hier ist mein letzter Neuzugang. Das Ding mußte ich unbedingt haben, eine Orion-Boxy aus Orion-Werk in Hannover. Es ist eine sehr gut ausgestattete Box-Kamera von 1931/32. Der Neupreis war 16 RM. Das vierfache einer Agfa-Box. Die Ausstattung:
- Doppelobjektiv - Nahlinse - verstellbarer Brillantsucher für Hoch- und Querformat - dreifache Blendeneinstellung (1:11, 1:16, 1:22) - Kabelauslöseranschluß - zwei Stativgewinde - Trageriemen
Die Kamera kam komplett mit Verkaufsprospekt, OVP und Begleitschreiben. Die Box war ein Preis für ein Kind, das an einem Preisausschreiben eines Kaufhauses teilgenommen hatte. Das Schreiben lade ich lieber nicht hoch, wegen der Persönlichkeitsrechte. Auch wenn der junge Mann jetzt wahrscheinlich nicht mehr unter uns weilt.
eine interessante Box und zumal auch recht selten. Ich deute ein kleines Foto im Buch "Box-Kameras made in Germany" so, dass man für Querformat-Aufnahmen das Suchermodul nach oben herausschwenken muss?
Vielleicht kannst Du noch ein Foto mit dem herausgeschwenkten Sucher machen?
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Ein Leben ohne Facebook ist möglich.
Vermutlich ist der Sucher dadurch größer, ich schätze 4-fache Fläche, als bei den beiden in die Seiten der 6x9 Boxkameras eingelassenen Winz-Sucher. Ich denke immer noch an meine 6x6 Braun Imperial Box, die einen "riesigen" Brillantsucher von vielleicht 25x25 Millimetern obenauf hatte und damit sozusagen die Entsprechung zur Voigtländer Brillant war.
Nicht nur von der eckigen Form her waren dann die "Zweiäugigen" die legitimen Nachfolger der Boxkameras, und an der Voigtländer Brillant kann man diese Entwicklung vom Dreilinser mit Drei-Zeiten-Verschluß bis zur TLR über zwei Jahrzehnte verfolgen!
Der Bedarf war also da. Interessant ist ja immer die historische Entwicklung, wobei bei unserem Sujet historisch auch mit marketingmäßig, wirtschaftlich und volkswirtschaftlich zu sehen ist. Es war interessant, im Umfeld der Entwicklung der Zeiss-Ost-Ercona nachzulesen, wie z.B. die ostdeutsche Volkswirtschaft vor der Aufgabe stand, Ersatz für die Patente bei den Compur-Verschlüssen zu finden.
Einen kleinen Entwicklungsstrang kenne ich durch eigene Kameras: von der Voigtländer Brillant zur russischen Lubitel. Von der Voigtländer Brillant sind bis dato vier Entwicklungsstufen hier im Forum vorgestellt, zzgl. zweie in "Sepplbauers Datenblättern", an denen man die stetige Weiterentwicklung von der Dreizeitenbox mit Fixfocusobjektiv für den Spiegelsucher bis zur ausgereiften Zweiäugigen ganz gut verfolgen kann.
Zitieren:als bei den beiden in die Seiten der 6x9 Boxkameras eingelassenen Winz-Sucher. Ich denke immer noch an meine 6x6 Braun Imperial Box, die einen "riesigen" Brillantsucher von vielleicht 25x25 Millimetern obenauf hatte und damit sozusagen die Entsprechung zur Voigtländer Brillant war.
Die habe ich jüngst ergattern können, wobei der Spiegel vom Sucher leider etwas gelitten hat, allerdings finde ich nicht das man sie mit der Brillant vergleichen kann, dazu fehlen einfach die Einstellmöglichkeiten. Die Voigdländer tendiert eben schon sehr stark in Richtung TLR ( einige Modelle sind ja TLR hab ich mir sagen lassen ); während die Braun, für mich, noch nicht mal als pseudo TLR gilt, wie etwa die Kodak DUaflex 2 oder die Halina Perfekt, sondern einfach als Zweiäugige Box. Allerdings haben die meisten Zweiäugigen Boxen ( ich hab grad mal alle meine Modelle angeschaut ) sehr große Sucher, Die Ful-Vue Serie zum Beispiel oder auch die Ising Pucky 1 oder die Gnome Pre-view, da ist der Sucher von der Braun eher klein im Vergleich.
Glückwunsch zur ergatterten Sammlerkamera . Ich habe meine obigen Ausführungen gekürzt und die Fotos gelöscht, weil ich das nunmehr vierte Modell einer Voigtländer Brillant im Forum mit denselben Fotos gesondert vorgestellt habe und den Thread hier über die Orion-Box wieder entlasten wollte.
"Allerdings finde ich nicht das man sie mit der Brillant vergleichen kann, dazu fehlen einfach die Einstellmöglichkeiten". Kommt drauf an, mit welcher Brillant. Die früheste hatte einen Zweizeitenverschluß, einen Brillantsucher mit Fixfokusobjektiv und ein Aufnahmeobjektiv mit Anfangslichtstärke 7.7. Damit liegt sie ca. mit einer Agfa Isola 1 gleich, einer Jugendkamera mit Tubus statt der Box-Form, und hat der Braun Imperial vor allem den klappbaren Lichtschacht voraus. Aber ich habe das alles nur erwähnt, um darauf aufmerksam zu machen, daß alle diese Spiegel- und Brillantsucher ihren Ausgangspunkt im Bedarf bei den Fotoamateuren haben. Zurück zur Orion-Boxy: ihr Sucher war der erste Schritt, für das beliebte Rechteckformat 6x9 (damals gab's für die Foto-Anfänger i.d.R. nur Kontaktkopien!) einen anständigen Sucher bereitzustellen.
Hallo, Ich habe nur eine Brillant und die hatt immerhin schon 25-50-100 als Verschlusszeiten. Aber zurück zu der Orion, solche Ausklappbaren Brillantsucher kenne ich ansonsten nur von der Luminere Scout und wenn auch in etwas einfacherer Form von der Invicta, wobei ich zugeben muss das die ganzen kleinen Brillantsucher, auch bei den Klappkameras mit zu winzig sind, man bekommt einfach kein Gutes Bild, da mag ich die einfachen Klapp oder Sportsucher noch lieber., oder eben ordentlich große wie bei den zuvor erwähnten Modellen.