Danke für die Bestätigung! Ich habe zwar auf die in diesem Forum immer spürbare herzliche Verbundenheit gesetzt und auch ein anderes Negativ gewählt, sodass Du gleich ein weiteres Beispielfoto hast, aber es ist doch beruhigend, damit nicht in's Fettnäpfchen getreten zu sein Automatiken gehen meistens schief, aber hier ist das Ergebnis akzeptabel, und den Schmelz, den analoge Filme und sogar ein uralter ORWO mit sich bringen, hat noch keine Digitalkamera zustande gebracht. Über das Falschfarben-Foto würden wahrscheinlich die Lomo-Anhänger vor Begeisterung austicken .
Scannerhannes:Hallo, Axel! Ich konnte nicht stillhalten ... Test-negativ.jpg in GIMP eingeladen, zehn Sekunden: "Farben -> Abgleichen -> Automatisch" und ohne weiteres Zutun war, meiner Ansicht nach, der Farbstich fast beseitigt. Möglicherweise ist noch ein kleiner Farbgang zwischen Orange und Violett verblieben. Mich stört das nicht, ich habe sowieso eine Rot/Grün Schwäche .
Wenn es bei den uralten Filmen gelingt, sie zu entwickeln zu lassen, und auch was Sichtbares drauf ist, wäre das eine schnelle Möglichkeit, brauchbare Bilder draus zu gewinnen.
Wenn man nicht den Ehrgeiz hat, noch irgend welche (Falsch-)Farben erkennen zu lassen, ist es natürlich nur noch ein Schritt, die Sättigung rauszunehmen und das Gamma um zwanzig Prozent zu mindern, um dieses Ergebnis zu bekommen:
Das holt dann das grauenhafte Film-Korn am Himmel so richtig scharf heraus ...
Ich hoffe, ich durfte mit Deinem Bild spielen und es zurückladen!
Viele Grüße, Hannes :)
Hallo zusammen,
bin zufällig noch mal auf diesen Thread gestoßen (bei der Suche nach Hinweisen zur Entwicklung abgelaufener Negativ-Farb-Filme) und konnte es mir nicht "verkneifen" mich an Hannes anzuhängen und auch noch mal meinen "Bearbeitungs-Senf" per Bildbearbeitung nachzureichen :
In SW hat das Negativ durchaus noch weiteres Potenzial wenn man einen Bildausschnitt verwendet, meine ich ....
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Hallo, Rainer! Soweit klar, aber ich steckte in der Klemme, ob ich die Brillanz, den Kontrast optimieren sollte oder die Tonwerte. In dem Fall entscheide ich mich immer für die Tonwerte. Bei mir sind die "Schäfchen" am Himmel hervorgetreten, die bei einer steileren Gradationskurve leicht im Nirvana verschwinden, und das Geäst des Baumes kommt mir duftiger vor.
Einer meiner wenigen hundert Pläne für die allernächste Aktion war mir mal durch den Kopf geschossen: einen Artikel im Forum, der die Meriten der Bildbearbeitung hervorhebt. Scheiterte kürzlich daran, daß Irfanview auf meinem Linux nicht mehr hochkommen mochte, vermutlich aus Mangel an temporärem Plattenplatz. Ich muss (sowieso) erstmal auf eine größere Festplatte migrieren, ganz neu installieren (ehrlich gesagt, um die faulen Abkürzen von zwanzig Jahren zu eliminieren, bevor sie mich eliminieren). Mit Tipps für geeqie und gThumb kann wohl kaum jemand was anfangen, für GIMP vielleicht und ich hasse das Teil.
