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[iIa] Okoli-Vergrößerer
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05.03.25 14:23
Holgerx 

250-499 Punkte

05.03.25 14:23
Holgerx 

250-499 Punkte

[ iIa ] Okoli-Vergrößerer

Hallo,

ich konnte letztes Jahr an einem Okoli-Vergrößer nicht vorbei, der lange bei eBay angeboten, immer preiswerter wurde und den sonst niemand wollte (nur Selbstabholung, weit, weit weg …). Entscheidend für den schließlich recht preiswerten Kauf war für mich die anachronistische Anmutung dieses faszinierenden „Dinosauriers“ der Fotografie. Sowas löst irgendwie eine magische Anziehungskraft auf mich aus, der ich mich trotz besseren Wissens letztlich nicht entziehen konnte, als wenn es leise raunt: „Hilfe, Hilfe, rette mich … ich vollbringe Wunder …drei Wünsche …“. Nach den Ebay Bildern schien der Vergrößerer ganz gut erhalten. Auf den zweiten Blick aus der Nähe war er doch eher schrottig.

Er hing bei einem Fotografennachkommen in der x-ten Generation, alles Fotografen – Ohhha! ...? – als Deko in einer 2,5 m niedrigen Wohnung und begann trotz Familiengeschichte zwischen dem Nippes zu stören. Die Ahnen drehen sich im Grab um, insbesondere der Ur-Ur-Ur-Urahn dessen ganzer Stolz und Fleiß in dem Gerät steckte – na ja, zumindest anfangs. Trotz all der Opfer, die die Zeit dem ungeliebten Okoli abverlangte, will ich das Teil soweit instand setzen, dass man für die praktische Erfahrung wieder wie früher mit einem vollständig intakten Gerät vergrößern kann. Haben wir dann beide etwas davon.

Ich bin zur Abholung einen Tag in der Gegend rumgefahren, habe geschleppt, demontiert, den Rahmen geleimt, das Gerät an der Wand montiert, die Lampenhaube ausgebeult und gelötet, den Kettenzug und die Feinjustierung der Objektivbühnenverstellung gangbar gemacht und einen Schiebeeinsatz (aus Eiche wie Bestand, das ganze Gerät ist aus Eiche) für ein Original-Okolinar-Objektiv 4,5/18 cm (das ich etwas später noch erstehen konnte) möglichst originalgetreu rekonstruiert. Mit 18 cm Brennweite sollte das erstmal für 10x15 cm Negative reichen.

Wobei ich nicht weiß, ob die damals wirklich mit so einem Objektiv vergrößert haben, oder ob das Objektiv nicht eher für Kameras hergestellt wurde. Das mit dem Vergrößerer erworbene und angebastelte Tessar war vom Durchmesser viel zu groß und gehörte wohl ursprünglich zu einer wirklich großen Kamera, denn die größte Blende ist bei 300 mm Brennweite 4,5 also ein dickes Ding. Der Brennweite nach könnte es die Bildbühne von 24x24 cm allerdings fast aufs Papier bringen.

Ein Fotografenspross hatte kurzerhand die alte Objektivplatte entfernt, Die Schiebeführung mit einem Stechbeitel oder sowas übelst verkleinert (die Axt im Haus ersetzt …) und das „Vorzeigeobjektiv“ - Hauptsache groß - auf einer zu dünnen Holzplatte mit zu kleinem Schiebenfalz in die Reste der alten Eichenführung gerammt – das hatten Objektiv und Vergrößerer nicht verdient. Man könnte auch von Kulturgutschändung sprechen, worunter auch das Ausweiden der Lampenhaube fällt. Letztendlich hab ich mich dennoch entschlossen sogar beide Achsen der Schiebebühne für das 300er Tessar neu herzustellen, diesmal in der passenden Größe, was am Ende aufwendiger war als gedacht – mach ich so nicht noch mal. Nach den ersten Reparaturen geht es jetzt an die Lichtquelle und den Diffusor. Leider fehlen diese Teile inkl. der Verbindungen komplett.

Jetzt zu meiner Frage: hat hier im Forum vielleicht jemand das gleiche Gerät und kann mir ein paar Fotos von dem Innenleben: Verbindungsteile, Diffusoraufnahme und der Lampenmontage machen. Eingebaut kann ursprünglich eigentlich nur ein Diffusor gewesen sein, da ein Kondensor für die Konstruktion des Geräts zu hoch und schwer wäre. Es würde mich auch interessieren, ob eine Milchglasscheibe (hab ich schon mal bei einem Ihagge-Vergrößerer gesehen) eingesetzt war oder eine normale Mattglasscheibe (geschliffen) oder eventuell sogar zwei Mattglasscheiben (Abstand?). Für Hinweise zu der original Objektivbestückung oder Negativbühnenzubehör wäre ich auch dankbar. Schon mal besten Dank im Voraus.

