ja, genau, man konnte in der Vorkiregszeit zwei lichtdichte Patronen einlegen, so daß der Film nicht zurückgespult werden mußte. Das Einbringen des Films in eine solche Patrone konnte der Amateur selbst vornehmen (Filmmeterware) oder beim Händler machen lassen.
In diesen Patronen waren natürlich auch Spulen, brauchbare Bilder habe ich da leider nicht. Aber hier ein Foto von meiner Spule. Es ist eine Contaxspule (Aufdruck am Rändelrad). Scheinbar sehr selten und etwa um 1936. Zwei Schlitze sind zu sehen, eine "Welle" und einer mittig. Scheinbar um zwei Filmtypen bedienen zu können. Heutige Anschnitte des Film gehen durch die "Welle", der mittige Schlitz ist relativ unbrauchbar. Dieser Wellenschlitz hält den Filmanschnitt übrigens tatsächlich etwas fest, vielmehr als der spätere gerade Schlitz in den Contaxaufwickelspulen.
Scharfer Knick hinter der Welle verhindert zwar FAST immer das Herausgleiten.... aber das FAST stört mich halt
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pk-bk:Vor einigen Monaten habe ich von einem entfernten Verwandten eine Kamera geerbt, über deren Historie mir einiges Interessantes gesagt wurde. Es handelt sich um eine Contax II mit der Nr. 28079
Hallo liebes Forum, das hier ist mein erster Beitrag, ich bin über eine Recherche hierher geraten. Die Kamera aus dem Posting mit der Nummer 28079 ist eine relativ seltene Version der Jena-Contax und wurde ca. 1950 produziert.
Die originale Contax II wurde von Zeiss-Ikon in Dresden bis ca. 1943 produziert. Nach dem Kriegsende sind die Maschinen (und einige Mitarbeiter) von Zeiss-Dresden nach Kiev gebracht worden um dort eine neue Produktion der Contax II aufzubauen. Die Konstruktionspläne der Contax II wurden im Krieg zerstört. Der Prozess lief relativ zäh und erst ab 1947 wurden die ersten Kameras in Kiev produziert, eine richtige Serienproduktion bei Arsenal in Kiev begann dann eigentlich erst 1949.
Zeitgleich wurden ab 1946/47 im Zeiss-Werk Jena und Saalfeld (dort gab es weniger Zerstörung als in Dresden) einige wenige Kameras einer Nullserie produziert. Teile der Produktion und auch Lagerbestände gingen nach Kiev. Auch wurden wohl komplette Kiev-Kameras in Jena als Muster oder Nullserien (vor-)produziert. Hier wurden wohl auch noch viele Teile aus der alten Produktion in Dresden weiterverwendet. Es gibt auch Berichte, dass Arbeiter halbfertige Kameras zuhause fertig montiert hatten um sie auf dem Schwarzmarkt anbieten zu können.
Auf den vorhandenen Maschinen wurden dann aber auch 1948 bis 1956 ca. 1500 Contax-Kameras "regulär" in Jena produziert. Diese Jena Contax unterschieden sich in einigen Punkten von den Vorkriegsmodellen aus Dresden. Zum einen besitzen sie kein geprägtes Logo im Leder der Rückwand. Dafür steht im Sucherschuh ein "Zeiss Jena" Logo. Zudem ist die Abdeckung vorne um den Selbstauslöser nicht verchromt, sondern schwarz lackiert. (*)
Diese Jena-Contax sind schon relativ selten. Es existieren darüber hinaus ganz wenige Kameras, deren Front schwarz lackiert ist. Die hier vorgestellte Kamera #28079 ist so eine. Sie wurde am 13. Juni 2020 bei der 36. Leitz Photographica Camera Auction für 4000 Euro verkauft.
Gruß Andreas
(*) Zu den Quellen: Zur Geschichte der Contax und Kiev haben vor allem Peter Hennig (https://web.archive.org/web/201912212357.../zconrfKiev.htm) und Bernd. K. Otto (u.a. "Von der Carl Zeiss Jena-Contax zur Kiev" in PhotoDeal Nr. 34 von 2001) beigetragen. Leider liest man immer auch widersprüchliches (etwa bei Henry Scherer, angeblich sind die meisten Jena-Contax "Kiev-Fakes").