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An die Robot-Sammler (Berning, Düsseldorf) - Belichtungszeit-Probleme
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26.06.25 18:03
LumoStoria 

100-249 Punkte

26.06.25 18:03
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An die Robot-Sammler (Berning, Düsseldorf) - Belichtungszeit-Probleme

Liebe Foristi,

ich habe kürzlich von Privat eine Robot IIa (~1951) erstanden, vor allem, weil das schnelle Xenon 1,9/40 dabei war. Beworben als "voll funktionsfähig", was bei älteren Kameras praktisch nie stimmt, wie wir wissen. Entsprechend haben auch die langen Belichtungszeiten (ab 1/15sec) nicht funktioniert, der Verschluß blieb dann einfach offen.



Ich habe die Kamera, soweit es risikofrei ging, zerlegt, gereinigt und neu geölt. Den "Zahnradteil" des Verschlußes habe ich nicht zerlegt (zu viele Federn und unklare Funktion) sondern nur in Isopropanol gebadet und geölt.



Nach dem erfolgreichen Zusammenbau scheinen die langen Belichtungszeiten wieder zu laufen (wenn auch vielleicht noch etwas zu lang). Mir sind aber zwei weitere Fehler aufgefallen:

  • Im 'B'-Modus schließt sich der Verschluß nach etwa 1sec von selbst wieder, auch wenn ich den Auslöser gedrückt halte.
  • Manchmal kommt die Kamera in einen Zustand, bei dem sich das Belichtungszeit-Wahlrad nicht mehr drehen läßt. Soweit ich beobachten konnte, passiert das, wenn die Belichtungszeit auf 1/250sec steht. Das Wahlrad wird erst dann wieder gängig, wenn man das Federwerk durch weitere Aufnahmen ablaufen läßt und dann wieder aufzieht (eventuell muß man das sogar mehrfach wiederholen).

Kennt einer von den Robot-IIa-Besitzern diese Fehler und weiß, wie man sie reparieren kann?

Leider ist der Verschluß ein Wunderwerk der Technik und seine Komponenten interagieren fleißig miteinander. Auch sind keine offensichtlichen Beschädigungen und auch keine Korrosion erkennbar. Es fällt mir deshalb schwer, rein vom "Anschauen" einen Lösungsweg zu finden. Im Internet habe ich dazu leider auch nichts gefunden. Es gibt da zwar einige Disassembly-Seiten, aber keiner wagt sich an das Räderwerk heran.

Viele Grüße,
Sven

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26.06.25 20:38
Rainer 

Administrator

26.06.25 20:38
Rainer 

Administrator

Re: An die Robot-Sammler (Berning, Düsseldorf) - Belichtungszeit-Probleme

Hallo Sven,

bei einer erworbenen Kamera wie Robot gibt es neben den typischen Verharzungen von Öl und Fett noch das Problem, daß Vorbesitzer beim Herumprobieren Verbiegungen, usw verursacht haben könnten, wäre nicht das erste mal. Das kann dazu führen, daß einige Dinge nicht funktionieren oder nur zeitweise.

Du hast ja erwähnt, dass Du an bestimmte Bereiche nicht weiter demontiert hast, eine gute Idee. Wie dem auch sei, fast alle Fehler haben Verharzungen als Ursache. Es reicht schon wenn man an eine verharzte Stelle nicht herankommt und schon läuft alles instabil.

Ich selbst habe auch einen Robot, aber auch nicht tief eingegriffen, ist mir zu unsicher.

Ich nehme die gewissen Beeinträchtigungen in Kauf, weil die Kamera nicht mehr fotografieren muss und bei mir das "Gnadenbrot" bekommt.

Die von mir immer propagierte Durch-Erwärmung der Kamera könnte Aufschluß geben, ob der Fehler tatsächlich auf eine Verharzung gründet. Eine halbe Stunde die Kamera bei streng kontrollierten 50 Grad lagern, dann testen ob sie kurzzeitig wieder funktioniert. Alles auf eigene Gefahr.



Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

26.06.25 21:25
LumoStoria 

100-249 Punkte

26.06.25 21:25
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Re: An die Robot-Sammler (Berning, Düsseldorf) - Belichtungszeit-Probleme

Hallo Rainer,

danke für die Informationen und Tips. Daß ein Vorbesitzer etwas verbogen hat, glaube ich aber eher nicht. Der Verschlußmechanismus besteht, was das Räderwerk angeht, aus wirklich massiven Teilen. Alles Stahlblech von 0,7-1mm Stärke. Es gibt auch wenige Ansatzpunkte, um von außen Kraft in die Kamera zu übertragen. Genauer gesagt: nur zwei. Den Aufzugsknopf und die Belichtungszeit-Knopf. Über den Aufzugsknopf spannt man nur das Federwerk, da geht die Kraft nicht ungebremst direkt in den Verschlußmechanismus. Der Belichtungszeit-Knopf geht zwar direkt in den Verschlußmechanismus, aber, wie gesagt, die angeschlossenen Teile sind schon massiv. Bleibt also als Ursache eigentlich nur Abnutzung, oder, wie Du sagst, Verharzung.