Grüße

Holger











Einzelteile der Objektivplatte vor dem Verleimen


Ausdrehen der Objektivplatte

Datei-Anhänge
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06.03.25 12:29
Rainer 

Administrator

06.03.25 12:29
Rainer 

Administrator

Re: Okoli-Vergrößerer

Hallo Holger,

das ist ja mal ein richtiger Vergrößerer, der macht richtig Wind!



Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

07.03.25 09:20
Holgerx 

250-499 Punkte

07.03.25 09:20
Holgerx 

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Re: Okoli-Vergrößerer

Guten Morgen Rainer,

ja, das Teil ist schon etwas beeindruckend und wie viele der frühen Vergrößerer, z. B. IHAGEE-Lamilux aus Holz. Es fing bei den Kameras und Projektoren ja auch in Holz an. Leider hatte einer der Fotografensprösslinge (Vorbesitzer) nur das Äußere als Image-Catcher gesehen und die technische Antiquität der inneren Einbauten übersehen. Da ich das Teil im ehemaligen Osten abgeholt habe, war der Fotografensprösslinge mit seinem Laden zuletzt vermutlich nur noch sowas wie ein VEB- Großlaboranhängsel – was sich so Fotograf nennt (Tschuldigung, aber wenn ich was nicht leiden kann, dann sind es diese Dünnbrettbohrer und Kulturgutvernichter). Was mir jetzt das Problem einbringt, dass ich nicht so genau weiß wie die Beleuchtung aufgebaut war. Ich hatte schon vor Monaten in einem anderen Forum eine Anfrage zu dem inneren Aufbau des Lampenhauses gestellt. Leider auch ohne Erfolgt – vermutlich ist der Vergrößere einfach zu selten. Ich warte noch ein paar Monate und dann schließe ich einen Kompromiss zwischen dem wie es gewesen sein könnte und dem was für mich technisch sinnvoll ist.

Nach jetzigem Stand bau ich dann als obere Lage ein Milchüberfangglas (Milchglasscheibe) mit einer unteren zusätzlichen Mattglasscheibe und eine kräftige Beleuchtung (Kompensation für die Verluste der Milchglasscheibe) aus 9 bis 16 Halogenlampen ein, um eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung bei einem brauchbarem Lichtspektrum zu bekommen, da ich Multigradepapier benutze. So könnte man maximal 800 W Lampenleistung zusammenbekommen, was dann bei der Lichtleistung knapp einer 1000 W Glühbirne entspricht. Vermutlich ist das sogar noch mehr, da die Halogenstrahler ja einen Reflektor haben. Zwei Scheiben werden es, da sich im Lampengehäuse auf einer Seite noch zwei Auflagerklötze für die Diffusorscheiben dicht übereinander befinden.

Grüße
Holger

Zuletzt bearbeitet am 07.03.25 15:52

07.03.25 11:57
Prakticafan 

500 und mehr Punkte

07.03.25 11:57
Prakticafan 

500 und mehr Punkte

Re: Okoli-Vergrößerer

Hallo Holger,

ich habe vor ein paar Jahren auch mit so einem geliebäugelt aber die Idee dann doch verworfen. Ich weiß dass die in Plech einen baugleichen im Museum haben, frag doch da mal an ob die weiterhelfen können.

Grüße, Benni

07.03.25 15:56
Holgerx 

250-499 Punkte

07.03.25 15:56
Holgerx 

250-499 Punkte

Re: Okoli-Vergrößerer

Hallo Benni,

besten Dank für die Idee. Eine Anfrage bei einem Ebayverkäufer führte allerdings nicht mal zu einer Antwort aber mal sehen. Bei der Suche nach dem Museum hab ich dann im Internet noch einen Uraltbeitrag von 2011 in einem anderem Forum entdeckt. Bei der dort beschriebenen 18x24-Ausführung saßen 4 Lampen von je 150 W im Lampenhaus. Außerdem gab es die zweite Bestätigung für ein weißes Überfangglas (Milchglasscheibe, Opalglasscheibe) als Diffusor. Das sind schon mal zwei weitere Puzzlesteinchen.

Grüße
Holger

08.03.25 17:53
Holgerx 

250-499 Punkte

08.03.25 17:53
Holgerx 

250-499 Punkte

Re: Okoli-Vergrößerer

Hallo,

jetzt hab ich weitere Informationen erhalten. In der Lampenhaube waren offensichtlich 4 Glühbirnen eingebaut (4 mal 150 bzw. 200 W). Es gibt auch einen Beitrag im Grossformatforum von 2011, wo selbige Info nachzulesen ist. Dort steht auch, dass eine Milchglasscheibe eingebaut war. Im unteren Lampenkasten gab es eine Aufnahme für zwei übereinanderliegende Diffusoren (siehe Bild). Von dem Herrn, der die anliegenden Bilder von seinem Gerät gemacht hat, kam die gleichlautende Info zu mindestens einer Milchglasscheibe. Ob das jetzt zwei Milchglasscheiben waren oder nur eine und eine Mattglasscheibe ist unklar. Bei zwei Milchglasscheiben dürften die Lichtverluste erheblich sein – scheint mir für eine gleichmäßige Ausleuchtung aber durchaus möglich.

