Fehlanzeige bei Belichtungsmesser-Zeigerinstrumenten
Hallo!
Eine Fehlanzeige bei Zeigerinstrumenten kann viele Ursachen haben, hier sind einige:
- Normenänderung der Filmempfindlichkeit - Messwinkel, Seitenlicht, einige ältere Belichtungsmesser haben vor den Messzellen keine Blendengitter oder Waben - Fertigungsfehler (bei meinem Ikophot Rapid ist die Zuordnung DIN/ASA falsch, bei zwei Bewi Piccolo hat sich der Kernmagnet gelöst und den Rahmen mit Zeiger eingeklemmt) - Alterung der Selenzelle - Geschwächte Magnete - Übergangswiderstände bei den Verbindungen, ev. bei umschaltbaren Messbereichen Korrosion am Umschalter - Zeiger nicht auf Nullpunkt gestellt - Falsche Handhabung bei Zeigerinstrumenten oder fehlerhafte Äquilibrierung 1), (Gebrauchslage +/- 15°). - Durch unsanfte Behandlung Beschädigung der Messgerätelager und dadurch Lagerreibung - Durch unsachgemäße Reparatur sind Schmutzpartikel in das Messwerk gelangt und engen die Beweglichkeit ein
1) Der Zeiger ist an einem Rähmchen befestigt das sich im Spalt eines Permanentmagneten bewegt. Das Gewicht des Zeigers muss mit kleinen Gegengewichten ausgeglichen werden (Äquilibriert). Bei Präzisionsgeräten z.B. mit Messingmuttern auf winzigen Gewindestangen, bei einfachen Geräten vielfach nur mit Zinnlot, dass auf kleinen Blechfähnchen erwärmt und verschoben wird.
Der Zeiger wird in Arbeitsstellung auf den Nullpunkt gestellt, dann wird das Messwerk erst senkrecht, Nullpunkt oben und dann waagerecht, Nullpunkt rechts oder links, gestellt, in beiden Lagen muss der Zeiger immer auf ´Null´ stehen.
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
Re: Fehlanzeige bei Belichtungsmesser-Zeigerinstrumenten
Hallo zusammen,
Wolf:Eine Fehlanzeige bei Zeigerinstrumenten kann viele Ursachen haben, hier sind einige: - Normenänderung der Filmempfindlichkeit
Das ist ein interessanter Punkt. Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Auswirkungen auf die Belichtungsmesser nicht klar sind.
So wie ich es verstanden habe, wurde ab 1961 von der ASA (und dann auch bei der DIN) die Empfindlichkeit der Filme um eine Belichtungsstufe höher angesetzt. Ein bisheriger 100 ASA Film z. B. wurde ohne sonstige Änderungen zum 200 ASA Film umetikettiert. Die Begründung soll der Wegfall von "Sicherheitfaktoren" gewesen sein. Für mich klingt das so, als hätte man sich damals darauf geeinigt, dass man Filme generell um 1 Blendenstufe geringer belichten kann, ohne dass es im Ergebnis schadet.
Aber das ändert doch nichts für die Belichtungsmesser, oder? Man hat von da an einfach akzeptiert, die Filme gegenüber früher unterzubelichten. Oder stehe ich auf dem Schlauch?
Re: Fehlanzeige bei Belichtungsmesser-Zeigerinstrumenten
Hallo zusammen,
diese "klammheimliche" Erhöhung gab es ja auch bei den Blitzgeräten vor ca. 5 Jahrzehnten. Plötzlich hatte ein Blitzgerät seine Zeitzahl verbessert, weil man den Bezug von 18 DIN sondern 21 DIN umdeutete bei gleicher Blende, Zauberei. Mit ähnlicher Begründung, wie von Thomas angesprochen.
Wer damals bei der richtigen Ermittlung von Belichtungsmesser-Anzeigen und auch bei Blitzgeräten auf sicher gehen wollte, machte Belichtungsreihen mit Eigenentwicklung. Eigenentwicklung deshalb, weil schon damals Entwicklungslabore (automatisch) versuchten Fehlbelichtungen (zumeist mit Erfolg) auszugleichen. Damit wären eigene Messreihen teilweise sinnlose geworden.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Re: Fehlanzeige bei Belichtungsmesser-Zeigerinstrumenten
Hallo,
1961 wurde umgestellt von Din auf ASA. Dabei wurde aus 21 Din 100 ASA. Diese Zuordnung galt aber auch vorher schon, wie ich an meinem Sixtomat aus den 50-er Jahren sehe. Die Empfindlichkeit der Filme hat sich dadurch nicht geändert. Ich habe noch eine Filmdose zum Agfa Isopan Super-Special ISS Film. Auf ihr steht 21/10°Din , später wurde daraus 21 Din und dann 100 ASA. Kodachrom 25 z.B. blieb Kodachrome 25.
@Georg: Laut Wikipedia wurde die Empfindlichkeit vieler (nicht aller) Filme ab 1961 neu eingestuft: "Im Rahmen der Neufassung der DIN 4512 im Jahr 1961 wurde auch die Zuordnung der Filmempfindlichkeiten zur damals neuen ASA-Norm ASA PH2.5-1960 aus dem Jahre zuvor überholt. Die DIN-Grade wurden nun – wie schon zuvor die ASA-Zahlen – in der Regel um eine ganze Belichtungsstufe angehoben, d. h. ein Schwarzweißnegativfilm, der zuvor mit 21° DIN spezifiziert war, bekam nun ohne Emulsionsänderung eine Nennempfindlichkeit von 24° DIN."
Danach müsste jeder funktionierende Belichtungsmesser, egal ob vor oder nach 1961 hergestellt, einen Film, der nach 1961 hergestellt (gelabelt) wurde, um 1 EV unterbelichten im Vergleich zu einem älteren Film. Oder nicht?