Hallo zusammen aktuell recherchiere ich zur Kochmann Korelle 4 x 6.5 aus dem Jahre 1931. Bei Sylvain Halgand (https://www.collection-appareils.fr/x/ht...nn_Korelle.html) habe ich gelesen, dass es für dieses Modell ein eine Möglichkeit gibt, einen Adapter für Platten oder Planfilme zu befestigen. Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Hat jemand Bilder, die dies illustrieren? Da ich keinen Zugriff auf entsprechende Literatur habe, suche ich die Infos vor allem im Internet. Ich bin für jegliche Unterstützung dankbar.
Admin:
Hersteller, Modell: Kochmann Korelle 4x6,5
Baujahr: 1931
Format: Rollfilm 4 x 6,5 cm, 127 Film
Objektiv: Tessar, 1:3,8 75 mm
Zeiten: T, B, 1 Sek bis 1/250 Sek. Verschluß von F. Deckel
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die betr. Kamera habe ich nicht, das Prinzip ist aber bei allen Rollfilmkamneras, die auch für Platten eingerichtet sind, ähnlich:
– Entweder wird die Rückwand durch eine mit Mattscheibenrückteil und Kassettenfalz ersetzt (so z. B. bei der Rolleiflex), – oder die Rückwand enthält einen Falz, und anstelle einer Abdeckung werden Mattscheibeneinsatz bzw. Platten eingeschoben.
Dieses Verfahren gibt es z. B. bei der Ihagee Parvola Zweiformat (3x4 und 4x6,5). Hier der Link zu einem Prospekt, in dem eine solche Kamera abgebildet ist http://www.ihagee.org/IPD/IPD17-AutoUltrix3-1938.pdf; da wird das Prinzip vielleicht deutlich.
Hallo Rainer, hallo Jan danke für eure Antworten. Der Link von Jan zum PDF-Dokument mit der Auto Ultrix von Ihagee zeigt das Prinzip schon recht gut und hat mich verständnismässig schon ein ordentliches Stück weiter gebracht. Ich kannte solche Konzepte beim Kamerabau noch nicht, bevor ich mich mit den Details zu meiner Korelle 4 x 6.5 beschäftigte. Einfach wunderbar, wie schnell man hier im Forum Unterstützung zu solchen Fragen erhält! Vielen Dank. Hanspeter
iIa Re: Kochmann Korelle 4 x 6.5 (1931), 2 Modelle
Hallo zusammen,
die Sache mit der Korelle 4x6,5 und ihrer Möglichkeit Platten anstatt des Rollfilms zu belichten fand ich dann doch so spannend, dass ich ihr mal auf den Grund gehen musste. Dazu zunächst kurz die Vorstellung meines aktuellen Neuzuganges:
Die „Korelle 4x6,5“ (so lautet der offizielle Name in der firmeneigenen Werbung) ist eine Rollfilmkamera für 127er Film. Das Aufnahmeformat kann man schon der Kamerabezeichnung entnehmen. Hergestellt wurde die Kamera von „Franz Kochmann – Fabrik photographischer Apparate“ in Dresden (das spätere „Korelle-Werk“) im Zeitraum von 1931 bis ungefähr 1936.
Das vorliegende Exemplar ist mit einem Schneider-Kreuznach Radionar 2.9/7,5 ganz ordentlich ausgestattet und kann mit Hilfe der Seriennummer des Objektivs auf 1935 datiert werden. Als Verschluss ist ein Compur-Rapid verbaut, der für einen Aufpreis von 10 RM angeboten wurde. Objektiv und Verschluss sind beim Transport durch eine passende Blechkappe geschützt.
Der Sucher der Kamera ist mit dem Auszug der Objektivplatte gekoppelt. Er klappt automatisch auf, wenn das Vorderteil in Aufnahmestellung zieht. In dieser Ausstattung kostete die Kamera 1935 bei Photo Porst 92 RM.