Grüße
Holger




Datei-Anhänge
8.jpg 8.jpg (28x)

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9.jpg 9.jpg (37x)

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08.03.25 22:28
Rainer 

Administrator

08.03.25 22:28
Rainer 

Administrator

Re: Okoli-Vergrößerer

Hallo Holger,

das ergibt eine ganz beachtliche Wärmeleistung: 600 bis 800 Watt. Der Lampen-Kasten hat ja wohl einen "Schornstein", aber kann unten kalte Luft zuströmen? Sind das die Löcher im Unterkasten ,mit Lichtschutz-Blechen?



Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 08.03.25 22:30

09.03.25 09:31
Holgerx 

250-499 Punkte

09.03.25 09:31
Holgerx 

250-499 Punkte

Re: Okoli-Vergrößerer

Moin Rainer,

bei dem zuletzt gezeigten holzfarbenen Vergrößerer sind die an Rück- und Vorderwand sichtbaren Bohrungen zur Belüftung. Beim meinem zuerst gezeigten schwarzem Teil, welches schon etwas moderner ist, gibt es eine größere Lüftungsblende aus Blech an der Vorderseite des Lichtkastens aus Holz (siehe Fotos vom meinem Erstbeitrag zum Okoli). Natürlich endet die Lampenpyramide in einem Schornstein. Bei einzelnen Geräten war wohl auch ein Abzug oder eine Absaugung angeschlossen.

Bedenklich finde ich die Lage der Diffusoraufnahme oberhalb der Lüftungsöffnungen bei beiden Geräten. Dadurch wird zwar auch das Glas etwas gekühlt und das Licht breiter gestreut aber die Luft kann nur vorn und hinten durch einen minimal ca. 5 bis 6 mm breiten Schlitz zwischen Diffusor und Holzkasten in die Lampenpyramide ziehen. Ich könnte da etwas korrigierend eingreifen, indem ich das Diffusorglas etwas schmaler schneide und auch seitlich etwa 2-3 mm Luft lasse. Das dadurch nach unten gelangende Schlaglicht der Lampen solle wie vorn und hinten nicht stören (fällt zuerst auf die Holzwand und die kann man streifenförmig schwärzen). Dazu müssten die Diffusorauflager dann etwas verändert werden, die müssen bei mir sowieso neu.

Ich denke mal das müsste eigentlich für die Belüftung bei ca. 5 bis 50 Sekunden Belichtungszeit reichen. Ich hab ohnehin nicht vor damit A1 Kopien zu machen, die vermutlich Minuten der Belichtung bedürfen – A3 solle es aber schon werden, wenn’s gut läuft A2. Ansonsten ist das dann ein Fall von try and arrow, wenn ich das Teil in Betrieb nehme. Letztendlich entscheidet die Realität über geht oder geht nicht - Versuch macht schlau (kein Platz für "alternative Fakten" ...). Ich trete das das dann hier für die Nachwelt breit.



Grüße
Holger

Zuletzt bearbeitet am 09.03.25 09:52

09.03.25 10:47
Rainer 

Administrator

09.03.25 10:47
Rainer 

Administrator

Re: Okoli-Vergrößerer

Hallo Holger,


mich würde ja interessieren (mit dem verwendeten Objektiv) wie groß das Papierbild sein könnte. Ich finde den erreichbaren Abstand zur Wand relativ gering, so dass man vielleicht die maximale Höhe des Apparates gar nicht ausnutzen kann?


Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
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09.03.25 19:16
Holgerx 

250-499 Punkte

09.03.25 19:16
Holgerx 

250-499 Punkte

Re: Okoli-Vergrößerer

Hallo Rainer,

wenn Du Dir das zweite Bild von meinem ersten Beitrag zum Okoli ansiehst, kannst Du eventuell erahnen wieviel Abstand da möglich ist. Von der Objektivachse zur Wand sind es 55 cm, bis zum Gerstel gut 50 cm. Die Vergrößerung könnte also eine Höhe von ca. 1 m haben. Angenommen es wäre ein 18 x 24 Negativ eingelegt (Langseite horizontal), könnte die Lange Seite ca. 1,3 m messen. Das wäre mehr als A0. Mach ich bestimmt nicht.

Prinzipiell könnte der Tisch bis zum Boden abgelassen werden. Was da am Ende praktisch umsetzbar ist, kann ich erst ermitteln, wenn die Lampen da und die Diffusoren eingesetzt sind. Maximal von mir zu testen mit einem 10x15 cm Negativ mit einem 180iger Objektiv und ganz vielleicht mit einem 13x18 cm Negativ mit dem 300 Objektiv (vorausgesetzt ich besorge mir noch 13x18 cm Planfilm – was ich eigentlich noch nicht vorhatte, ich könnte allerdings auch einfach einen Ausschnitt 13x18 cm vergrößern). Den Tisch würde ich als Provisorium am unteren Rand des Vergrößerungsgestells mit zwei Beinen nach vorn montieren.

Grüße
Holger

Zuletzt bearbeitet am 09.03.25 19:20

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