Hallo, Rainer, ich war schon mehrfach in Versuchung, Freunden (oder Kunden - eine Zeitlang hatte ich einen Job im Computersupport) Linux zu installieren, ohne daß sie's wussten. Sie hätten's nie gemerkt. Es gibt nur wenige Software, die man unter Linux nicht kriegt. Firefox, Thunderbird, Libre Office, Hibiscus Banking, GIMP, Calibre-Ebooks, VLC, Vuescan (sehr wichtig für uns Fotofreunde), Avidemux, Mediathek, Inkscape, Hugin Panoramafotos, Tor Browser gibt's ja alles. Bloß Irfanview als das beste Grafikprogramm aller Zeiten als auch irgend einen vernünftigen (professionellen) HTML-Editor für Webdesign wie die Klassiker von Adobe und Macromedia (z.B. GoLive oder Dreamweaver) gab es nie für Linux. Eine bestimmte Version von Dreamweaver lief mit dem Umsetz-Programm "wine" unter Linux, darauf war mein Gewerbe aufgebaut. Inzwischen hat sogar das einzige wenigstens für Privatanwender mit wenig Ansprüchen geeignete Programm Bluegriffon, natürlich kostenpflichtig, aufgegeben und ist für Linux-Versionen nach 2016 nicht mehr einsetzbar. (Angebermodus ON: wie gut, daß ich das Coding für Webseiten auswendig und daher in jedem Editor eine Webseite erstellen kann, z.B. Bluefish). Viele Grüße, Hannes :)
ich habe den Test auch noch mit einem ORWO UT18 (Diafilm) gemacht: aufgenommen mit KWT Reflekta (Pololyt/Junior) und entwickelt im CINESTILL CS41 Color C-41 2-Bad-Prozess für 8 Minuten bei 30 Grad. Die erste Inaugenscheinnahme zeigte keine sichtbaren Bilder auf den grünen Negativen:
Auch gegen das Licht war nur grün zu erkennen:
Dann habe ich die Negative dem Scanner zum Nachschauen gegeben (Der hat bessere Augen!). Dort sah die Sache schon anders aus:
Mit der automatischen Korrektur des Scanners war noch mehr zu erkennen:
Und zum Schluss durfte Photoshop noch die Tonwerte automatisch korrigieren:
Fazit: Man bekommt keine schönen Bilder, aber zumindest erhält man ein sichtbares Bild (sogar mit Farben). Staub und Dreck sieht man besonders gut ...
diese fleckigen Anders-Farben-Bereiche sind mir nicht ganz klar. Diese "Farbwolken" würde ich vielleicht auf ungleichmäßige Entwickler-Einwirkung (zu selten beim Entwickeln die Dose bewegt?) deuten.
Die Randaufhellungen könnte Lichteinfall bedeuten?
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Lichteinfall kann ich bei der alten Kamera nicht ausschließen. Es ist aber auch so, dass diese alten Filme meist von den Rändern her schneller altern (bzw. nachlassen/abgebaut werden). Zumindest ist das meine Beobachtung der Entwicklung alter Filme – es sei denn, man nimmt an, dass alle Kameras Lichteinfall hatten. Ich werde die Reflekta noch mal mit einem neuen Film testen. Was die „Anders-Farben-Bereiche“ betrifft, kann ich technische Fehler bei der Entwicklung weitgehend ausschließen, da ich an dem Abend auch noch weitere (neue) Filme ohne Beanstandung entwickelt habe. Ein „Fehler“ ist natürlich die Verwendung eines ungeeigneten Entwicklungsverfahrens. Man sollte bei der Bewertung der Ergebnisse aber auch immer bedenken, dass es sich um einen über 36 Jahre alten Film handelt, der unter nicht nachvollziehbaren Bedingungen (die UT18 Filme habe ich mir aus Bulgarien schicken lassen) gelagert wurde.
axel:Fortsetzung: Einen Testlauf mit NC19 wollte ich auf jeden Fall mal probieren. Da ich keinen originalen Entwicklersatz habe und auch keine Beziehungen nach Moskau, fiel die Wahl für einen Entwicklungsversuch logischerweise auf C-41. Alle im Netz dokumentierten Versuche (die ich finden konnte) nutzten bei der Entwicklung von NC19 in C-41 näherungsweise oder exakt die für moderne Filme vorgegebene Zeit. Lediglich die Entwicklungstemperatur wurde variiert. Also wollte ich mal mit der Entwicklungszeit spielen.
