Sammlungskonzeptionen? |
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16.06.22 19:45
Jan_S BZF-Meister
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16.06.22 19:45
Jan_S BZF-Meister
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Sammlungskonzeptionen?
Hallo Forum,
die Interessen bei uns Sammlern sind ja zum Glück recht unterschiedlich. Mich würde einmal interessieren, unter welchen Gesichtspunkten hier gesammelt wird: Sind es die Kameras/Zubehörteile, die besonders interessant erscheinen, die man sich früher nicht leisten konnte, die man in der Jugend hatte o.ä.? Stehen bestimmte Marken im Vordergrund, Bauformen, gibt es zeitliche oder regionale Beschränkungen? Und wird systematisch gesammelt und 'geforscht'? Fotografiert Ihr auch mit den Apparaten?
Bei mir hat es in den 1980er Jahren angefangen; ich bekam als Schüler eine Kodak-Box Six-20 Brownie-B, weil ich – damals auch schon mit einer ersten Revueflex-SLR ausgerüstet – auch Interesse an alten Fotoapparaten zeigte. Nach und nach kaufte ich dann vom Taschengeld auf Flohmärkten weitere Kameras zusammen, und zwar nach recht einfachen Kriterien – sie mussten 'alt' und erschwinglich sein. Das war dann eher ein Sammelsurium. Zu Weihnachten gab es die Abring-Bände, die ich voller Ehrfurcht durchblätterte, und das Photographica-Buch von Uwe Scheid, in dem dafür geworben wurde, lieber nach einer Konzeption zu sammeln. Für einen 15-Jährigen war das natürlich noch nichts; ich häufte ein paar Jahre lang eher wahllos Kameras an; immerhin waren auch ein paar interessante dabei... Irgendwann dominierten andere Hobbys.
Seit 2000 hat es mich dann wieder gepackt, zugleich mit der Entdeckung von ebay. Dabei kristallisierten sich sukzessive verschiedene Interessenschwerpunkte heraus, denen ich systematisch nachgehe: Manuelle Nikons (vor allem F und F2); Zweiäugige Spiegelreflexkameras; Kameras aus den Zeitraum 1909–1939 mit einem Schwerpunkt auf Voigtländer, Zeiss Ikon und deren Vorgängerfirmen sowie einzelne thematische Nischen wie die 3x4-Rollfilmkameras. Was nicht in die Sammlungskonzeption passt, wurde verkauft. Diese systematische (oder meinetwegen auch: pedantische) Herangehensweise hat sich für mich als richtig erwiesen, insofern ich zu diesen Sammelgebieten auch Informationsquellen/Literatur zusammentragen und die Sammelobjekte möglichst exakt bestimmen und historisch einordnen kann, andernfalls würde es uferlos. Mehr als die Vielfalt von Bauformen interessieren mich Varianten einzelner Modelle und ihre Genese.
Früher hatte ich den Anspruch, mit jedem Apparat meiner Sammlung mal einen Film zu belichten; das ist unrealistisch, aber trotzdem fotografiere ich nach wie vor ausschließlich analog, am liebsten mit TLRs oder alten Nikons (nur die Kamerabilder fürs Forum mache ich mit dem iPhone).
-- Beste Grüße Jan
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16.06.22 23:36
Sammler BZF-Meister
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16.06.22 23:36
Sammler BZF-Meister
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Ja, auch ich Sammel Kameras aber ganz und grundsätzlich ohne Batterie daher nur Geräte bis um 1970. Ich besitze lt. meiner Exel Liste 1047 Stück aber mein seit etwa 6 Jahren Hauptgebiet sind Box Kameras alle anderen sind in Kartons verpackt. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Belichtungsmesser von der Tabelle bis zum Selenbelichtungsmesser auch hier, eine Batterie ist ein no go. Und zuguterletzt sammel ich Selbstauslöser und Entfernungsmesser, hier aber nicht intensiv nur was so billig bei ebay zu erhalten ist.
Forschen, ja aber nur bei Ausnahmestücken, hier kann ich auf eine Bibliothek von etwa 300 Bänden zurückgreifen. Ich versuche so viel wie möglich Bedienungsanleitungen zu meinen Kameras bekommen aber das ist ein fast mögliches unterfangen. Und ja ich lege auch zu jedem Exponat ein Datenblatt an denn nur so kann man einen Überblick behalten und Aussagefähig sei.
