gerne lese ich in Photo-Zeitschriften und auf Photo-Portalen im WWW Testberichte über Kameras. Dabei beobachte ich seit Jahrzehnten, dass es eigentlich keine sehr guten Kameras zu geben scheint. Sogar 5000 EUR Kameras werden getestet, die neben vielen Plus-Punkten auch Minus-Punkte in der Bewertung bekommen.
Dabei widersprechen sich auch nicht selten die Testergebnisse in den Zeitschriften oder WWW-Portalen.
Andererseits werden hin und wieder Kameras gut bewertet, die aber bei Testphotos eher schlecht wegkommen, weiter gibt es Testberichte, die bei den optischen Daten eher mäßig ausfallen, im "belletristischem" Teil des Tests aber als gut beurteilt werden.
Will sagen: Ich bevorzuge Tests im WWW, wo VERGLEICHBARE Testphotos über Jahre bereit stehen, sodaß ICH SELBST vergleichen kann. Das führt zu durchaus interessanten Ergebnissen, die aber eben auch schon von Main-Stream-Bewertungen abweichen können.
Bei der Auflösung (Bildschärfe) jedenfalls scheint es mir so zu sein, daß man für das derzeit letzte Zipfelchen an "Linien pro xxx" an -- sagen wir - 2-3 Prozent -- ca. 1000 - 2000 EUR mehr aufwenden muß.
Man kann aber auch für 600 EUR eine Kamera bekommen, die besser auflöst als eine 1500 EUR Kamera. Wer Testberichte RICHTIG auswerten kann, kann so viel Geld sparen.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber), der sich über Anrede und abschließenden Gruß in Beiträgen freut.
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ich greife mal dieses alte Thema auf, denn eigentlich ist es ja immer noch aktuell. Zu Beginn möchte ich aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass das, was ich hier schreibe natürlich nur meine eigene, ganz subjektive Meinung ist und dieselbe Sache durch die Brille anderer Fotografen vermutlich ganz anders gesehen wird.
Ich finde, dass es sogar eine Menge sehr guter Kameras gibt. Es kommt doch immer darauf an, was ich damit anstellen möchte. Der Zweck heiligt auch hierbei die Mittel. Und das Ziel bestimmt, welche Mittel die besten dafür sind. Labortests sind sicher wichtig, aber ich Banause sehe mir lieber Bilder an, die mit den entsprechenden Kameras und Objektiven gemacht worden sind im realen Leben, und zwar unter den Umständen und in der Umgebung, womit auch ich meistens zu tun habe.
Schärfe und Auflösung werden immer als sehr wichtige Verkaufsargumente benutzt. Im Prinzip stimme ich dem auch zu, aber was soll ich denn mit einer Auflösung anfangen, die das menschliche Auge gar nicht mehr verarbeiten kann? Gut, natürlich braucht der eine oder andere großflächige Bilder für Werbung, Beruf oder einfach nur aus Spaß an der Sache an sich. Jedem so, wie es ihm am besten paßt. Aber die Jagd nach Geräten, die immer noch mehr Auflösung bringt, muss doch nicht jeder mitmachen. Ich habe das Gefühl, dass so manch ein Hobbykollege mehr Zeit damit verbringt, ständig seine Gerätschaften auf dem modernsten Stand zu halten, als der eigentlich schönsten Seite dieses Hobbys nachzugehen, dem Fotografieren an sich.
Wie gesagt, das ist meine ganz subjektive Meinung dazu. Wenn meine Bilder die Motive so wiedergeben, wie ich sie mit meinen Augen wahrnehme, dann bin ich zufrieden. Deshalb besitze ich - in meinen Augen - einige sehr gute Kameras, weil sie sich sehr gut für meine ganz persönlichen Zwecke eignen. Wenn man aber nicht weiß, was man will, dann geht man u. U. Werbung und Marketing auf den Leim und muss ständig neues Zeugs kaufen, nur damit man in diesem Wettlauf mithalten kann...und verliert dabei schnell aus den Augen, warum man eigentlich mal mit dem Fotografieren begonnen hatte.
