Ein (weiterer) Versuch alte Schmalfilme selbst ins Digitalzeitalter hinüberzuretten.
Die DSLR Canon EOS 600D kann auch als hochwertige digitale Videokamera eingesetzt werden. Deshalb der Versuch meine bis zu 50 Jahre alten 8 mm Filme durch Abfilmen zu digitalisieren. Ergebnis: Überzeugend gut. Der erste Versuch mit Full HD, die Kamera schafft hier nur 30 Vollbilder p. Sek. mit 1920 x 1080 Pixel, scheiterte kläglich an der Bildfrequenz des Schmalfilmprojektors mit ca. 16 Bildern p. Sek. - Das Bild flackert unerträglich. Bei einfachem HD mit 1280 x 720 Px sind 50 Vollbilder p. Sek. möglich. Der Projektor projeziert jedes Filmbildchen durch die Dreiflügel- Umlaufblende dreimal, bevor auf das nächste Bild gewechselt wird. Bei 16 2/3 Bildern p. Sek. ergibt das genau 50 Projektionsbilder p. Sek. und die Digitalisierung erfolgt flimmerfrei. Nach einer halbstündigen Warmlaufphase des Projektors konnte die variable Laufgeschwindigkeit mit einem (selbstgebauten) Frequenzzähler mit Photodiode als Sensor einigermassen stabil auf 16,66 Bilder/Sek. = 50 Hz eingestellt werden. Das geht auch ohne Frequenzzähler durch einige Versuche. Ev. Abweichungen, wenn leichte dunkle Streifen durch das Bild laufen, können während der Digitalisierung leicht mit dem Geschwindigkeitsregler des Projektors (Eumig Mark S) ausgeglichen werden. Der Projektor: http://www.blende-und-zeit.sirutor-und-c...21&thread=8 Die riesige Datenmenge des Videos (ca. 4 GB für 10 Min. Film) können anschließend mit Z.B. dem MovieMaker von Windows auf MP4 H.264 Files mit 25 p. Sek. in HD umgerechnet werden und ergeben eine Datei mit ca. 300 MB, die jeder neuere PC wiedergeben kann.
Die Filme wurden in einem halbdunklen Raum auf ca. A4 Größe projeziert und mit dem 90 mm Teleobjektiv abgefilmt. Empfehlenswert ist dabei, die Belichtungsautomatik mit dem AE- Lock nach einer Testaufnahme zu fixieren um das öffnen der Blende bei dunklem Filmszenen zu verhindern. Bei Stummfilmen habe ich das Projektorlaufgeräusch mit aufgenommen um einen authentischen Eindruck der Stummfilmprojektion ohne totale Stille zu simulieren.
Die Vorführung im Freundeskreis auf dem großen HD-TV hat gegenüber früheren Versuchen der Digitalisierung mit der 8mm Videokamera große Begeisterung ausgelöst.
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1) hattest Du Probleme mit der Gleichmäßigkeit der Grundhelligkeit der Projektionsfläche? Will sagen: war der Rand dunkler?
2) Konntest Du das eventuelle Durchlaufen eines dunklen Streifens (wenn die Synchronisation nicht ganz stimmte) auf dem Display der EOS600D erkennen?
3) Ich überlege gerade, ob die Projektoren alle eine dreifach-Drehblende haben. Mir war mal, als wenn es auch welche mit einer zweifach-Blende gab?
4) Hast Du mit Autofokus gearbeitet oder die Entfernung manuell eingestellt.
5) Hatten Projektor und Kamera beide einen Winkel zur Projektionsfläche? Um schräge Bildränder zu vermeiden, hast Du die Kamera etwas kleiner als vom Projektionsrand einjustiert?
1. Das Bild ist, abgesehen von einem leichten Helligkeitsabfall zum Rand hin ganz gleichmässig ausgeleuchtet. Wichtig ist, als Projektionsfläche mattes Papier zu verwenden um den "Hotspot" in der Bildmitte durch Reflexion der Projektionslampe zu vermeiden. Ich hab gewöhnliches A3 Kopierpapier verwendent. Versuche mit besonders glattem Papier wie z.B. die Rückseite von Kalenderblättern, schlugen fehl weil in der Mitte ein hellerer Fleck entstand. Eher problematisch ist der Randabfall der Schärfe der Projektion durch mangelhafte Planlage des alten, spröden Films in der Bildbühne. Ich habe den Projektor möglichst genau auf die Bildmitte scharf eingestellt.
2. Die fehlerhafte Synchronisation des Projektorlaufs ist auf dem Display sofort erkennbar und kann fein nachjustiert werden: Läuft ein dunkler Streifen von unten nach oben muss die Geschwindigkeit erhöht werden, läuft der Streifen nach unten wird minimal verlangsamt. Das Problem tritt übrigens nur bei sehr hellen Szenen auf wenn die Belichtungsautomatik eingeschaltet ist und der Shutter die Belichtungszeit stark verkürzt.
3. Meine Projektoren haben alle eine Dreiflügelblende. (2x Eumig, 1x Bolex)
4. Das Autofokussystem ist ausgeschaltet. Die Fokussierung auf das Filmkorn erfolgt vor der Aufnahme im Quickfokus Modus mit heruntergeklapptem Spiegel und den Phasendetektoren.
5. Die Verzerrungen des Bildes sind durch die langen Brennweiten beim Projektor und bei der DSLR durch den großen Abstand zur Projektionsfläche vernachlässigbar gering. S. Originalbild aus dem Video unten!
Ein Einzelbild aus dem digitalisierten Film: Oben und unten schon bei der Aufnahme leicht beschnitten, links und rechts lasse ich den dunklen Streifen stehen um das 4:3 Filmbild im 16:9 HD Bild zu zeigen. In diesem Bild ist auch der Schärfeabfall des Projektors zum Bildrand hin gut zu sehen. Trotz der Mängel ist diese Methode das Beste, was mir bisher bei der Filmdigitalisierung gelungen ist.
ich hatte mal vor Jahren in Berlin einen Super-Acht-Film digitalisieren lassen mit schrecklichem bis unbrauchbaren Ergebnis. So gesehen, macht Dein Bericht wieder Mut...