da es schon eine lange Zeit her ist, das hier eine TLR vorgestellt wurde, hier mal ein selteneres Stück.
Daten: Hersteller / Modell: Birnbaum Rumburk: Embirflex Herstellerland / Stadt: Tschechoslowakei Baujahr(e):1934 bis 1937 Film: 120 Objektiv: Rodenstock Trinar Anastigmat 75mm/ 2,9 Blenden: 2,9 bis 18 Verschluß / Zeiten: Compur / T-B bis 250 Filmtransport: Gehäuse: Metall Sucher: Stativgewinde: Ja Gewicht: 700 gr Besonderheiten: Die Richter Kamera-Werke in Tharandt/Deutschland stellten die Reflektar-TLR her, die teilweise von der Firma Birnbaum zusammengebaut wurden. Die Embirflex ist also eine umbenannte Reflektar.
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eine interessante Variante, die ich noch nie gesehen habe. Hersteller dieser Kamera ist m.W. aber weder Emil Birnbaum (Embir) noch Richter, sondern die Fa. Eho (Emil Hofert, Dresden) bzw. Altissa; es ist eine umgelabelte Altiflex. Die gab es in verschiedenen Varianten, mit Compur und Einfachverschlüssen, Objektiven von Ludwig oder Rodenstock, auch mit einer interessanten, mit dem Rotfensterverschluss gekoppelten Doppelbelichtungssperre; angeboten wurde sie auch mit optischem Belichtungsmesser, und sie wurde unter zahlreichen Handelsmarken vertrieben (u.a. als Wirgin-Reflex, aber auch als Alpenflex, Wagoflex und Cosmoflex usw.). Ob Birnbaum überhaupt Kameras produziert oder nur vertrieben hat, weiß ich nicht. Bekannt ist mir noch die Embirella, das ist die Birnbaum-Variante der Merkel Metharette (Rollfilm-Spreizenkamera 3x4).
da muss ich Jan Recht geben, das ist definitiv die Variante von EHO, ich kannte bisher auch nur die umgelabelte Reflecta (das „c“ ist wichtig). Birnbaum hat tatsächlich auch selbst Kameras gebaut, als Beispiel hierfür wären auf jeden Fall die Senta und die Perforeta zu nennen.
schaut man sich im WWW nach der Embirflex Kamera um, wird insbesondere auf tschechischen und polnischen und französischen Seiten als Anbieter Birnbaum genannt. Ich neige ja dazu eine Kamera mit Anbieter / Hersteller immer so zuzuordnen, wie die Kamera verkauft wurde.
Steht auf der Kamera oder auf dem Karton oder in der Anleitung ein Anbieter / Hersteller - Name, dann ist das der Name, den ich der Kamera zuordne. Zusätzlich kann man dann auch den eventuellen Zulieferer (tatsächlichen Hersteller) nennen.
Wie seht ihr das?
Konkret zur Embirflex: Steht irgendwo auf / in der Kamera ein "Birnbaum" oder auf dem Lieferkarton oder in einer Anleitung dieser Anbieter?
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Rainer:Steht auf der Kamera oder auf dem Karton oder in der Anleitung ein Anbieter / Hersteller - Name, dann ist das der Name, den ich der Kamera zuordne. Zusätzlich kann man dann auch den eventuellen Zulieferer (tatsächlichen Hersteller) nennen.
Wie seht ihr das?
Ja, ich würde grundsätzlich zwischen Hersteller und Anbieter/Handelsmarke unterscheiden, so mache ich das in meiner Datenbank auch. In den Bestimmungsbüchern wird dieser Unterschied häufig nivelliert, es entsteht dann der Eindruck, es gebe viel mehr Modelle. – Eins meiner Sammelgebiete sind 3x4-Rollfilmkameras der frühen 1930er Jahre; hier gibt es eine überschaubare Zahl von Modellen, aber einige davon (z. B. Zeh Goldi, Merkel Metharette, Kochmann Korelle usw.) wurden unter diversen Handelsmarken verkauft. Andererseits können sich hinter einer Handelsmarkenbezeichnung verschiedene Hersteller/Modelle verstecken. So wurden sowohl Metharette als auch Korelle als Meyer Megor angeboten… Ein Unterschied besteht allerdings zwischen der bloßen Umetikettierung durch Händler (z. B. Herlango) und der Modifikation. So wurden unter dem Namen Rodenstock Kameras verkauft, die zwar von einem anderen Hersteller stammen (Rodenstock Ysella = Zeh Goldi; Rodenstock Rodinette = Glunz Ingo), aber mit Rodenstock-Objetkiven ausgestattet waren.
Die Altiflex ist für mich eine Eho-Kamera – egal, ob sie nun als Altiflex, Wirgin-Reflex, Embirflex usw. vermarktet wurde.
mit der Zuordnung gebe ich Rainer voll und ganz recht kein normaler Sammler würde eine Quelle Kamera unter dem Originalnamen suchen (woher soll er den auch kennen).
