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Pentacon Dresden, Pentaflex8
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27.05.25 09:52
Wolf 

250-499 Punkte

27.05.25 09:52
Wolf 

250-499 Punkte

Pentacon Dresden, Pentaflex8

Hallo im Forum!

Sie sollte ein internationales Spitzenprodukt im 8mmBereich werden, die Pentaflex 8, so wie ihre große Schwester, die Pentaflex 16 (AK16). In der Werbung heißt es:

Die Pentaflex 8 ist eine besonders leistungsfähige, mit höchster Präzision gefertigte 8mm-Schmalfilmkamera. Sie erfüllt alle an sie gestellten Anforderungen des anspruchsvollen Amateurs und im Einsatz in Wissenschaft und Technik, soweit es die Grenzen des 8mm-Formats erlauben.

Die Entwicklung begann Mitte der 1950er Jahre im VEB Zeiss Ikon und zog sich mit Unterbrechungen über Jahre hin. Entwicklungsmuster wurden 1957 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt, bei der Markteinführung 1960 durch die VEB Kamera und Kinowerke Dresden (VEB Pentacon) war die Kamera in Teilen schon veraltet, der außen liegende Selenbelichtungsmesser und das schwache Federwerk waren nicht mehr Stand der Technik.






Die Pentaflex war sonst gut ausgestattet: Wechseloptik, mit den Objektiven gekuppelter Nachführbelichtungsmesser, großer Spiegelreflexsucher mit umlaufenden dreiflügigelen Reflexspiegel wie z.B. bei der Arriflex, Einzelbildzähler, Selbstauslöser mit einstellbaren Vor- und Kameralauf, Wendekassetten für Kodak 7,5m-Tageslichtspulen, sieben Bildfrequenzen (8…64 B/Sek) und Einzelbildauslösung, die Konstanz der Bildfrequenz wurde leider nur für 2m Filmdurchzug garantiert. Einiges wurde von den einfachen Amateurkameras übernommen, so die Anschlußstelle für Zusatzgeräte und der Wahlschalter um den Auslöser. Befestigungspunkte auf der Bedienerseite lassen ahnen, dass Zusatzgeräte vorgesehen waren.

Für die neu entwickelte Wendekassette hatte man Anleihen an schon vorhandene Systeme gemacht: Halt des Laufwerks nach dem ersten Durchlauf und Ablauf des Filmes beim zweiten Durchgang, ein Schieber zur automatischen Abdeckung des Filmaustritts bei Entnahme der Kassette. Zur Zentrierung der Kassette waren auf den Außenseiten Kunststoffleisten vorgesehen, die allerdings das Einführen der Kassette erschwerten. Leider mussten die Meterzähler für Seite 1 bzw. Seite 2 von Hand umgestellt werden. Eine Kassette für 30m-Spulen war geplant ist aber nicht mehr realisiert worden, davon geblieben ist nur Möglichkeit die die Kassettentür auszuhaken.





Als Objektivanschluss war das Altix-Bajonett vorgesehen, obwohl es die Altissa-Werke zu dieser Zeit nicht mehr gab. Lieferbar waren die Festobjektive Flektogon 1:2/5,5mm; 1:2/12,5mm; 1:2/25 und 1:2,8/40mm sowie das Pentovar 1:2/8-32mm. Das bei Carl Zeiss Jena entwickelte Varioobjektiv muss die Konstrukteure vor unerwartete Probleme gestellt haben, so ist die Rücklinse aus Platzgründen abgeschrägt worden. Ein M42-Adapter ermöglichte es, ein Balgengerät anzuschließen. Glücklich konnten sich Pentaflexbesitzer schätzen, wenn sie noch ein Altix-Telefogar 1:3,5/90mm als Supertele ergattern konnten.




Als Anhänger von Brust- und Schulterstativen war ich über das universelle Schulterstativ erfreut, das man auch zur Not auch als Dreibeinstativ verwenden konnte. Der Handgriff allerdings war eine totale Fehlkonstruktion: Mit der linken Hand zu halten und mit Zeige- oder Mittelfinger die Taste für den Drahtauslöser quer zur Aufnahmerichtung drücken, es klappt nicht, denn dabei verklemmte sich die Taste und der geknickte Drahtauslöser erledigte den Rest. Ein leicht veränderter Handgriff der kleineren Amateurkamera Pentaka soll als ´Bückware´ erhältlich gewesen sein, das Schulterstativ konnte damit nicht verwendet werden.




Die Ankündigung des Super8-Formats 1964 durch Kodak und der Beschluss des Ostblocks die Schmalfilmgeräteproduktion in der DDR aufzugeben und auf die UdSSR und die ČSSR zu konzentrieren, verhinderten die Weiterentwicklung der Pentaflex 8. Um keine Lizenzgebüren an Kodak (Devisen) für die Super8-Kassette zu zahlen, war in der DDR Super8-Film zunächst nur als Doppelsuper8 auf Spulen erhältlich und so bot es sich an, Kameras zu modifizieren, wie z.B. eine kleine Pentacon Vertragswerkstatt in Dresden-Tolkewitz, die darauf spezialisiert war, die Pentaflex8 auf Doppelsuper8 umzubauen.

Das Datenblatt:


Herzliche Grüße
Wolf

Datei-Anhänge
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