Photos vom Mexikoplatz in Berlin wurden bei 4 Grad und Nebelwetter ohne Sonne aufgenommen. Das Photopapier dürfte um 10-15 Grad Temperatur gehabt haben.
Die folgenden Photos wurden nicht nachbearbeitet, sondern zum Teil nur um 50 % reduziert. Gescannt wurde mit 600 dpi. Danach wurden die Scanns in 4,2 x 6,2 große JPG (90 % Qualität) bei 600 dpi eingepasst.
Diese "Originale" sind unter diesem Beitrag als "mini90-1.jpg", "mini90-3.jpg" und "mini50-5.jpg" anzuklicken. Nur diese 3 Photos erreichen 1:1 Auflösung!
Die ebenfalls anklickbaren Photos "mini90-2.jpg", "mini90-4.jpg" und "mini90-6.jpg" sind zum besseren Anklicken im Beitragstext um 50 % verkleinert.
Trotzdem sind alle Scanns deutlich größer auf dem Bildschirm als 4,2 x 6,2 cm.
Hier die reduzierten Photos zum direkten Anklicken im Text:
Größenreduziertes Photo (zum bequemen Anklicken im Forum): Aufnahme in Stellung unendlich. Hat die Automatik eine zu lange Verschlußzeit gewählt, was zu einer gewissen Bildunschärfe führte?
Größenreduziertes Photo (zum bequemen Anklicken im Forum): Aufnahme in Standard-Entfernung (0,6 - 3 Meter) Hat die Automatik eine zu lange Verschlußzeit gewählt, was zu einer gewissen Bildunschärfe führte?
Größenreduziertes Photo (zum bequemen Anklicken im Forum): Aufnahme in Stellung Makro (0,3 - 0,6 Meter). Das Motiv befand sich in ca 35 cm Entfernung.
Insgesamt gefiel mir die Stellung unendlich am besten. Alle drei Photos wurden mit Automatik-Blitz ausgelöst. Hochauflösende Photos sind das nicht. Ich schätze die Bildqualität als gerade noch akzeptabel ein. Vielleicht müssten einfach die Objektive oder wahrscheinlicher die Papiere der Kamera-Serie noch besser werden ... (siehe den folgenden Vergleich mit der Polaroid Vison Auto-Focus SLR)
Trotz dieser Einschränkung macht es doch Spaß so zu Photographieren wie früher. Jedenfalls haben die Photos einen gewissen Lomographie-Charme.
Alles wurde "aus der Hand" photographiert! Eine Aufnahme mit Stativ und Selbstauslöser und Blitz in einem weiter unten folgenden Beitrag!
Nachfolgend noch ein Photovergleich einer Polaroid-Aufnahme (Kamera Polaroid Vision Auto Focus SLR) mit der Mini 90. Man sieht daran, dass die Vision trotz größerem Bildes keine bessere Auflösung hin bekam:
Das Photo "polaroid-vision-1.jpg" ist wieder in Auflösung 1:1 und muss unter dem Beitrag angeklickt werden.
Dieses Photo ist auf 50 % reduziert:
Polaroid Vision Auto Focus SLR. Motiv Potsdamer Platz in Berlin während der Tiefbaumaßnahmen.
Re: Fujifilm Instax Mini 90 Neo Classic. Maximal-Auflösung
Hallo zusammen,
ich wollte mal testen, was die Instax Mini 90 Neo Classic bei optimalen Bedingungen als Bildschärfe generieren kann. Deshalb habe ich eine Stativ-Aufnahme mit Selbstauslöser und Blitzzwang eines Motives in ca. 1 Meter Entfernung gemacht.
Das positive Ergebnis: Auf der kleinen Bildfläche von 4,2 x 6,2 cm werden mehr Details abgebildet, als ich mit gut adaptierer Lesebrille erkennen kann. So habe ich mit einer Nikon P7100 im Makrobereich das Photo abphotographiert. Dieses Photo der Digitalkamera zeigt auf dem Bildschirm eben Details die mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen waren.
So gesehen: Die Abbildungsleistung ist gar nicht so schlecht. Photos frei aus der Hand könnten auch leicht verwackelt sein. Es kann sich lohnen, Instax-Mini-Bilder abzuscannen oder auch Makro-abzuphotographieren, es gibt wohl Auflösungsreserven.
Photo wurde hier verkleinert.
Photo wurde hier verkleinert. Bildausschnitt. Mit einer 8-fach-Leselupe ist noch der Sendername "DRESDEN" in der dritten Namenliste von links (unten) auf dem Papierphoto zu lesen!
Re: Fujifilm Instax Mini 90 Neo Classic. Maximal-Auflösung. Teil 2
Hallo zusammen,
nachfolgend der Kopie-Versuch der vorigen Instax-Mini-Photos mit einem Flachbett-Scanner bei 2400 dpi. Bewußt habe ich die Fussel-Automatik deaktiviert:
Photo 2400 dpi (Ausschnitt) 1:1. Zu beachten das Wort Dresden
Photo 2400 dpi (Ausschnitt) 1:2. Zu beachten das Wort Dresden
Damit die maximale Schärfe erkennbar ist ist eine moderate "Unscharfmaskierung" der digitalen Reproduktion angebracht um die Weichzeichnung des Papierbildes und des Objektivs zu reduzieren. Hier der Versuch:
ja die Nachbearbeitung kommt gut. Ich hatte bewußt darauf verzichtet. Aber man sieht, daß tatsächlich noch Reserven da sind.
Ich will jetzt noch herausbekommen, warum die beiden Aufnahmen vom Mexiko-Platz so unscharf sind. Es könnte daran liegen, daß die Kamera (wegen dem Automatik-Blitz ) auch bei Tageslicht auf 1/30 Sek geschaltet hat. Sie hätte eigentlich bei 800 ASA und Blende 14 kürzer belichten können. Allerdings hätte dann das Bild dunkler sein müssen.
Re: Fujifilm Instax Mini 90 Neo Classic. Doppelbelichtung
Hallo zusammen,
testweise habe ich eine Doppelbelichtung vorgenommen. Die Kamera verfügt ja über eine solche Option. Als Motiv habe ich mit dem Stativ, Blitz und Entfernung 30-60 cm eine Kamera auf einer Auslegeware zweimal photographiert. Dabei wurde die Motiv-Kamera gewendet und verschoben.
Natürlich ist die Auslegeware als Hintergrund nicht gut geeignet. Will das nochmal mit dunklen (unstrukturierten) und weißen Hintergrund wiederholen.
Das Ergebnis ist durchwachsen. Das Motiv war zu klein, aber die Instax Mini 90 kann nicht dichter heran.