ich habe, weil's irgendwie ein Blickfang ist, einen Schwung gleichartiger offenbar ungebrauchte Ersatzteile in OVP ersteigert. Sie sind in einem Karton, der mit "Retina" beschriftet ist.
Nach meiner Recherche sollte es sich um Teile für eine Retina IIC, IIIc oder IIIC handeln. Zu jedem Teil mit der Bauteilnummer 858L gehört jeweils ein Bajonett, eine Blende, eine Entfernungseinstellfassung, Anzeige des Schärfebereichs, der Schriftzug "Compur". Zum größeren Teil ist die Entfernungseinstellung in Feet, die tragen die gravierte Bezeichnung "Lens Germany", ein paar haben Meterangabe und schwarzen Aufdruck "West Germany".
Es dürfte das einfachste sein, die Teile abzubilden:
Innendurchmesser des vorderen Gewindes: 22.5mm, des hinteren 18.35mm Größter Aussendurchmesser: 50mm (ich erspare Euch die genauen Gewindeangaben, die sind mit Schublehre nicht zu messen). Wie ersichtlich handelt es sich um Teile, die zu einem (Retina-)Compur gehören, der eigentliche Compur ist auf der anderen Seite des Bajonetts.
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06.07.16 18:14
Laufboden
nicht registriert
06.07.16 18:14
Laufboden
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Re: Kodak Retina Ersatzteile - welche sind's?
Hallo miteinander,
mag sein, daß ich deshalb noch keine Antwort habe, weil das Bajonett nicht sichtbar war ... Hier ist es:
dieses Problem ist anscheinend in Deutschland nicht lösbar, dafür jedoch in Neuseeland. Es ist ein "focusing mount"(Helical Mount, Schneckengang, Blende und Bajonett) für 50mm f/2.8 Objektive einer Retina Reflex IV or Instamatic Reflex camera. Paßt auch an Retina Reflex S und Retina Reflex III. Für die Retina IIIS fehlt mehr oder weniger die Entfernungsmesserkupplung.
ich hatte zwischenzeitlich in meinen beiden Kodak-Büchern "Kodak - die Kameras von 1888 bis heute" und "Zauber der Kamera Beispiele aus dem Kodak-Nagel-Werk" nach einem ähnlichen Objektiv gesucht. Dort gibt es auch die Retina Reflex IV, aber das Foto passte irgendwie nicht zu Deinen "Objektivteilstücken".
Wie dem auch sein, jedenfalls ist die Frage vom anderen Ende der Erde gelöst worden ...
Rainer:ich hatte zwischenzeitlich in meinen beiden Kodak-Büchern "Kodak - die Kameras von 1888 bis heute" und "Zauber der Kamera Beispiele aus dem Kodak-Nagel-Werk" nach einem ähnlichen Objektiv gesucht. Dort gibt es auch die Retina Reflex IV, aber das Foto passte irgendwie nicht zu Deinen "Objektivteilstücken".
daß die Retinas eine eigene Welt bilden, war mir schon klar. Aber daß die so groß ist ... Hinzu kommt, daß es zwar viele, viele Bilder von ihnen gibt - in Katalogen, im Web - aber nur ganz selten zeigt eines gut sichtbar ein Bajonett. Dazu kommt, daß es welche gibt ohne Bajonett, und mindestens zwei völlig unterschiedliche Bajonette. Dimensionierungsangaben? Schon das Wort allein dürfte ein Fremdwort sein, evtl. eines aus dem Chinesischen. Immer mal wieder lasse ich mich überraschen, was genau ich aus in der Bucht gefischt habe. Ob z.B. die objektivlose, sehr angegriffen erscheinende, unvollständige, schlecht fotografierte Bergheil das Format 6x9, 9x12 oder 10x15 hat und wirklich mit Porto knapp 20€ wert war (es war eine 10x15, und sie ließ sich überraschend leicht und gut restaurieren. Gut, drei imperfekt aussehende Eigenbauteile, u.a. ein selbstgefeiltes Bajonett, waren nötig). Die schönen Kataloge und Webpräsentationen zeigen viel zuwenig Details zur genaueren Bestimmung der meisten Kameras, von denen man nur leidlich gute Bilder vor sich sieht, und die man noch nie in der Hand gehalten hat - und immer mal wieder selbst dann, wenn man sie gerade in der Hand hält.
Jetzt begreife ich auch, wozu die völlig funktionslos erscheinende Entfernungsskala an meinem (nicht so ganz perfekten) Retina-Longar-Xenon gut is (das hat übrigens ein völlig anderes Bajonett). Ich hatte die Skala vor Jahren zerlegt, um hinter ihr Geheimnis zu kommen. Die Lösung und gleichzeitig ihr anhand des Teils unlösbares Geheimnis ist - sie hat keines. Sie überträgt einfach - nichts, läßt sich nur im Kreis bewegen. Diese Nicht-Funktionalität-Funktionalität dürfte einzigartig in der Kamerawelt sein. Am nähesten kommen dem die durch Ost-/West-Namensstreit bedingten Zeiss-Front-Namensringe zumindest von selteneren Ost-Zeiss-Objektiven. Schraubt man z.B. einen Ring mit "Apo-T"-Beschriftung ab, was findet sich darunter? Klar, einer mit "Apo-Tessar"! Ob das wohl umgekehrt auch für "Opton"-Ringe gilt?
Zwei Tage habe ich im Web gestöbert, bis ich mir ziemlich sicher war, daß die Teile zumindest auch an einen Teil der Retinas passen müßten ...
Bajonette sind sowieso so eine Sache. Ich hatte mal für meine Contaflex Super bei "der Bucht" einen Televorsatzteil erworben. Das passte einfach nicht, obwoh es ein Original des Systems sein sollte. Sah auch so aus, ließ sich aber nicht einrasten. Habe das Objektiv dann wieder zurueck geschickt.
Rainer:Bajonette sind sowieso so eine Sache. Ich hatte mal für meine Contaflex Super bei "der Bucht" einen Televorsatzteil erworben. Das passte einfach nicht, obwoh es ein Original des Systems sein sollte. Sah auch so aus, ließ sich aber nicht einrasten. Habe das Objektiv dann wieder zurueck geschickt.
Diese 'Präzision' war wohl eine Hommage an frühere Zeiten Frühe Gewinde an Kameraverschlüssen bzw. Vorder- und Hintergliedern von Objektiven sind auch bei "gleicher" Größe und demselben Verschluß nicht immer austauschbar bzw. öfter nur in einer Richtung. Bajonette selbst der Bergheil müssen ggf. individuell angepaßt werden - also ein wenig nachgefeilt. Als ich das in einem Blog gelesen hatte, war ich verwundert, später habe ich das selbst erlebt.
Der Ärger über diese Grenzen der Fertigungsgenauigkeit war schließlich auch der Grund für die Firma Deckel, eigene Werkzeugmaschinen herzustellen, und schließlich für den Aufstieg der Firma zu einem Weltmarktführer im Bereich Werkzeugmaschinen.
Aber zu Zeiten der Contaflex sollten diese Probleme eigentlich längst der Vergangenheit angehört haben ...