6x6 Negative sollen nie (!) in Einzelnegative zerschnitten werden. Das erschwert die Laborarbeit sehr, wenn im Vergrößerungsgerät aus der Bildbühne links und (oder) rechts der Filmstreifen nicht herausragt, um das Negativ genau in der Bildbühne auszurichten. Für die Archivierung in Ablageblättern (wie du sie angesprochen hast) werden die Negative in 3er-Streifen geschnitten. Üblich sind aber auch 2er-Streifen in einzenen Pergamintaschen. Gibts auch in 3er-Ausführung (siehe Bilder). 6x9 Negative weren in 2er-Streifen geschnitten. Nur 6x6 Dias werden in einzelne Bilder geschnitten, um sie in 7x7 cm Diarahmen zu rahmen oder zum Scannen zu geben.
3er 6x6 Negativstreifen mit passender Schutzhülle aus Pergamin
2er 6x6 Negativstreifen mit passender Schutzhülle aus Pergamin
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
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Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
Auf dem Schutzpapier der Rollfilme sind für Kamera ohne Zählwerk die Bildnummern für drei Formate aufgedruckt:
In Laufrichtung des Films sind oben die 16 Nummern für 4,5x6 cm angebracht. In der Mitte befinden sich die Nummern für 12 6x6 cm Aufnahmen. Unten sind die Nummern für 8 6x9 Bilder zu finden.
Diese Anordnung gilt für Kameras, bei denen der Film von rechts nach links läuft. Bei einem Filmtransport von links nach rechts ist die Anordnung des Nummernfensters umgekehrt und die Bildzahlen stehen im Fenster auf dem Kopf.
Die Anordnung der Bildnummern auf dem Schutzpapier eines 120(620)er Films Grafik: Willi
Das rote Filmnummernfenster der Zeiss Perkeo 6x6 cm
Nachdem ich mir eine relativ gut erhaltene Zeiss Ikon Ikonta M (6x6, nicht gekoppelter, exakter Entfernungsmesser) zugelegt und nach einem kleinen Verschlussservice einen Film verschossen habe, war ich von dem Ergebnis so angetan, dass ich eine weitere Zeiss Ikon (6x4,5 mit Klappsucher) erworben habe. Diese Ikon ist in noch besserem Zustand und nachdem ich einen Film (Kodak Portra 400) eingelegt habe, habe ich festgestellt, dass die beiden Sichtfensterchen, die in Laufrichtung am unteren Rand angebracht sind, nur die Filmnummern des Formats 6x9 anzeigen.
Jetzt weiß ich nicht, ob ich etwas falsch gemacht habe, wobei man da ja eigentlich nichts verkehrt machen kann. Die Filmrolle mit dem unbelichteten Film befindet sich, wenn ich die Kamera geöffnet habe, rechts, das Weiterdrehrad mit der Leerspule liegt links, der Film wandert also von rechts nach links und die Zahlen auf der Rückseite des Films für 6x4,5 sind oben, für 6x6 in der Mitte und die für 6x9 unten. Kann es sein, dass seit der Produktion der Kamera die Zahlen auf den Filmen gewandert sind?
Mir ist, sozusagen als Workaround, eingefallen, dass ich die 6x9-Numerierung durchaus verwenden könnte, wenn ich beide Sichtfenster, die etwas mehr als 4,5cm auseinander liegen, verwende. Für Bildnummer 1 verwende ich das rechte Fenster mit der Nummer 1, für Bildnummer 2 das linke, ebenfalls mit der Nummer 1. Dann kommt Bildnummer 3, für die ich im rechten Fenster die Nummer 2 sehe, für Bildnummer 4 drehe ich den Film weiter, bis links die Nummer 2 erscheint. So geht es weiter, ich muss nur die angezeigten Nummern jeweils links und rechts den echten Bildnummern zuordnen:
Rückseite der Kamera (da ein Film drinnen ist, im geschlossenen Zustand:
Vielleicht kann jemand bestätigen, ob das mit meinem Workaround funktionieren könnte. Ich habe leider auch kein Bild von der Rückseite des Kodakfilms gefunden, auf dem ich alle Nummern sehen kann, daher bin ich mit meinem Workaround auf Vermutungen meinerseits und der Hoffnung, mich nicht verrechnet zu haben, angewiesen. Vielleicht habe ich ja auch etwas falsch verstanden oder falsch gemacht.
vielen Dank für die Hilfe! Ich habe heute schon einige Bilder auf diese Art und Weise gemacht. Wie die Kamera genau heißt, weiß ich nicht, aber ich konnte sie auf camera-wiki.org als Ikonta 521 (Link http://camera-wiki.org/wiki/Ikonta_521) identifizieren. Zumindest sieht das Bild dort so aus wie meine Kamera. Lediglich das Objektiv ist anders, bei mir ist ein Tessar 1:3,5 75mm verbaut. Dadurch sind auch die Verschlusszeiten anders, bei mir sieht die Reihe so aus: B, 1, 2, 5, 10, 25, 50, 100, 250, 500.
