Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen o erkennbar oder zuordenbar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
Re: Die hässlichste Minox A, die ich je gesehen habe
Hallo Rainer,
ich sehe das wie du. Die Kamera ist intensiv benutzt und nicht geschont worden. Das sieht man ihr an und macht sie einmalig. Deshalb will ich sie so lassen.
Aber wie du sicher schon ahnst, will ich mit ihr auch fotografieren. Ich hoffe, dass ich sie vollumfänglich zum Laufen bringe. Wenn sie von innen so gut erhalten ist wie Linse und Sucher, dann wird es klappen...
Viele Grüße, Thomas
Es ist leichter Probleme zu lösen als mit ihnen zu leben.
die Kamera ist nun einsatzbereit und mit einem Kodak Ektar 100 geladen.
Dazu waren zwei Probleme zu lösen: - Extreme Schwergängigkeit des Spannvorgangs - falsche und unregelmäßige Verschlusszeiten.
Wie habe ich es gemacht? Es galt, die Kamera so wenig wie möglich zu öffnen bzw. zu demontieren, um auf keinen Fall die Verschlusslamellen zu beschädigen. Diese sind nämlich über zwei Zugfedern direkt an der Zahnstange befestigt, die beim Auseinanderziehen des Gehäuses den Verschluss spannt, das Hemmwerk zurücksetzt und den Film transportiert. Die Befestigung der Zahnstange am Gehäuse kann nur ohne Sicht bei gespanntem Verschluss gelöst werden, was dazu führen kann, dass die Spannung auf die Lamellen schlagartig nachlässt. Das Risiko, dabei die nur 0,04 mm (!) dünnen und 0,08 g leichten Lamellen zu beschädigen, ist groß.
Zunächst musste also das Auseinanderziehen und Zusammenschieben der Kamera leichtgängiger gemacht werden. An die betreffenden Gleitflächen kommt man jedoch nur heran, wenn man das Gehäuse auseinanderbaut, also Unterschale, Frontseite und Bedienungsseite demontiert. Wegen der oben beschriebenen Problematik kam das jedoch nicht in Frage.
Stattdessen habe ich an den horizontalen Spalten, wo die Gehäuseteile jeweils aufeinander gleiten, vorsichtig Benzin aufgebracht. Aufpassen musste ich, dass auf keinen Fall zuviel Benzin auf einmal in die Kamera geriet und eventuell Spuren auf den Linsen hinterliess. Dazu war teilwiese überkopf Arbeiten nötig, um die Flüssigkeit immer von der Linse wegfließen zu lassen. Letztlich konnte ich den klebrigen Schmierfilm anlösen und mit einer sehr feinen Interdentalbürste teilweise heraus bekommen. Der Rest ließ sich durch mehrfaches Auseinanderzeihen und Zusammenschieben der Kamera so von den Gleitflächen schieben, dass die Reibung erheblich geringer wurde. Danach war die Betätigung leichtgängig genug, um mit der Kamera zu arbeiten. Mit diesem Kompromiss konnte das komplette Zerlegen der Kamera vermieden werden.
Hinsichtlich der Verschlusszeiten lag der Verdacht nahe, dass die Lagerstellen im Hemmwerk durch Verharzung schwergängig waren. Das Hemmwerk ist bei der Minox leicht zugänglich über die obere Endkappe, die nur mit zwei Schrauben befestigt ist (in der Mitte der Blitzkontakt):
Der Blick ins Innere zeigt einen sehr guten Zustand der Mechanik. Man sieht, wie staubdicht das Gehäuse 70 Jahre das Innenlaben geschützt hat. Am oberen Gehäuserand kann man genau sehen, wie weit der Schmutz es geschafft hat. Das Aluminiumprofil der Deckplatte wirkt - ganz ohne Gummi - als Labyrinthdichtung:
Durch geduldiges Aufbringen kleiner Mengen Waschbenzin auf die Lagerstellen und Zahnräder im Wechsel mit dem Auslösen der langen Verschlusszeiten wurde das Werk wieder leichtgängig. Seitdem laufen die Zeiten wieder plausibel und gleichmäßig ab. Das Video gibt einen Eindruck davon: https://youtu.be/ohcP992Zcj0 .
Als letztes fiel mir auf, das sich die Verbindung zwischen dem Einstellknopf und der Zeitenscheibe gelöst hatte. Die ließ sich mit etwas Mut und Sekundenkleber zwischen Zeitenscheibe und Einstellknopf beheben:
Nun muss der Filmtest zeigen, dass die Probleme behoben sind und auch Objektiv und Fokus stimmen.
Viele Grüße, Thomas
Es ist leichter Probleme zu lösen als mit ihnen zu leben.