Nordlicht:Ich finde, dass es sogar eine Menge sehr guter Kameras gibt. Es kommt doch immer darauf an, was ich damit anstellen möchte.
Hallo Peter!
Genau das ist es! Und viele selbsternannte "Profis" können, oder wollen das nicht wahrhaben. Und die Kamerahersteller sowieso nicht. Ich habe bekanntlich viele Jahre professionelle Auftragsfotografie im Industriebereich gemacht. Da haben die Kunden erwarten dürfen, das sie auch ein 4 Meter langes Bild für den Messeauftritt bestellen können.
Im Privatbereich wundere ich mich aber nicht, wenn Hobbyfotografen verächtlich auf meine abgewetzte EOS 400D mit 10 Megapixel blicken oder wenn ich gar die 12 Jahre alte Olympus Ultrazoom mit 3,2 Megapixel aus der Tasche ziehe. Die brauchen ja 24 oder mehr Megapixel fürs Ego. Denn da wird mit der 2.500 Euro Kamera im jpg-Format fotografiert und die Hälfte der Bildqualität gleich bei der Aufnahme wieder wegkomprimiert. Die Antwort der Leute auf mein "warum nicht RAW": Dann ist ja ein Bild über 30 MB groß, das brauche ich doch nicht. Ich mach da lieber mein Bild von einer einmaligen Stimmung oder von der Schlange, die eben eine Maus verzehrt, weil ich die Olympus immer dabei habe. Und an der Wand hängt ein 30x40 cm Bild und keiner merkt, dass die alte Aufnahme nur 6 Megapixel hatte. Die "großen" kommen nur bei entsprechenden Anlässen aus dem Schrank. Da sind die Analog-hybriden im Vorteil - hier wird die Auflösung erst beim Scan festgelegt. Und beim Posten im Web sind es ja meist nicht mehr als 1-1,5 Mp.
Fazit: Wenn Motiv, Farbe, Gamma und Schärfe stimmen braucht man keine Monsterauflösung. Das war auch in der guten alten Analogzeit schon so Die beste Kamera ist immer die, die man im entscheidenden Moment auslöst!
Ein Beispiel aus der Praxis:
Die Brückenbaustelle habe ich 1971 mit der Linhof Kardan auf 13x18 cm Planfilm fotografiert. Hier im Web mit 1200 Pixel ist von der Auflösung nicht viel mehr zu sehen wie auf einer Mittelformataufnahme.
Hallo Willi ! Das Foto sieht ja super aus ich mag solche "Industrie" oder "Baustellen",weil man das wirklich in einigen Jahren immer mal angucken kann und sich erinnert das man dabei war. So ein Foto gucken sich nicht nur die Auftraggeber an sondern z.b Technikfans oder Baustellenfreaks(Opa mit Enkel), Oldtimerfans (LKW) usw.Das Foto als Abzug in Postergröße macht sich auch an der Wand gut. Diese Brücke ist sicher heutzutage entweder schon wieder abgerissen oder man darf nur 30km/h drüberfahren. Ich habe mich schon manchmal geärgert wenn man mal irgendwo war und man hatte keine Kamera dabei.
Um aufs Thema zurückzukommen... Ich halte ehrlich gesagt schon lange nichts mehr von Tests in Fachzeitschriften oder so,ob das nun im Foto oder Filmbereich ist oder im Audio-Hifi.Man hat den Eindruck das diese nicht unabhängig sind und obwohl die Tests sicher standardisiert sind man hin und wieder merkt das es bevorzugte Hersteller gibt. Wenn mich was interessiert dann probiere ich es selber aus und wenn ich nicht zufrieden bin oder es zu umständlich ist dann nehme ich was anderes. Neuware habe ich das letzte Mal glaube ich 2001 gekauft, bei gebrauchter Technik bekommt man manchmal Zubehör mit dazu oder der Vorbesitzer hat schon die Schwachstellen machen lassen,so das man sich Reperaturen sparen kann. Als Flohmarktgänger oder bei Zeitungsinseraten kann man tolle Sachen bekommen.
ist ein interessantes Thema, zu dem es sicher mehre "Wahrheiten" gibt.
