in das Geschäft mit industriell hergestellten Rollfilmkameras stieg man bei Voigtländer erst vergleichsweise spät ein. Ein frühes, heute recht seltenes Modell (1924–1927) ist die Petito im Format 6x9.
Es handelt sich um eine Laufbodenkamera eher einfacher Bauart – einfacher Auszug, Radialhebelverstellung, einfache optische Ausstattung. Verbaut ist ein Voigtar 6,3/10,5 in Pronto 25–100.
Das gezeigte Exemplar besitzt einen Tragegriff und einen seitlichen Brillantsucher, nach Prochnow verweist das auf ein Baujahr seit 1925.
Als Firmensignet dient noch der Braunschweiger Löwe:
Bei Prochnow wird die Kamera konsequent Pepito (mit <p>) genannt. Das muss aber ein Fehler sein, denn in den zeitgenössischen Voigtländer-Veröffentlichungen (1925 und 1926) wird sie eindeutig als Petito geführt, der Bezug auf das Lateinische kann ja durchaus programmatisch zu verstehen sein – die Kamera, die den Auftrag hat, sich (um die Gunst der Käufer) zu bewerben?
Interessant auch die Gestaltung der Rückwand; wie beim besseren Schwestermodell, der Beatrix, ist der mittlere Bereich abgesetzt; auffällig auch das eckige Rotfenster.
Die Petito wurde für 65 RM angeboten; heute ist sie – anders als das Nachfolgemodell "Rollfilm" – recht selten.
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das Ding habe ich auch schon irritiert bestaunt, aber mir fällt da keine vernünftige Erklärung ein. Ich habe mal gelesen, dass die Trageösen erst später in die Serie eingeflossen sind; da wäre es denkbar, dass die Bohrungen versehentlich an der falschen Seite angebracht wurden und dann auch der Sucher dort untergebracht wurde. Aber abgesehen davon, dass man dann das mit der Belederung hätte kaschieren können, ist das Stativgewinde wiederum auf der anderen Seite – es wurde also mehr geändert und in die grundsätzliche Struktur eingegriffen. Rätselhaft...
ich dachte, du als 127iger Spezialist kannst etwas dazu sagen .... Übrigens: Das Objektiv gehört wahrscheinlich nicht original zur Kamera, denn es hat Frontlinsenverstellung. Oder ist gerade dies ein Teil der Lösung des Rätsels? Denn ich habe das mit einer Mattscheibe getestet und ich kann bis auf 20 cm scharf stellen...also eine Makrokamera?
zuviel der Ehre, es sind ja nur ein paar 3x4-Kameras, mit denen ich mich näher beschäftige... Ja, das ist merkwürdig mit dem Objektiv. Einen verhältnismäßig großen Auszug hat die Kamera mit dem doppelten Schneckengang ja ohnehin; dass man mit der Verschlussbestückung da recht flexibel verfahren kann, wird in der Literatur auch herausgestellt. Es gab die Parvola auch in einer Variante für wahlweise Rollfilm oder Platten, da konnte ein Mattscheibenrückteil eingesetzt werden – dann könnte man von einer Makrokamera sprechen. Aber Dein Exemplar scheint ja die normale Rückwand zu haben.