Um das Problem eines vor langer Zeit belichteten und damit mutmaßlich noch weniger haltbaren Films zu umgehen, habe ich einen unbenutzten 120er NC19 belichtet (mit 32 ASA). Entwickelt wurde anschließend im CINESTILL CS41 Color C-41 2-Bad-Prozess. Das Entwicklungsset lässt die Entwicklung bei unterschiedlichen Temperaturen zu (22 bis 39 Grad Celsius). Von der Entwicklungszeit gefiel mir 29,5 Grad Celsius am besten – bedeutet 13 Minuten für eine Normalentwicklung. Den Film habe ich in drei Teile zerschnitten und die Teile unterschiedlich lang entwickelt (erst 7,5 Minuten, dann 12 Minuten und zuletzt 4,5 Minuten).
Zu den Ergebnissen (in der Reihenfolge, wie sie entwickelt wurden):
Die Negative im Positiv-Scan: Es lässt sich hier schon erkennen, dass die kürzeste Zeit wohl das ausgewogenste Bild liefert. Sowohl 7,5 Minuten und vor allem 12 Minuten sorgen für überentwickelte Negative. Erwartungsgemäß ist die unzureichende/falsche Entwicklung der Farben. Außer einem krassen Farbstich sind kaum andere zu erkennen.
Im Negativscan treten die Unterschiede noch deutlicher zum Vorschein.
Und nun nochmal ein wenig am Tonwertregler gespielt.
Beim rechten Bild habe ich nochmal genauer nach den Farben gesucht. Nachdem der Farbstich reduziert wurde, ist neben den vorher schon erkennbaren roten Partien auch ein wenig Blau und Grün zum Vorschein gekommen. Insgesamt sind die Ergebnisse sehr grobkörnig.
Fazit: Wenn es nur darum geht, herauszufinden, ob bzw. was auf den alten Filmen vor vielen Jahren abgelichtet wurde, dann ist der C-41 Prozess durchaus eine Alternative. Ich kann also bei nächster Gelegenheit mal schauen, ob sich noch Informationen auf meinen zwei alten NC19-Filmen finden lassen. Wer experimentierfreudig ist, kann die Entwicklungszeit sicherlich noch perfektionieren.
Wenn es darum geht, dem NC19 ansehnliche Bilder abzugewinnen, wird man nicht um die Originalchemie drumherum kommen. Man sollte aber immer bedenken, dass die Filme seit über 30 Jahren abgelaufen sind und dass man in der Regel die Lagerungsbedingungen der letzten 30 Jahre nicht nachvollziehen kann.
Beste Grüße
Axel
Hallo Axel,
danke für die umfangreiche Informationen, ich möchte den C41-Prozess für NC19-Filme selbst ausprobieren, aber ich habe keine Erfahrung bei der Film-Entwicklung. Könnten Sie vielleicht bitte den genauen Prozess(Zeiten/Temperaturen) auflisten, den Sie zuvor verwendet haben?
z.B.
Entwickeln 7 min 30 s 29,5 °C Bleichen ? min ? °C Wässern ? min ? °C Fixieren ? min ? °C Schlußwässerung ? min ? °C Stabilisierungsbad ? min ? °C
Das wäre sehr hilfreich :)
Vielen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen F.Zhou
der gesamte Prozess wurde bei 29,5 °C durchgeführt. Variiert wurde nur die Entwicklungszeit. Der Restprozess wurde gemäß der Angaben im Datenblatt durchgeführt (8 Minuten Bleichen, 3 Minuten Waschen und 1 Minute Stabilisieren). Das kann natürlich bei anderen Entwicklungs-Sets ganz anders aussehen.