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Die hässlichste Minox A, die ich je gesehen habe
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17.11.23 20:20
tjwspm 

BZF-Meister

17.11.23 20:20
tjwspm 

BZF-Meister

Die hässlichste Minox A, die ich je gesehen habe

.................................... gehört jetzt mir

Hallo zusammen,

als diese Minox sah, konnte ich nicht widerstehen. Sie ist so heruntergekommen, dass sie schon fast wieder schön ist:



Sie ist Baujahr 1954, also vom Typ A IIIs. Beschädigungen durch Stöße, starker Abrieb überall und sogar Lochfrass im Gehäuse:





Nach dem vorsichtigen Auseinanderziehen - sehr schwergängig - die erste Überraschung: Objektiv und Sucher sind makellos, wie neu:



Blick durch den Leuchtrahmensucher mit automatischem Parallaxenausgleich:



Zweite Überraschung: der Verschluss funktioniert, wenn auch die Zeiten beliebig falsch ablaufen.


Viele Grüße,
Thomas


Es ist leichter Probleme zu lösen als mit ihnen zu leben.


Zuletzt bearbeitet am 18.11.23 19:10

Datei-Anhänge
Minox A Sucher.jpg Minox A Sucher.jpg (7x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.025 kB

Minox A Lochfrass F.jpg Minox A Lochfrass F.jpg (6x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.597 kB

Minox A Seite F.jpg Minox A Seite F.jpg (7x)

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Minox A F.jpg Minox A F.jpg (5x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.749 kB

Minox A Front F.jpg Minox A Front F.jpg (7x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.222 kB


Hinweise:

  • Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.

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17.11.23 21:15
Rainer 

Administrator

17.11.23 21:15
Rainer 

Administrator

Re: Die hässlichste Minox A, die ich je gesehen habe

Hallo Thomas,

eigentlich zeigt die Kamera nur ihr Leben. Sie wird so einiges (im wahren Sinn des Wortes) erlebt haben...

Willst Du sie den optisch aufmöbeln oder sie eher so lassen wie sie ist, quasi als Zeitdokument?

Geht natürlich beides oder Mischformen davon.



Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

17.11.23 21:51
tjwspm 

BZF-Meister

17.11.23 21:51
tjwspm 

BZF-Meister

Re: Die hässlichste Minox A, die ich je gesehen habe

Hallo Rainer,

ich sehe das wie du. Die Kamera ist intensiv benutzt und nicht geschont worden. Das sieht man ihr an und macht sie einmalig. Deshalb will ich sie so lassen.

Aber wie du sicher schon ahnst, will ich mit ihr auch fotografieren. Ich hoffe, dass ich sie vollumfänglich zum Laufen bringe. Wenn sie von innen so gut erhalten ist wie Linse und Sucher, dann wird es klappen...

Viele Grüße,
Thomas


Es ist leichter Probleme zu lösen als mit ihnen zu leben.

18.11.23 13:17
tjwspm 

BZF-Meister

18.11.23 13:17
tjwspm 

BZF-Meister

Die hässlichste Minox A, die ich je gesehen habe

... hat Charakter :



Viele Grüße,
Thomas


Es ist leichter Probleme zu lösen als mit ihnen zu leben.


Zuletzt bearbeitet am 18.11.23 13:18

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Minox A 2F.jpg Minox A 2F.jpg (5x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.329 kB

19.11.23 16:25
tjwspm 

BZF-Meister

19.11.23 16:25
tjwspm 

BZF-Meister

Die hässlichste Minox A, die ich je gesehen habe

Hallo zusammen,

die Kamera ist nun einsatzbereit und mit einem Kodak Ektar 100 geladen.

Dazu waren zwei Probleme zu lösen:
- Extreme Schwergängigkeit des Spannvorgangs
- falsche und unregelmäßige Verschlusszeiten.

