Um die Reihe der „Paxina“-Mittelformatkameras von Carl Braun (Nürnberg) im Museum vollständig zu machen, möchte ich hier noch das einfachste Modell vorstellen, — im Grunde eine Box im Gewand einer Kamera: die „Paxina IIc“ mit „Pranar“-Objektiv, die von 1952 bis 1957 hergestellt wurde.
Es handelt sich um eine einfache Tubuskamera mit simpler Optik (Meniskus? Achromat?), Einfachverschluss (1/75 Sek.?), und Fixfokus, die Negative im Format 6 x 6 cm belichtet. Die einzige Einstellmöglichkeit ist die Wahl zwischen „B“ und „M“. Erstaunlicherweise hat die einfache Kamera immerhin einen (kalten) Zubehörschuh und einen Blitzkontaktnippel. Der Tubus wird nach dem Ausziehen rechtsherum arretiert. Der schlichte Auslösestab sitzt am Objektiv. Zwei große Rändelschrauben dienen dem Filmtransport. Es gibt keine Doppelbelichtungssperre (also ein Traum für Lomographen ). Zu erwähnen wären ansonsten nur noch die Filmandruckplatte, das nicht verschließbare Rotfenster für die Bildnummer, das 1/4-Zoll-Stativgewinde und das ewige „Paxina“-Problem des zu 30% vom ausgezogenen Tubus verdeckten Sucherbildes.
Trotz ihrer Einfachheit wirkt die Kamera stabil, liegt natürlich viel besser in der Hand als eine Box und sieht mit ihrem Chromtubus auch viel besser aus. Gemäß zeitgenössischen Prospekten kostete sie 28,50 DM. Salopp gesagt, haben wir es hier mit einer preiswerten ‚Point-and-Shoot‘-Kamera der 1950er-Jahre für den 120er-Film zu tun. Eine Kamera für Gelegenheitsknippser und Einsteiger aus der Zeit des „Wirtschaftswunders“.