Für mich kann ich nur sagen das ich mein letztes Foto welches nicht mit der Sammlung zu tun hat wohl vor etwa 30 Jahren gemacht habe vorher war ich da sehr aktiv.
Bis zum letzten Jahr war ich Ehrenamtlicher Mitarbeiter im Deutschen Kameramuseum, leider läßt mir mein Alter das nicht mehr zu da ich für jeden Törn 3x im Jahr für etwa 4 Wochen pro Anreise/Abreise 600 Km einfache Strecke fahren muß. Schade das das nicht mehr geht.
Ich würde gern auch von anderen hören wie diese ihr Hobby ausleben.
Zuletzt bearbeitet am 16.06.22 23:37
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17.06.22 11:13
Rainer Administrator
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17.06.22 11:13
Rainer Administrator
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Hallo zusammen,
interessante Frage, die auch eine Antwort von mir verlangt: Bei mir fing das Sammeln schleichend und ohne jede Struktur an, Wobei ich sagen muss, meine Eltern waren Hobby-Knisper, aber schon mit einer gewissen Fotoauswahl gesegnet Auch Onkel und Tanten hatten alle Kameras. So waren mir die Fotoapparate vertraut und ich konnte ab Mitte der fünfziger Jahre mit meiner Agfa Clack mitmischen. Später bekam ich vom Vater dessen Kodak Retina 1A und noch später die Wirgin Edixa D geschenkt. Diese drei Kameras sind im Forum zusehen und begleiten mich brav über Jahrzehnte. Mein erster Schritt in Richtung Sammeln war dagegen eher der Wunsch nach einem Dekostück im Ikea-Regal. So holte ich mir aus einem Antik-Laden eine Plattenkamera für 5 DM (hier im Forum zu sehen). Die sah im Regal fein aus. Bei einer Geburtstagsfeier bemerkte man die Kamera und mir wurden weitere Kameras der Besucher in Aussicht gestellt nach dem Motto: Ach Du sammelst, da kannst du von mir auch eine haben. So waren in kurzer Zeit an die dreissig Kameras im Regal. Das war dann schon (ohne mein Zutun) eine Art Sammlung. So ging es weiter: Zu-geschenkte Kameras, selbst auf Flohmärkten ohne Struktur (die gefällt mir) zusammen gesucht, möglichst preiswert. Eine Struktur habe ich bis heute nicht, scheint auch so zu gehen. Allerdings wird heute kaum noch war zugekauft, nur noch spezielle Objekte. Ist einfach kein Platz mehr da, denn ich sammle auch noch alte Radios, aber das ist eine andere Geschichte. Wenn es überhaupt bei mir eine kleine Struktur gibt, sind es die Radio-Kamera-Kombinationen, aber da gibt es nicht so viele. Auch einzelne Kamera-Familien wie z.B. die Agfa Optima electronic sensor Modelle werden zusammen getragen. Parallel läuft aber noch die Schiene der Nutz-Kamera, seit ca. 1972 werden zum Einsatz gedachte Kameras zugelegt, auch habe ich so den Sprung in die die Sammlung digitaler Kameras ab Mitte der 90-iger Jahre vollzogen. Ist ja nach 25 Jahren auch schon ein Sammelthema, wobei hier im Forum eher weniger Interessenten an den Digitalen anzutreffen ist. Ich bin also in gewisser Hinsicht (analog - digital) eine Grenzverletzer , da ich seit ca. 20 Jahren fast ausschließlich digital fotografiere. Will aber keinesfalls meine analogen Jahrzehnte missen. Insgesamt muss ich sagen: Kameras begleiten mich mein ganzes Leben, sind ein Teil von mir. p.s. Würde mich freuen, wenn auch andere Forum-Nutzer ihre Welt der Kameras aufleuchten ließen
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Zuletzt bearbeitet am 17.06.22 11:18
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17.06.22 19:10
Scannerhannes BZF-Meister
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17.06.22 19:10
Scannerhannes BZF-Meister
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Ich bin kein Sammler. Irgendwann habe ich die Kameras, die ich in meiner Jugend haben wollte, billig gekauft, die tollen Isolas, Bellas, Silettes, die ich natürlich seinerzeit nicht alle angeschafft hatte - wieso auch, und wovon.
