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Was Sammler an russischen bzw. sowjetischen Uhren reizt, ist, daß man billig, teils zu einem Hundertstel der Kosten, an hochinteressante Schweizer Konstruktionen kommt. Die Sowjets haben nicht wie der Kapitalismus mit enormem volkswirtschaftlichem Aufwand dasselbe immer und immer wieder neu entwickelt, sondern die beste Konstruktion, die sie entwickeln oder finden konnten, jahrzehntelang in allen Spielarten (z.B. von der Consumer-Taschenuhr bis zum Chronometer mit aufwendiger Regulierung) weiterverwendet.
Eine Molnija Taschenuhr, Geschenk eines viel zu früh verstorbenen Freundes, noch mit Herkunftsbezeichnung "UDSSR" in lateinischer Schrift. Molnija ist aus einem 1941 nach Tscheljabinsk ausgelagerten Werk der "Ersten Moskauer Uhrenfabrik" entstanden und hat von 1947 bis 2008 mechanische Taschenuhren Schweizer Konstruktion, wohl mit aufgekauften Schweizer Produktionsmaschinen, gefertigt.
Eingeschlagen ist die "Kaliber"-Nummer 3602. "Kaliber" bedeutet Uhrwerk. Das Taschenuhrwerk 3602 wurde von 1960 bis 2008 gebaut und zeichnet sich durch höchst präzise Bauweise mit einer sogenannten "Breguet-Spirale" und einer Schraubenunruh (hier eher ein Fake ohne Regulierungsfunktion) aus. Dies ist eine "Budget" Version für den Export, ohne Anschliff der Platinen, ohne eingefräste Nachweise einer Regulierung als Chronometer (der eigentliche Aufwand bei teuren Uhren):
Die Konstruktion ist das alte Cortebert 616 aus den 30er und 40er Jahren, das u.a. von Rolex und Longines eingebaut wurde. Hochinteressant hierzu: http://linuxfocus.org/~guido/molnija-pocket-watch/
schöne Uhren von Euch. Sehe ich immer gern! Gerhard , die Repetition gefällt mir gut. Kannst Du was zum Hersteller sagen?
p.s. ich schaue mir bei youtube gern die Taschen- und Armbanduhren Restaurationen und Reparaturen an. Dabei bewundere ich die Reparateure, wie sie die vielleicht 150 Teile nach der Demontage wieder zusammen bekommen ...
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Edelstahl mit Kunststoff-Glas, Durchmesser: 4cm, Höhe: 1,2cm, Kaliber: 2623H (19 Steine), hergestellt am 19.09.1993, 18000A/h, Gangreserve: 45h Die äußere Weltzeit-Skala wird mit der unteren Krone ausgerichtet. (Steht im Bild auf Aufenthaltsort Chicago.)
Kaliber UMF M24-32 Bei Quelle (mit "ruhla"- statt "Meister-Anker"-Logo) in Essen nach der Wiedervereinigung für 5 DM verschleudert. Stiftankerwerk ohne Steine. Zwischen 1963 und 1990 wurden 120 Millionen Werke in den Varianten ohne/kleine/große Sekunde/mit Datum produziert. Die Genauigkeit liegt bei ~ 10 sek/Tag; meine erste vom (Uhrmacher frisch überholte) 17-Steine-Arbanduhr 1965 lag da schlechter. Erinnert sich noch jemand an das Ritual "bei Beginn der Tagesschau Uhr stellen" in der vor-Quarz-Uhr-Zeit?
Zur Uhr-Stellung mittels Tagesschau: Ja, es gab aber auch die Telefonuhrzeit unter der Nummer 119. Sogar heute noch abrufbar über geänderter Nummer. Ja, damals war es.
Die Ruhla-Consumeruhren waren ohne Lagersteine und mit Stiftankerhemmung tatsächlich einfachste Systeme, Massenware halt. Aber es waren Uhren und das ist gut so.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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eine kleine sowjetische Stopp-Uhr (erstanden um 1990 auf dem "Russenmarkt" für wenig Geld), die mir schon viele gute Dienste geleistet hat (auch in der Dunkelkammer). Einfach und genau gehend.
Ich konnte natürlich nicht dem Wunsch widerstehen auch eine Aufnahme vom Innerem zu machen, also musste mein Uhrmacher-Sprengdeckelmesser ran. Nach dem Foto wollte ebenso natürlich der Deckel sich nicht mehr aufdrücken lassen. Deshalb wurde die Stopp-Uhr mit dem Gesicht nach unten auf den Teppich gelegt und mein rechter Fuß (mit mir daran) kam zum Einsatz. Sofort sprang der Deckel in die richtige Position, alles gut.
Aufgenommen mit der Sony DSC HX90
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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die Stoppuhr aus dem vorigen Beitrag hat noch eine kleine Schwester, die sich bei mir beschwert hat, weil sie nicht auch fotografiert wurde. Recht hat sie, deshalb jetzt eine Foto beider Stoppuhren aus sowjetischer Fertigung, ebenfalls um 1990 am Brandenburger Tor in Berlin erworben.
Aufgenommen mit der Sony DSC-HX90
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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