Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Hallo zusammen, hallo Roland,
schön, dass Du diese Form der Verkopplung der Objektivblende mit dem Auslösevorgang der Kamera zeigst. Das war damals sozusagen die Zwischenstufe zu späteren automatischen Springblende. Durch diesen Objektivansatz bekommt die Edixa einen noch technischeren Look, ist aber aus heutiger Sicht schon etwas ungewöhnlich.
Mir selbst gefällt das Edixa Reflex Design eigentlich ganz gut, das mag daran liegen, dass das quasi die erste Reflexkamera (Edixa Reflex D) in meinem Leben war. Die hatte mein Vater Anfang der 60- Jahre in Gebrauch.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Hallo,
Die "2000" wurde angeblich aus Restbeständen gebaut. Was sie von der C unterscheidet, erschließt sich mir nicht. Hier dient sie ohnehin nur als "Sockel" für das Objektiv. Über der Blendenzahl 8 sieht man am Bild ein kleines Fenster, das je nach Einstellung (Schieber) "A" oder "M" anzeigt. Das Objektiv erscheint mir extrem schwer und wertig. Über die Kunststoffobjektive von ISCO kann ich nicht viel sagen.
Das Objektiv war Bestandteil einer "Wundertüte". Die Fassung war schrecklich verkratzt. Also bis aufs blanke Metall abgeschliffen und gefühlt zehnmal teillackiert. Eine ganze Nacht ging drauf, bis ich endlich zufrieden war.
Tipp: Am schönsten mit dem Pinsel wird es, wenn man den Lack etwas verdünnt, sehr dick aufträgt und die Schwerkraft arbeiten lässt. So kann sich der Lack optimal verteilen und man sieht keine Pinselstriche. Um einen "nostalgischen Look" zu erreichen, muss poliert werden.
Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Auch ein Schacht (und zwei Schachtsucher) befanden sich in der "Wundertüte". Zum Glück sind die Linsen frei von Kratzern. Das trifft auch für das vorhin gezeigte ISCO 35mm zu.
Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Zitieren:Tipp: Am schönsten mit dem Pinsel wird es, wenn man den Lack etwas verdünnt, sehr dick aufträgt und die Schwerkraft arbeiten lässt. So kann sich der Lack optimal verteilen und man sieht keine Pinselstriche.
Hallo, Roland und Foris!
Ich habe einen Tag lang gezögert, hierzu etwas zu sagen, weil es nicht als Widerspruch ankommen soll. Dennoch: meine eigene Erfahrung ist, den Lack nicht zu verdünnen. Es mag sein, dass das vom Hersteller vorgeschrieben ist, z.B. für das Aufbringen als Vorlack, das ist was Anderes. Warum? Jedermann glaubt, je dünner der Lack, desto flüssiger verläuft er und um so leichter verschwinden die Pinselstriche. Nach vielfältiger Erfahrung (nicht gerade an Kameras...) denke ich, daß Lack heutzutage ein Hi-Tech-Produkt ist, bei dem die Entwickler versuchen, dass er sich von selber zu einer absolut glatten Fläche zusammenzieht. Das klappt bei mir nur (und klappt immer), wenn man ihn aufträgt und in Ruhe lässt. Sonst können zwei Dinge eintreten:
man ist versucht, den Lack nachträglich glattzustreichen, und stört gerade den Prozess,wo er, wasweissich, polymerisiert und sich zu einer glänzenden Fläche zusammenzieht,
die Verdünnung verdunstet, hat sowieso vorgenannten Prozess unterbunden und hinterlässt schlagartig den nun erstarrenden Lack mit allen Pinselstrichen.
Das Problem dabei, aber auch bei jeder Lack-Arbeit auf der Welt, ist, das Werkstück gleichmäßig mit ausreichend viel Lack, aber nicht soviel, dass er zu Tropfen oder Vorhängen läuft, und auch nicht so wenig, daß kein Material da ist, die Pinselstriche zu füllen, zu beschichten. Aber das kennen wir wohl alle. Vor 50 Jahren war übrigens "schwarzer Kameralack" im normalen Verkaufsprogramm der Fotohandlungen. Er hatte einen gemäßigten, d.h. glänzenden Seidenlack-Effekt. Habe ihn aber seit 10-20 Jahren nirgends mehr angeboten gesehen.
Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Hallo Hannes,
meinst Du diesen? War damals schon ziemlich teuer. Genau den habe ich verwendet. Gut möglich, dass er inzwischen etwas viskoser ist.* Er darf auch nicht zu stark verdünnt werden. Fachleute sprechen von "milchartiger Konsistenz". Das gilt in erster Linie für die Spritzpistole. Das Hauptproblem liegt meistens an den Übergängen zu den nicht zu lackierenden Stellen. Für meine Zwecke war der Lack um eine Spur zu dickflüssig. Polymerisation findet in diesem Fall keine statt. Die Verflüchtigung des Lösungsmittels reicht zur Härtung. Es gibt aber Speziallacke auf Zwei-Komponenten-Basis. Der Polymerisationsprozess kann auch durch Energiezufuhr in Gang gesetzt werden (Hitze od. UV). UV wird eher bei Klebern eingesetzt.
Gruß Roland
*Prinzipiell hast Du schon recht: wenn ich z.B. eine gewisse Menge Lack aus einer Spraydose entnehme, ist dieser dünnflüssig genug (Hier haben wir sie wieder die "milchartige Konsistenz"). Wird zu stark verdünnt, bildet sich keine homogene Schicht. Ich denke, es lag wirklich daran, dass durchs viele Öffnen - natürlich verschließt man wieder möglichst schnell - etwas Lösungsmittel verdunstet ist. Das summiert sich. Das kennst Du sicher auch. In solchen Fällen muss verdünnt werden.
Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Hallo, Roland! Die Optik habe ich aus Ende der 60er Jahre nicht mehr in Erinnerung, aber Tetenal sagt mir was. (Gegoolet) Tatsächlich ist der noch bei Calumet gelistet, als tiefmatt (entspricht nicht meiner Erinnerung als seidenglänzend) für bescheidene 22,43 Euro: https://www.calumetphoto.de/product/Tetenal-Kameralack-Spray-tiefmatt-200ml/TET105202?dfw_tracker=62390-TET105202&gclid=CjwKCAiA7dKMBhBCEiwAO_crFMQ_gDtiYvlTv8sTD7PoiWAjNUZi-T_fNFWg2eZVcq2cdk7MRql9EhoCQqcQAvD_BwE". Allerdings dort mit der falschen Rubrizierung und Beschreibung als Reiniger. Beim Versteigerungshaus ausverkauft, beim Buchhändler "nicht lieferbar".
Schon 2008 wird in einem Forum erwähnt, daß es den zum Pinseln nicht mehr gebe, sondern nur noch als Spray. Als Ausweichmöglichkeit werden u.a. Modellbau-Lacke erwähnt (klar, die gibt's in jeder Farbe und Textur) oder Schultafellack. Die Teleskopiker kennen noch mehr, zur Verminderung von Innenreflexionen.
Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Hi, <kopfkratz> Das wäre jetzt ein weites Feld - wie entwickelt man Lacke, so daß sie glänzend, seidenmatt oder eben tiefmatt werden. Wie würde sich Altern oder Verdünnen auswirken. Es gibt so viel faszinierendes zu lernen ...
Greetz, Hannes ... der sich gerade von seiner tollen Gemeinde seine Booster-Impfung abgeholt hat :) .
Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Hallo Rainer,
wenn man sich mit der Edixa etwas eingehender beschäftigt, muss man sie liebgewinnen. Hier sind noch einige Bilder, die die E. Reflex mit dem zeitlich passenden Prisma zeigen; zumindest vom Aussehen her. Die Seriennummer ist natürlich viel zu hoch (Dürfte von einer D stammen). Um richtige "Edixa-Prismologie" zu betreiben, bräuchte man wohl ein Dutzend Prismen. Drei Stück sind nicht gerade aussagekräftig... Wäre schön, wenn Du Deines auch noch von unten zeigen könntest. Die zwei Rillen am Prisma fand ich nie besonders schön. Wieso nicht schlicht und einfach wie bei der Exakta oder der Nikon F? Nun kenne ich die Antwort, die aus einem der gezeigten Bilder ersichtlich wird: ein funktioneller Grund!
Das Prisma habe ich glücklicherweise sehr günstig bekommen (20 €, aus Berlin). Es hatte links oben eine kleine Delle, die ich mit Hilfe einer halben Wäscheklammer und einem Hammer ausklopfen konnte. Man muss bei solchen Arbeiten sehr gefühlvoll zu Werke gehen, damit keine Verschlimmbesserung entsteht. Zu zimperlich darf man natürlich auch nicht sein, sonst tut sich nicht viel.
Re: Wirgin / Edixa Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera-Liste. Teil 1 von 2
Hallo Roland,
ich reihe mich gern in die "Liebhaber" der Wirgin-Spiegelreflex-Kameras ein. schon als junger Mensch konnte ich mit der Edixa Reflex D meines Vaters so manche Fotos machen. So auch das vielleicht wichtigste (ausser der Familien-Fotos) Foto meines Lebens "schießen":