Zu Birnbaum vor Jahren habe ich mich mal mit Birnbaum beschäftigt und dabei habe ich kaum ein Eigenprodukt gefunden aber jede Menge umgelabelte "aus Dresden" oder umzu. Im Kadlubek 98 sind 80 verschiedene Modelle aufgeführt und das in der Zeit von 1913 bis bis Ende 1940 Kadlubek nennt auch einige Hersteller wie Beier, Balda,Richter Es stimmt das Birnbaum Kameras aus Deutschen Kamerateilen zusammen gefügt hat und somit sind es natürlich Birnbaums.
Sammler:kein normaler Sammler würde eine Quelle Kamera unter dem Originalnamen suchen (woher soll er den auch kennen).
Es kommt natürlich darauf an, was man sammelt (was ist in diesem Zusammenhang schon 'normal'...). Wer sich auf Handelsmarken spezialisiert, wird schon wissen, wer die Kameras gebaut hat. In einigen Fälle ist das sogar ganz offensichtlich: Eine "Revue" C33 ist natürlich eine Mamiya C33 (zumal auf den Objektiven weiterhin Sekor steht...)
Aber in der Tat ist das nicht immer der Fall. Natürlich müssen die Kameras auffindbar sein, und ja, nicht immer ist der ursprüngliche Hersteller bekannt. Ich erfasse Handelsmarkenkameras so:
Wahrscheinlich geht das in die Richtung, die Rainer meinte.
Noch einmal zurück zur gezeigten Kamera: Die Altiflex und ihre Handelsmarkengeschwister wurden nicht nur in unterschiedlicher Objektiv-Verschluss-Bestückung angeboten. Es gab auch Varianten in der Ausstattung. In manchen Bestimmungsbüchern wird auch zwischen Modell I und II unterschieden.
So gibt es die Kamera mit Auslösesperre, die Doppelbelichtungen verhindern sollte: Nach der Belichtung wurde der Auslöser mechanisch gesperrt, eine Entsperrung erfolgt erst, wenn der Rotfensterverschluss auf der Rückseite wieder geschlossen wurde. Die Mechanik ist in dem Kasten auf der rechten Seite untergebracht.
Manche Ausführungen, hier die Version von Wirgin, hatten einen optischen Belichtungsmesser.
An diesem Exemplar ist auch ein Zählwerk vorgesehen, dessen Funktion sich mir bislang allerdings nicht erschlossen hat. Die Scheibe ist drehbar, allerdings nicht mit dem Filmtransport gekoppelt.
Weitere Unterschiede zwischen den Exemplaren: zweites Rotfenster an der Unterseite, Rotfensterverschluss nicht an allen Exemplaren, zusätzlicher Sportsucher…
Hallo Jan leider habe ich deinen Kommentar nicht gelesen, ich war beim Schreiben als du gepostet hast. Natürlich hast du recht. Ja, es gibt Sammler die Handelsmarken sammeln und die wissen vermutlich woher die Kamera kommt. Was ich als normale Sammler betrachte sind die die Kameras sammeln aber keine spezielle Sparten. Ich hatte mal etwa 1000-1500 Einwegkameras zu Katalogisieren, da stellte sich Frage die Kameras unter den Originalherstellern oder dem Namen des Aufdrucks einzuordnen wir haben entschieden unter Aufdruck und das hat sich bewährt. Ich gerate aber immer wieder an Grenzen der Zuordnung bei Handelsmarken da diese oft nicht mit den Originalen vergleichbar sind. Deses rührte aus einem Gesetz her das Verbindliche Verkaufspreise (Preiskartell) für Katalogware vorsah. Herr Porst und auch andere haben dann von Herstellern Kameras gekauft und mit einem anderen Verschluss oder anderer Optik versehen und waren damit in der Lage eigene Kameras zu verkaufen deren Preis sie selbst festgelegt hatten (quasi eigene Preisbindung). Es gab da schon Kurioses wie eine Kamera eigentlich cpl. das Original aber ohne Namen bei der Optik keine 4,5 sondern 4,6 und war damit anders.
Dir bleibt es natürlich überlassen wie du deine Kamera für dich einordnest. Ich bin da anderer Meinung da ich zum Beispiel die Embirflex nicht bei EHO in den Katalogen finde. Aber in einer Vitrine gehören die natürlich nebeneinander, ohne Frage.
Für mich und meine etwa 1300 Kameras habe ich den Überblick, aber bei größeren Sammlungen ist das nicht möglich.
Ich bin der Meinung das ein Nachschlagwerk wie Kadlubeck oder ähnl. schon ein gewisses Gerüst darstellt auch wenn das Gerüst einige Fehler hat.
Aber alles meine Meinung und die muß nicht richtig sein.
Sammler:Dir bleibt es natürlich überlassen wie du deine Kamera für dich einordnest. Ich bin da anderer Meinung da ich zum Beispiel die Embirflex nicht bei EHO in den Katalogen finde. Aber in einer Vitrine gehören die natürlich nebeneinander, ohne Frage.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich verfahre ja auch so. Ich würde die Embirflex, Megor, Revue usw. unter ihrem Handelsmarkennamen erfassen (s. meine Beispiele oben), aber in der Dokumentation den ursprünglichen Hersteller vermerken (und die Kamera in der Sammlung/Ausstellung auch so präsentieren).