Wie habe ich es gemacht? Es galt, die Kamera so wenig wie möglich zu öffnen bzw. zu demontieren, um auf keinen Fall die Verschlusslamellen zu beschädigen. Diese sind nämlich über zwei Zugfedern direkt an der Zahnstange befestigt, die beim Auseinanderziehen des Gehäuses den Verschluss spannt, das Hemmwerk zurücksetzt und den Film transportiert. Die Befestigung der Zahnstange am Gehäuse kann nur ohne Sicht bei gespanntem Verschluss gelöst werden, was dazu führen kann, dass die Spannung auf die Lamellen schlagartig nachlässt. Das Risiko, dabei die nur 0,04 mm (!) dünnen und 0,08 g leichten Lamellen zu beschädigen, ist groß.

Zunächst musste also das Auseinanderziehen und Zusammenschieben der Kamera leichtgängiger gemacht werden. An die betreffenden Gleitflächen kommt man jedoch nur heran, wenn man das Gehäuse auseinanderbaut, also Unterschale, Frontseite und Bedienungsseite demontiert. Wegen der oben beschriebenen Problematik kam das jedoch nicht in Frage.

Stattdessen habe ich an den horizontalen Spalten, wo die Gehäuseteile jeweils aufeinander gleiten, vorsichtig Benzin aufgebracht. Aufpassen musste ich, dass auf keinen Fall zuviel Benzin auf einmal in die Kamera geriet und eventuell Spuren auf den Linsen hinterliess. Dazu war teilwiese überkopf Arbeiten nötig, um die Flüssigkeit immer von der Linse wegfließen zu lassen. Letztlich konnte ich den klebrigen Schmierfilm anlösen und mit einer sehr feinen Interdentalbürste teilweise heraus bekommen. Der Rest ließ sich durch mehrfaches Auseinanderzeihen und Zusammenschieben der Kamera so von den Gleitflächen schieben, dass die Reibung erheblich geringer wurde. Danach war die Betätigung leichtgängig genug, um mit der Kamera zu arbeiten. Mit diesem Kompromiss konnte das komplette Zerlegen der Kamera vermieden werden.

Hinsichtlich der Verschlusszeiten lag der Verdacht nahe, dass die Lagerstellen im Hemmwerk durch Verharzung schwergängig waren. Das Hemmwerk ist bei der Minox leicht zugänglich über die obere Endkappe, die nur mit zwei Schrauben befestigt ist (in der Mitte der Blitzkontakt):



Der Blick ins Innere zeigt einen sehr guten Zustand der Mechanik. Man sieht, wie staubdicht das Gehäuse 70 Jahre das Innenlaben geschützt hat. Am oberen Gehäuserand kann man genau sehen, wie weit der Schmutz es geschafft hat. Das Aluminiumprofil der Deckplatte wirkt - ganz ohne Gummi - als Labyrinthdichtung:



Durch geduldiges Aufbringen kleiner Mengen Waschbenzin auf die Lagerstellen und Zahnräder im Wechsel mit dem Auslösen der langen Verschlusszeiten wurde das Werk wieder leichtgängig. Seitdem laufen die Zeiten wieder plausibel und gleichmäßig ab. Das Video gibt einen Eindruck davon: https://youtu.be/ohcP992Zcj0 .

Als letztes fiel mir auf, das sich die Verbindung zwischen dem Einstellknopf und der Zeitenscheibe gelöst hatte.
Die ließ sich mit etwas Mut und Sekundenkleber zwischen Zeitenscheibe und Einstellknopf beheben:



Nun muss der Filmtest zeigen, dass die Probleme behoben sind und auch Objektiv und Fokus stimmen.

Viele Grüße,
Thomas


Es ist leichter Probleme zu lösen als mit ihnen zu leben.


Zuletzt bearbeitet am 22.11.23 18:00

Datei-Anhänge
Endkappe F.jpg Endkappe F.jpg (6x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.150 kB

Hemmwerk F.jpg Hemmwerk F.jpg (7x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.319 kB

Zeitenrad F.jpg Zeitenrad F.jpg (6x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.684 kB

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Bedienungsseite   heruntergekommen   Leuchtrahmensucher   Auseinanderzeihen   unregelmäßige   Aluminiumprofil   Zeitenscheibe   Labyrinthdichtung   hässlichste   Auseinanderziehen   Verschlusslamellen   Beschädigungen   Zusammenschieben   Verschlusszeiten   Interdentalbürste   Parallaxenausgleich   vollumfänglich   leichtgängiger   auseinanderbaut   Schwergängigkeit