Die Kamera ist definitiv nur mit 6x4,5 zu betreiben (geht gar nicht anders, weil der Ausschnitt in der Kamera nicht größer ist -- sie ist generell schmäler als meine 6x6 Kamera). Das heißt, die beiden Fenster sind tatsächlich auf die von mir bereits angedachte und von Dir bestätigte Art und Weise zu betrachten. Allgemein kann man sagen, dass im rechten Fenster die erscheinenden Zahlen mit Zwei multipliziert werden müssen und davon muss Eins abgezogen werden. Die Zahlen im linken Fenster werden einfach mit Zwei multipliziert. Dadurch erhält man die gerade aktuelle Bildnummer. Wenn man's weiß, ist es nicht weiter tragisch, wobei die Kamera zum Glück einen roten Punkt gleich neben dem Transportrad hat. Dieser zeigt an, ob man den Film bereits weitertransportiert und noch nicht ausgelöst hat.
Übrigens glaube ich nicht, dass bei einer Mehrformatkamera beim 6x6 Format eine Seite für das eine und die andere Seite für das andere Format gilt, weil ja beim 6x6 Format die Bildnummern in der Mitte sind. Deshalb hat es bei meiner 6x6 Kamera auch keine Verwirrung gegeben, weil egal wie der Film drinnen ist, Mitte ist immer Mitte.
Hier einige Bilder von der Kamera:
Jedenfalls dürfte die Kamera recht gut funktionieren. Sie ist auch in einem wirklich schönen, gepflegten Zustand, lediglich die Tasche ist ein wenig bedient (die Lasche hinten mit dem Druckknopf ist abgegangen und muss genäht werden -- ich denke, dass ich das hinkriege). Ich bin gespannt auf die ersten Bilder (sechs habe ich schon, wobei bei den Bildnummernspielen, die ich veranstaltet habe, wahrscheinlich die ersten zwei oder drei fehlbelichtet wurden).
Schaut man sich bei Deiner Kamera das Sucherfenster an, deutet das tatsächlich aber auf Nurformat 4,5 x 6 cm hin.
Du kannst aber wahrscheinlich an der Randbelederung der Kamera-Rückseite das Modell ablesen. Der Modellname ist bei den meisten Zeiss-Ikon-Kameras in das Leder eingepresst.
Mache doch mal eine Aufnahme von hinten in die geöffnete Kamera. Eigentlich nutzen nur Zweiformat-Modelle zwei Bildfenster.
Ich sehe, Du hast die Fotos als Links auf externe Seiten dargestellt. Besser ist es, die Fotos direkt in das Forum zu laden: Datei-Anhänge anklicken, durchsuchen, usw. Vielleicht bei zukünftigen Uploads so machen.
vielen Dank für die vielen Feedbacks. Der Hinweis mit der Modelbezeichnung auf der Belederung ist Gold wert (das hätte ich bestimmt nie entdeckt!):
Es ist also definitiv eine Zeiss Ikon Ikonta 521. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass ich die Bezeichnung Ikonta A schon irgendwann und irgendwo gelesen habe. Jedenfalls hat die Kamera sowohl eine Auslösersperre (was ich recht praktisch finde -- außerdem kann man trotzdem direkt am Objektiv vorne auslösen) als auch den automatisch aufklappbaren Sucher. So gesehen ist die Kamera älter als mein Vater (1938)! Ich bin gespannt, wie genau der Sucher ist. Das werde ich wohl erst in ein bis zwei Wochen feststellen, wenn der Film voll und ausgearbeitet ist.
danke für die Links! Dem ersten kann ich entnehmen, dass die Kamera wohl von 1939-41 produziert wurde. Ich habe noch etwas auf der Belederung entdeckt:
Eventuell kann auf Basis dieser Nummer das genaue Geburtsjahr herausgefunden werden.
die Frage bleibt: Warum haben einige 521 für 4,5 x6 cm ein Fenster, andere zwei? Meine mit Novar Anastigmat hat z.b. nur ein Fenster. Zwei Fenster sind eher für Zweiformatkameras sinnvoll. Vielleicht ist die Rückwand nicht original und somit auch der Aufdruck 521 auch nicht.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Ein Leben ohne Facebook ist möglich.
die Antwort von Otti habe ich auch irgendwo gelesen. Wie es aussieht, war es nicht vorgesehen, dass man in der Frühzeit so kleine Fotos schießt. Daher gab es nur die Numerierung für 6x9. Und als Zeiss dann ihre 6x4,5 Kamera herausbrachte, brauchte man einen Workaround. Ich denke, dass das auch in der Bedienungsanleitung steht. Aber leider habe ich sowas nicht und ich hab auch (noch) keine gefunden.
Das Buch über Zeiss schaut interessant aus, aber ich denke, der Preis ist zu hoch nur dafür, dass man weiß, welches Jahr die Kamera produziert wurde. Bei Leica ist's einfacher (ikch habe eine Schraubleica IIIg aus dem Jahre 1957 -> einfach kurz die Seriennummer gegoogelt und schon hab ich's gewußt).
Jedenfalls gibt es bei mir am Wochenende eine Geburtstagsparty und am nächsten Tag eine Grillerei. Da kann ich meine Kameras ausführen...