Mein Ansatz ist: Ich bevorzuge Kameras mit hoher Auflösung (in Relation zu meinem Geldbeutel). So ist bei mir (derzeit) die Samsung NX30 das beste Modell.
Aber: Ich fotografiere am Meisten mit dem Smartphone Galaxy S4 Zoom. Am universellsten ist die Nikon P7100, mit der ich fast alle Gerätefotos aufnehme bis in den leichten Makrobereich, weil hier die Tiefenschärfe des 1/1,7 '' Formats gute Ergebnisse bringt.
Bei den Aufnahmen (oft Landschaften, Stadtlandschaften) mit vielen (auch entfernteren) Motiv-Teilen ist mir eine Kamera mit hoher Auflösung am Liebsten, weil ich hier immer noch (unabhängig von der jeweils verwendeten Zoom-Stufe) Reserven habe. Und das auch, wenn ich als Ziel-Foto "nur 1000 x 800 Pix WEB-Seiten-Fotos generiere. Diese Schärfe-Reserve ist mit wichtig, Andere stellen sicher andere Dinge in den Vordergrund.
Ich will es so sagen, eine Kamera, die eine hohe Auflösung bietet, ist nicht hinderlich, sondern eher nützlich. Dabei vergesse ich nicht, dass Rauschen und Farbverhalten im Auge zu behalten ist.
Ja, klar, stimmt: Eine gute Kamera nutzt nichts, wenn der Fotograf damit nichts reissen kann oder nur Standard-Motive aufnimmt. Aber, trotzdem ist hier eine gut auflösende Kamera nicht fehl-angebracht.
Sicher schon erkannt, ich selbst neige dazu, nicht DIE Kamera des Lebens oder des Jahrzehnts zu nutzen, sondern lege mir schon öfters eine neue (manchmal bessere) Kamera gern zu. Ist aber an sich noch nichts Schlimmes, wenn denn auch brav alle zum Einsatz kommen. Das ist bei mir der Fall.
Hier noch ein (älteres) Beispiel aus der Praxis zum Thema "es gibt keine sehr guten Kameras" (weil sie zu wenig Megapixel haben)
Ich habe eine Datei aus dem Jahr 2006 herausgesucht, fotografiert mit der damals fast 20.000 Euro teuren professionellen Kodak DCS Pro 14 n, KB Vollformat mit 14 Megapixeln. Die würde heute vermutlich kein ernsthafter Amateurfotograf mehr anschauen. 14 Megapixel sind ja heute schon bei 6 mm großen 1 2/3" Chips pflicht.
Das RAW File aus der Pro 14n hatte mit 8 Bit Farbtiefe nur 13,5 MB
Verkleinerte Abbildung des A3 (42x30cm) großen 300 dpi Bildes für eine doppelseitige Abbildung in einem Hochglanzprospekt.
1:1 Ausschnitt aus der Druckdatei
Warum braucht man 24 oder 50 Megapixel auf einem kleinen Chip? Nur damit die Kamera "sehr gut" ist ???
Rainer:Ja, klar, stimmt: Eine gute Kamera nutzt nichts, wenn der Fotograf damit nichts reissen kann oder nur Standard-Motive aufnimmt. Aber, trotzdem ist hier eine gut auflösende Kamera nicht fehl-angebracht.
Hallo Rainer!
Du hast damit sicher recht. Nur die meist unnötige Datenmenge im Archiv steigt mit der Extremauflösung auch extrem, ohne dass sie jemals gebraucht wird. Meine 10 - 24 Megapixel RAWs belegen allein aus den letzten 5 Jahren 1,65 TB auf den externen HDs, und alle sind auch noch zusätzlich auf DVDs gesichert. Bei den jetzt aktuellen 50 MPix KB Chips würde das doch noch um einiges mehr sein.
