wie einige wissen sammle ich auch alte Fotos und Negative, wobei ich da eigentlich nur auf die Zeit vor 1920 abziele. Leider ist das Bestimmen des Alters dieser Bilder nur bedingt möglich, selten hat man das Glück dass ein Datum auf dem Bild steht, oder es durch andere Merkmale zuzuordnen ist.
Man kann zwar an Hand einiger Anzeichen, wie etwa der Dicke der Pappe ungefähre Angaben zu machen, aber das ist dann bestenfalls auch 20-30 Jahre. Kleidung hilft auch nicht viel, da man damals seine Kleidung deutlich länger nutzte, und die Mode sich nicht so oft änderte, es ist und bleibt ein Ratespiel.
Dieses mal hatte ich ein weiteres Problem, ein Herr in Uniform, den ich gerne zugeordnet hätte. Da die Bilder nur schwarz weis sind, ist das nicht so einfach, wobei ich das Glück hatte dass er wohl in seiner Heimatregion geknipst wurde, denn er war kein Soldat, sondern ein Gendarm des Herzogtums Coburg und Gotha, nach langem suchen und vergleichen über das Wappen auf der Pickelhaube herausgefunden :-)
Ach ja, aufgrund des Materials und der anderen Bilder in dem Lot, würde ich es auf etwa 1900-1910 datieren.
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Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
das ist sowieso ein interessantes Thema: Daten-Ermittlung aus Motivdetails aus Fotografien. Ich hatte mal ein entfernt ähnliches Anliegen:
Bei einem Ausflug an den Ruppiner See, nordwestlich von Berlin, sah ich auf einer Parkbank eine Digital-Kamera liegen. Da weit und breit kein weiterer Mensch zu sehen war, nahm ich die Kamera an mich und warf einen Blick auf die vorhandenen Fotos und siehe da, es waren hauptsächlich Aufnahmen aus Berlin, Stadtteil Kreuzberg zu sehen. Ich versuchte, im nächsten Ort herauszubekommen, wo denn die nächste Polizeiwache wäre, erfolglos.
Ich machte auf einen Zettel eine Notiz und klebte diese mit Hansaplast (aus dem PKW-Verbandskasten) an die Bank. Daheim in Berlin nahm ich mir die Fotos vor. Ich stellte fest das es drei Aufnahmen einer Strassenszene gab, die teilweise einen Laden zeigte. Verglich ich die drei Bilder konnte ich daraus den Namen des Laden zu erkennen.
Eine Suche im Telefonbuch, Branchen-Buch brachte leider 4 Möglichkeiten. Da es aber auch Fotos mit weiteren Fotos aus Kreuzberg gab, habe ich mich für einen Laden in einer bestimmten Strasse entschieden, und angerufen. Man wußte dort garnichts vom Kameraverlust und wimmelte mich erstmal ab. Eine Stunde später Rückruf: Ja die Kamera wurden nun vermisst! Ich fragte dann nach Fotomotiven, die auf den weiteren Aufnahmen zu sehen waren. Es stellte sich heraus, dass ich den richtigen Eigentümer gefunden hatte.
Wir machten einen Übergabetermin aus und die Übergabe erfolgte, gegen Überreichung eines großen Stück Torte.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
ja sowas ähnliches hatte ich auch, nur mit einem vieeel älteren Bild, wo die Frage ist, ob es den Laden überhaupt noch gibt. Das Bild ist ohnehin verwirrend, auf dem Dach Sind Antennen, was einen an Fernseher denken lässt. Auf der anderen Seite ist es ein Glasnegativ und der Laden ist ein Kolonialwarenladen, aber der Begriff wurde ja noch lange verwendet. Trotzdem tippe ich auf vor WK2 denn von diesen 18 x 13 Platten hatte ich nur ein Lot und eingeschlagen waren die Platten Teilweise in Zeitungen aus den 30gern, wobei einige sichtlich älter sind. Außerdem gibt es scheinbar ( laut Google) nur einen Laden des Namens Hubertus Drogerie in Plauen, also könnte es der sein..., andere Bilder in dem Lot sind noch schwerer..... naja, zumindest lernt man bei den Nachforschungen immer wieder was.
ich denke die "Antennen" sind eher Telefonleitungs-Stränge. Da wurden schon mal 60 Freileitungen hoch über den Dächern gebündelt geführt. War noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts an vielen Orten so üblich. So gesehen ist das Foto wahrscheinlich aus der frühen Zeit vor dem ersten Weltkrieg einzuordnen.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
so eine Menge Telefonleitungen um die Jahrhundertwende? Wäre da nicht eher an eine Stromleitung zu denken? -------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
hier ein Fotoausschnitt einer Aufnahme von 1905. Dort sieht man gut auf dem Dach die Tragestruktur mit den Porzellanisolatoren für die diversen Telefonleitungen.
Für Stromleitungen hätte man dickere Leitungen mit 2 oder 3 Einzeldrähten genommen und nicht ca 100 Drähte. Jeder Telefonanschluss hatte zwei Leitungen, die gesondert nur nächsten Verteilstation geleitet wurden. Mit den ca 100 Leitungen waren also ca 50 Telefonteilnehmer angeschlossen.
Telefon war damals noch Luxus. Stromanschlüssen kamen an vielen Orten erst deutlich später in Gebrauch.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Hallo, wie gesagt, man lernt was :-), danke für die Information, leider geben selbst Bilder mit Beschriftung kaum was her, da ich Sütterlin nicht lesen kann. So habe ich z.B. ein intressantes Bild, das wohl in England Gemacht wurde, aber auf der Rückseite mit Sütterlin und soweit ich es erkenne, Deutsch, beschriftet ist. Also entweder ein Bild das man auf einer Reise gemacht hat, oder ein Foto von Verwanten aus England.
Wenn Du magst, stelle die Texte doch hier vor. Hier gibt es sicherlich, mich eingeschlossen, einige Foristi die die altdeutsche Schrift noch lesen können. Wobei es bei ausgeprägten Handschriften manchmal schwierig sein kann.
Du hattest doch schon mal Platten mit Beschriftung gezeigt und in Zusammenarbeit konnten wir die Schriften entziffern.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
ich kann mich noch erinnern, wie die Telefonleitungen im städtischen Bereich auf den Dächern geführt wurden. In ländlichen Bereichen wurden die Telefonleitungen über aufgestellte Holzmasten geführt mit mehr der weniger Drähte. Wenn wir als Kinder das Ohr an den Masten legten, konnte man ein Zirpen hören und bildeten uns ein das wären die Telefongespräche. Da aber bei der dichten Leitungsführung die blanken Drähte nicht durchhängen durfte, wurden sie entsprechend gespannt. Somit wurden die Drähte zu Musiksaiten, die der Wind zum Schwingen brachte. Ich kann mir vorstellen das es noch heute irgendwo welche in Betrieb sind.