Folgte der Rückkauf von Kameras, die ich mal hatte und geschätzt hatte wie die Exa I - nicht immer genau dieselben Kameras. Meine Hasselblad samt zusätzlichem Teleobjektiv hat mir mal den A... gerettet, als ich damit kämpfte, trotz Scheidung eine Immobilie allein behalten und weiter abzahlen zu können. Heute ruht eine M645J in der Schublade, mit Weitwinkel, Tele und dem renommierten 1:2 80mm. Auch eine schöne Plattenkamera mit Tessar und Compur diente mir als Rücklage, in schlechten Zeiten nach Frankreich verkauft.
Ähnlich die Rolleicord 1969/70, die ich nach Fungusbefall und Fabrikreparatur (vergeblich!) nicht behalten mochte - irgendwann kam eine Yashicamat 124G, die beste "Rolleiflex", die es je gab. Alle anderen Analogkameras zum aktuellen Benutzen hätte ich mir sparen können und sollen. Jetzt ist eine Reflekta II da, aber die bringt' s mit der Sucherhelligkeit trotz neuen Spiegels nicht. Ob ich da nochmal die Initiative aufbringe, ihr eine Fresnell-Mattscheibe zu verpassen und dann wäre natürlich eine Nachjustierung fällig? Ähnlich war es mit meiner Bentzin Primar 6x9, wie ich sie mit ca. 12-14 Jahren benutzte - ich wollte immer einen solchen Boliden, wie sie mit Objektiv 3.5 aussehen. In der Klasse ist eine Zeiss-Ost mit Tessar und Tempur sowie eine Ercona im Haus.
Eine kleine Sammlung Boxkameras ist auch da - mein erster Fotoapparat, Braun Imperial 6x6 in Nimco-Ausführung, und tatsächlich hatte ich den Ehrgeiz, die besseren Boxcameras auszuprobieren wie Ensign all-Distance oder Zeiss Tengor. Kleinbild- und Pocketkameras sind noch original gekauft und auf Reisen benutzt in meinem Besitz wie die Canon Pocket 110ED mit Meßsucher und Objektiv 1:2, dito die Kodak 60 ebenfalls mit Meßsucher usw.
Hinzu kam, daß ich zu jeder DSLR neuwertig auch ein analoges, objektivkompatibles Pendant erwerben konnte wie die Pentax K1000. Der größte Teil meiner Analogkameras wurde entweder im normalen Betrieb benutzt oder wenigstens mit einem oder mehreren Filmen ausprobiert und die Bilder flossen in die Kameravorstellung hier ein. Kameras, mit denen ich nicht fotografieren kann, machen mir keinen Spaß.
In letzter Zeit denke ich daran, die meisten dieser Kameras, vielleicht sogar zuerst in der Markt-Sektion dieses Forums hier angeboten, zu veräußern. Ich fotografiere kaum mehr mit ihnen, altershalber und mangels Mobilität oder Ereignissen und sie sind eigentlich zu schade, wie so manche im Nieselregen auf Flohmärkten ausgelegt zu werden, wenn ich mal den Löffel abgebe . Eher konzentriere ich mich darauf, das Bildmaterial lebenszeitunabhängig für die Öffentlichkeit zu erhalten, wie etwa auf http://www.kapplertal.de . Da werden noch Äcker und pflügende Bauern gezeigt, wo heute Siedlungen für reiche Leute sind.
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18.06.22 10:45
Rainer Administrator
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18.06.22 10:45
Rainer Administrator
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Hallo zusammen, hallo Hannes,
es ist schon erstaunlich, was man im Nicht-Sammelbereich so an Kameras anschafft in einem langen Leben. So wird es auch sein, dass es Sammler gibt, denen gar nicht bewusst ist, dass sie indirekt doch Sammler sind. Will sagen, wer mehr als zwei Kameras hat, ist schon irgendwie ein Sammler ...