Wer es braucht soll es machen, aber dann nicht aus Platzgründen im jpg-Format Denn dann hat er nichts davon.
bei den Datenmengen kann ich Dir nur voll zustimmen. Was sich da so ansammelt.
Nochmals zur Schärfe: Ich will hier mal zwei Kameras vergleichen, ist ein Extrem-Vergleich:
Panasonic TZ41 (mit 10-fach zoom) und 1/2,3 Zoll, 18 MB-Sensor
Samsung NX30 ( mit 3-fach zoom) und APS-C, 20 MB-Sensor
Beide Kameras sahen den gleichen Bildausschnitt, die Samsung war aber schon in voller Tele-Stellung (sicher ein Schärfe-Handycap).
Beide Fotos wurden ohne Nachbearbeitung auf 1100 Pix Breite gebracht. Beide Bildausschnitte des Türmchens zeigen ebenfalls den gleichen Bildausschnitt.
Ich wage zu behaupten, daß sogar bei den 1000-Pix-Fotos schon ein leichter Schärfevorteil der NX30 zu sehen ist, bei den beiden Türmchen-Fotos ist das wohl noch deutlicher. (Auf die Photos im Text klicken.)
Was ich damit sagen will: Eine Kamera mit hoher Auflösung kann sogar mehr Details in ein kleines Bildschirmfoto mit nur 1100 Pix Breite hinüberretten. Die Fotos wurden für das Forum in JPG Komprimierung Null gespeichert.
es ist schon richtig, ein großer Sensor und ein schlechtes Objektiv ist keine gute Kombination. Dieser Satz wurde von mir ja auch nicht in Frage gestellt.
Bei mir geht es um das Gegenteil: Gute Objektive an großen Sensoren sind besser als gute Objektive an kleinen Sensoren.
1999 wurde ein 8 MB-Sensor auch als Pixelwahn bezeichnet.
Ich halte die TZ-41 mit ihrem 18 MPix Sensor bei nur 1/2,3 '' auch für grenzwertig, das Nachfolgemodell mit 1/2,3 '' bei 12 MPix reagiert darauf, weniger ist hier mehr. Trotzdem betrachte ich die NX30 mit 20 MPix bei APS-C nicht als Pixelwahn, sondern dem Format angemessen.
Meine 4 Testphotos zeigen genau das: Großer Sensor, gutes Objektiv, moderate Pixelzahl bringt auch gute Ergebnisse und schlägt kleineren Sensor, gutes Objektiv, zu große Pixelzahl.
Womit wir wieder dabei wären, dass es letztendlich doch immer darauf ankommt, wofür und warum die Aufnahme gemacht wird. Ich finde die Fotos aus so manchem Bildband der achtziger und neunziger Jahre immer noch toll, ganz ohne Pixelwahn und einfach nur mit guten Objektiven und passenden Filmen gemacht. Wie sieht denn ein hochpixeliger moderner Fotograf dann z. B. Adams Bilder aus den frühen Zeiten seines Schaffens ? Vergleicht er diese vielleicht sogar mit steinzeilichen Höhlenmalereien ? Ich finde sie jedenfalls trotzdem scharf, kontrastreich und überhaupt sehr beeindruckend.
Mir persönlich reichen wie bereits gesagt Papierabzüge von bis zu etwa A4 Größe. Das läßt sich noch gut machen mit KB, leistungsstarken Objektiven und sog. professionellen Filmen, deren Scaneigenschaften übrigens in den letzten Jahren deutlich verbessert worden sind. Würde ich ich größere Formate brauchen, dann habe ich die Wahl zwischen Mittelformat, Großformat und entsprechenden Digitalkameras. Das trifft für mich aber in der Regel nicht zu und deshalb werde ich weiterhin Spaß an Aufnahmen haben, die beispielsweise Chris Coe (eines meiner Vorbilder in der Landschaftsfotografie) bekannt machten, der mit teilweise identischer Ausrüstung wie ich sie benutze, erfolgreich war.