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Bernd K. Otto: Carl Zeiss Kamera-Register 1902–2012. Neuss: Hillebrand 2012
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02.11.22 20:54
Jan_S 

BZF-Meister

02.11.22 20:54
Jan_S 

BZF-Meister

Bernd K. Otto: Carl Zeiss Kamera-Register 1902–2012. Neuss: Hillebrand 2012

Gegenstand dieses voluminösen Kataloges sind sämtliche Kameras, die unter (Mit-)Verantwortung eines Unternehmens von Carl Zeiss gebaut wurden. Dazu gehören natürlich die Kameras der Zeiss Ikon AG Dresden (1926–1948) und Stuttgart (seit 1948), des VEB Zeiss Ikon (1948–1958), aber auch die Ica-AG (1909–1926), an der Carl Zeiss beteiligt war, oder von Voigtländer, da die Zeiss-Stiftung hier mit dem Rückzug von Scheering seit 1956 Eigentümerin war. Zeitlich reicht das Spektrum von den frühen Zeiss-Palmos-Modellen bis zur Messsucher-Kamera Zeiss Ikon, die von Cosina in Japan gebaut wurde. In einem einleitenden Text wird die Firmengeschichte ausführlich dargestellt und übersichtlich illustriert.

Ziel ist die Erfassung und Beschreibung sämtlicher Modelle und Varianten, wie sie sich aus den Druckschriften (Katalogen, Preislisten usw.) ergeben. Jedem Modell wird eine Register-Nr. zugeordnet; eine weitere Unterteilung ergibt sich durch Modellveränderungen, Herstellerwechsel (s. unten), anderen Formaten und Ausstattungsvarianten (d. h. Verschluss-Objektiv-Bestückungen). Das vierteilige Ziffernsystem erlaubt eine eindeutige Zuordnung und Bestimmung der Modelle, es wird ausführlich erläutert (S. 57).

Die Kameras werden in alphabetischer Reihenfolge der Modellbezeichnung aufgelistet, also von Adoro bis Zeiss Ikon; die Stereomodelle sind dabei allesamt unter „Stereo“ einsortiert, sodass die Polyskop-Modelle als "(Stereo-)Polyskop" zu suchen sind.

Eine zeitliche Gliederung wird dann vorgenommen, wenn ein Modell von mehreren Firmen angeboten wurde. So werden die Modelle der Baureihe Ideal zunächst als Ica-Kameras präsentiert, anschließend als Zeiss Ikon-Modelle. Damit geht auch die Modifikation der Register-Nr. einher. Die Modellgeschichte kann auf diese Weise nachvollzogen werden, allerdings werden, dem Konzept des Bandes entsprechend, nur Kameras berücksichtigt, die mit Zeiss in Verbindung stehen. Dass beispielsweise die Kamerareihe Ideal aus dem Programm der Fa. Hüttig übernommen wurde, die 1909 in der Ica aufging, wird erwähnt; vorgestellt werden aber erst die unter dem Markennamen Ica angebotenen Kameras. Dementsprechend findet man auch Ernemann-Kameras nur, wenn diese nach der Fusion 1926 als Zeiss Ikon-Kameras angeboten wurden (auch wenn sie noch die Ernemann-Beschriftung tragen). Das führt zwar dazu, dass die Modellgeschichte im Einzelfall nicht lückenlos abgebildet werden kann, ist aber im Sinne klarer Kriterien unvermeidbar und stimmig.

Für jedes Modell ist mindestens eine Seite vorgesehen; bei langer Bauzeit und entsprechend vielen Varianten erstreckt sich die Darstellung auch auf mehrere Seiten. Der Aufbau ist schematisch: Am Kopf der Seite findet man Hersteller, Modellname, Format, grundsätzliche Daten (Abmessungen usw.) sowie zumeist eine Abbildung (oftmals stilisiert aus Katalogen). Für jede Registervariante ist ein Kasten vorgesehen, der technische Daten zu Verschluss und Objektiv enthält sowie Angaben zum Zeitraum und Verkaufspreis. Vorgesehen ist jeweils auch Freiraum, in den die Nutzer weitere Varianten eintragen können. Das kommt tatsächlich vor; so ist die Ica Nixe 555 U mit Tessar 4,5/12 in Compur im Katalog 1922 (und nur dort) nachgewiesen (und steht in meiner Sammlung), fehlt aber bei Otto. Es git auch Modelle, die gar nicht erfasst sind, weil sie in den einschlägigen Druckschriften nicht aufgeführt sind, beispielsweise die Delta 76, die im Forum bereits vorgestellt wurde (https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=186).

[Fortsetzung im Folgebeitrag]

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Beste Grüße
Jan

Zuletzt bearbeitet am 03.11.22 10:08


Hinweise:

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02.11.22 20:56
Jan_S 

BZF-Meister

02.11.22 20:56
Jan_S 

BZF-Meister

Re: Bernd K. Otto: Carl Zeiss Kamera-Register

[Fortsetzung] 

Ein weiterer Abschnitt enthält allgemeine Informationen zum Modell und der Ausstattung, außerdem werden Hinweise auf Druckschriften und einschlägige Publikationen des Autors gegeben. Die allgemeinen Beschreibungen fallen unterschiedlich ausführlich aus. Zum Teil wird der Katalogtext wiedergegeben, das ist nicht immer hilfreich; und ich würde mir in manchen Fällen genauere Einschätzungen wünschen. Dass es bei der Weiterentwicklung der Modelle Änderungen gab und sich z. T. auch die Gehäuseform ändert, wird nicht immer explizit erwähnt, auch vor diesem Hintergrund sind die Abbildungen, die oftmals frühe Versionen zeigen, mit Vorsicht zu genießen (worauf der Autor ausdrücklich hinweist, vgl. S. 21). So werden die Unterschiede zwischen den Stereolette-Modellen 610 und 611 (Fokussierung, Spreizen, Laufboden) – abgesehen vom Falz – nicht thematisiert. Überhaupt wird auf technische/konstruktive Details, wie man sie z. T. in den Rollei- und Voigtländer-Büchern von Prochnow findet, insgesamt weniger eingegangen. Das hängt aber mit dem Vorhaben des Bandes zusammen, die Vielfalt an Varianten zusammenzustellen. Es handelt sich hier insofern weniger um einen technischen Katalog als um eine systematische Zusammenstellung der dokumentierten Geräte, eben ein Register. Über technische Entwicklungen handelt Otto in seinen zahlreichen Beiträgen in diversen Zeitschriften; es lohnt sich, zusätzlich diese Quellen heranzuziehen.

Das Kamera-Register ist eine beeindruckende Leistung und für mich eine sehr wichtige Referenz, wenn es um die Identifikation, zeitliche Einordnung und den Status in der Produktpalette geht.


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Beste Grüße
Jan

Zuletzt bearbeitet am 03.11.22 10:07

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