Schön, auch zu hören Hannes, dass Du auch eine so feine Mamiya M45J wie ich hast. Das war lange meine Lieblingskamera. Damit habe ich DIAS gemacht und SW für zumeist 30 x 40 cm Papierabzüge.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Zuletzt bearbeitet am 18.06.22 11:23
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19.06.22 09:18
Freier-Sascha BZF-Meister
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19.06.22 09:18
Freier-Sascha BZF-Meister
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Hallo "Gemeinde"
Ich will einmal kurz dazwischen Funken mit etwas anderem: Ich lese alle neuen Einträge, die Meisten mit Interesse. Ich habe einfach zu wenig Zeit oder Energie selbst aktiv zu werden zur Zeit. Wollte nur allen signalisieren, das "da draussen" "Fans" sitzen von euch, und das es toll ist was ihr macht....auch wenn oft nur wenig Rückmeldung kommt.
Einen Lieben Gruss an alle aus der Schweiz....
Sascha Frei
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19.06.22 10:39
Rainer Administrator
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19.06.22 10:39
Rainer Administrator
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Hallo Sascha,
fein dass Du Dich hier meldest. Freut mich, dass Du das Forum mit im Fokus hast. Zugegeben, mir fehlen manchmal schon Deine kompetenten und interessanten Beiträge, denn diese werden gern von den Forumbesuchern gelesen.
Ich denke da z.B. auch an den Klassiker:
https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...1&thread=70
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Zuletzt bearbeitet am 19.06.22 12:02
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19.06.22 15:57
Freier-Sascha BZF-Meister
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19.06.22 15:57
Freier-Sascha BZF-Meister
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Hallo Rainer, ja, der Klassiker....bei dem Thema bin schon viel weiter gekommen, hab im Prinzip den Text mit zahlreichen Bildern fertig (ein "Bestimmungsbuch von Plattenkameras aus dem deutschsprachigen Raum", aber eben.... Gruss Sascha Frei
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19.06.22 20:28
Jan_S BZF-Meister
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19.06.22 20:28
Jan_S BZF-Meister
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Hallo Rainer und Sascha,
Rainer: Deine kompetenten und interessanten Beiträge, denn diese werden gern von den Forumbesuchern gelesen.
Ich denke da z.B. auch an den Klassiker: […]
Allerdings – da kann ich mich nur anschließen. Und nicht zuletzt Diskussionen wie die verlinkten waren für mich Anlass, mich im Forum anzumelden.
-- Beste Grüße Jan
Zuletzt bearbeitet am 19.06.22 20:28
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20.06.22 13:29
sepplbauer BZF-Meister
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20.06.22 13:29
sepplbauer BZF-Meister
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Re: Sammlungskonzeptionen?
Hallo Leute,
Ich möchte auch kurz meine Sammelgeschichte dazu beitragen.
Also ich sammle seit ca. 1985. Anfangs waren es die eigenen Kameras, welche ich auch benutzte wie z. B. eine Seagull 4A (Rolleiflex konnte ich mir nicht leisten) und eine Kiev 88 TTL (Hasselblad konnte ich mir schon gar nicht leisten) im Mittelformat Segment. Eine meiner ersten KB Kameras war eine Praktica Super TL 1000 mit der ich wirklich einige tausende Fotos gemacht habe. Da ich aber immer auch schon gerne auf Flohmärkten unterwegs war und mich generell für alte Technik interessiere, waren auch die alten Kameras immer ein Thema. Ich sammle eigentlich quer Beet, am liebsten je älter desto interessanter und auch jene Kameras welche ausgefallene Mechaniken und Klappmechanismen aufweisen. Mittlerweile habe ich so an die 1500 Kameras (ohne Zubehörteile) welche ich auch mit meinen ohnedies bekannten Datenblättern in einer Excel Liste dokumentiere. Für die analoge Fotografie habe ich schon seit ca. 15 Jahren wenig bis kein Interesse. Ich finde es zu teuer und zu zeitaufwendig. Meine weiteren Hobbys lassen wir leider wenig Zeit. Ich arbeite sehr viel mit Holz und auch CNC, zusätzlich habe ich auch noch einen Oldtimer mit dem wir gerne unterwegs sind.
LG Markus
Analoge Kameras sind zum sammeln gedacht, man kann aber auch damit fotografieren...
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