Auf der Rückwand befindet sich neben der üblichen Tiefenschärfentabelle noch eine Tabelle für die Einstellung auf „Unendlich nah“. Kochmann warb auch mit dieser vorteilhaften Einstellmöglichkeit: „Ganz neu und von größter Wichtigkeit: Einstellung auf ‚Unendlich nah‘ für alle Blenden, gegenüber der Einstellung auf oo, an meiner neuen Korelle 4x6 ½ dadurch doppelte Tiefenschärfe“. Zur praktischen Handhabung befinden sich auf der Einstellskala an der Frontlinse zwischen den den Einstellungen „15“ und „oo“ noch drei rote Striche. Je nach eingestellter Blende kann man durch Einstellung des Fokus auf den entsprechenden roten Strich den Schärfebereich nochmals erweitern.
Nun zum eigentlichen Thema: wie belichtet man damit Platten? Jan schrieb ja bereits, wie dies bei verschiedenen anderen Rollfilmkameras gelöst wurde: „Entweder wird die Rückwand durch eine mit Mattscheibenrückteil und Kassettenfalz ersetzt (so z. B. bei der Rolleiflex), oder die Rückwand enthält einen Falz, und anstelle einer Abdeckung werden Mattscheibeneinsatz bzw. Platten eingeschoben.“
Bei der Korelle ist die Sache jedoch ein wenig anders (simpler?!) gelöst. Wie beim unteren Bild von Hanspeter zu erkennen, lässt sich bei der Korelle die Filmführung herausnehmen. Eine zeitgenössische Werbung schreibt dazu: „Verblüffend einfach ist der Wechsel von Rollfilm auf Platte resp. Filmpack. Mit einem Griff ist die Filmführung herauszunehmen und die Kassette einzuschieben. Durch Einführung eines Mattscheibenrahmens ist Scharfstellung auf Mattscheibe möglich“. Die beigefügten Bilder verdeutlichen das einfache Prinzip. Leider hat meine einzige 4x6,5-Kassette das falsche Falzmaß, sodass ich sie nicht komplett in die Führung schieben kann. Das Prinzip sollte aber erkennbar sein:
Ein wenig unpraktisch finde ich bei diesem Prinzip die nicht abnehmbare Rückwand der Kamera. Wenn man den Mattscheibenrahmen oder die Filmpackkassette eingeschoben hatte, ließ sich die Rückwand nicht schließen und in diesem Zustand ließ sich die Kamera sicherlich nicht gut transportieren. Wenn nur eine Plattenkassette eingeschoben ist, könnte ich mir vorstellen, dass sich die Rückwand schließen lässt (mangels passender Kassette nicht getestet). Praktisch hingegen ist bei diesem Prinzip, dass sich die Aufnahmeebene bei Verwendung der verschiedenen Aufnahmemedien nicht änderte – man konnte also auf eine zweite Einstellskala verzichten und Ablesefehler wurden vermieden.
Admin:
Hersteller, Modell: Kochmann Korelle 4x6,5
Baujahr: 1935
Format: Rollfilm 4 x 6,5 cm, 127 Film
Objektiv: Schneider Radionar 2,9 / 75
Zeiten: T, B, 1 Sek bis 1/400 Sek. Compur-Rapid
Blenden: 2,9 - 22
Sucher:Ausklapp-Durchsichtsucher
Sonstiges: Spreizbalgen, Zubehörschuh, Standspreize, Stativgewinde, Selbstauslöser? Tabellen an Rückseite
vielen Dank, das ist ja sehr interessant! Bemerkenswert nicht zuletzt der Objektivdeckel, der zugleich den Verschluss abdeckt; das habe ich noch nicht gesehen.
Dass man die Rückwand nicht abnehmen kann, ist aber erstaunlich und konterkariert die Bemühungen um eine 'Systemkamera'; das ist ja maximal unpraktisch. Dabei ist ja ausdrücklich davon die Rede, dass auch ein Mattscheibenrahmen eingesetzt werden könne, das stelle ich mir sehr umständlich vor, wenn die angelenkte Rückwand da herumflattert. Vielleicht gibt es an versteckter Stelle einen kleinen Hebel, mit dem man sie aushaken kann?
Hallo Axel vielen Dank für die vertiefenden Erklärungen mit entsprechendem Bildmaterial. Es war mit Halter vermutlich eher umständlich zu fotografieren. Dass die Rückwand nicht abgenommen werden kann, scheint mir äusserst unpraktisch.