Die "Backofen"-Methode muß ich mir noch mal überlegen. Habe ja schon alles neu geölt/geschmiert und will nicht, daß sich die Substanzen unkontrolliert auf den Weg machen.

Bis auf den B-Modus funktioniert der Verschluß ja auch grundsätzlich (Zeitmessungen muß ich noch machen), nur daß er anscheinend bei einer 1/250sec manchmal einen Rappel kriegt und sich dann nicht mehr verstellen läßt.

Wie groß ist denn bei Deiner Kamera der Kraftaufwand, um den Belichtungszeit-Knopf zu drehen? Für einen haptisch so kleinen Knopf erscheint mir der Kraftaufwand bei meiner Kamera schon unangenehm groß, besonders an bestimmten Bereichen der Skala. Es scheint mir fast so, daß das konstruktionsbedingt so ist, weil beim Schalten auf bestimmte Belichtungszeiten (die kurzen?) durch den Knopf eine starke Feder gespannt werden muß.



Viele Grüße,
Sven

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Mime-Type: image/jpeg, 590 kB

26.06.25 21:45
Rainer 

Administrator

26.06.25 21:45
Rainer 

Administrator

Re: An die Robot-Sammler (Berning, Düsseldorf) - Belichtungszeit-Probleme

Hallo Sven,

mein Verbiegen war nicht grobmotorische Handlung zu verstehen, es geht hier eher um feinste ""Anbiegungen"", die zum Beispiel durch unkundige Hand beim Versuch einen steckengebliebenen Verschlußablauf weiter zu bewegen. Dabei kann später fast alles noch gut zu funktionieren, irgend etwas aber nicht.

Zur Leichtgängigkeit des Zeitenrads: hoch bis ca. 1/100 geht es leicht, dann schwerer, dann leichter, dann bei 1/500 recht schwer.



Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

26.06.25 21:52
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26.06.25 21:52
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Re: An die Robot-Sammler (Berning, Düsseldorf) - Belichtungszeit-Probleme

Super, vielen Dank, Rainer. Der unterschiedliche Kraftaufwand scheint also wirklich konstruktionsbedingt dem unregelmäßig geformten Mitnehmer geschuldet zu sein, der bei bestimmten Belichtungszeiten die interne Feder gar nicht spannt, bei 1/500sec aber massiv. Das scheint auch damit zu korrespondieren, daß in der Bedienungsanleitung steht, daß bei 1/500sec deutlich weniger Belichtungen pro Vollaufzug möglich sind (10-15 statt 24). Da scheint also der Verschluß mit deutlich mehr Kraft bzw. Vorspannung zu arbeiten.

27.06.25 14:31
LumoStoria 

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27.06.25 14:31
LumoStoria 

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Re: An die Robot-Sammler (Berning, Düsseldorf) - Belichtungszeit-Probleme

So, ich habe jetzt die aktuellen Belichtungszeiten meiner Robot IIa mal durchgemessen. Sind natürlich nur Näherungswerte, da ich keinen 24x24-Meßsensor habe sondern nur den üblichen 24x36-Sensor (erster Wert: nominale Belichtungszeit, zweiter Wert: aktuelle Belichtungszeit):

1/500 -> 1/418
1/250 -> 1/218
1/100 -> 1/95
1/50 -> 1/33
1/25 -> 1/13
1/10 -> 1/3
1/5 -> 1/2
1/2 -> 1/1

Die positiven Punkte:

  • Die Belichtungszeiten sind sehr stabil, das heißt, zwischen aufeinanderfolgenden Belichtungen weichen die Zeiten nur geringfügig ab.
  • Die "Aus der Hand"-Belichtungszeiten sind für den praktischen Einsatz ausreichend genau.
  • Die langsamen Zeiten funktionieren "grundsätzlich".
  • Das Festhängen des Wahlrades auf 1/250 ist noch nicht wieder aufgetreten.

Die negativen Punkte:
  • Der B-Modus funktioniert immer noch nicht, das heißt, auch bei gedrücktem Auslöser schließt sich der Verschluß nach 1-2sec wieder.
  • Die langsamen Zeiten sind zu langsam.

Muß überlegen, ob ich es dabei belasse. Ich habe mich auch schon durch einige Berning-Patente gewählt, leider erläutert keines der mir zugänglichen die genaue Funktionsweise des Verschlusses.

Viele Grüße,
Sven

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