Re: Filmwiedergabe beim Kinematographen Nr. 791 von Ernst Plank
Liebe Forummitglieder!
Ich möchte hier keine Panik auslösen aber Nitrofilm ist sehr entzündungsfreundlich und das Rauchen oder offenes Feuer in dessen Nähe sollte besser unterlassen werden. Es hat bis 1953! gedauert bis der Nitrofilm, von einigen Ausnahmen abgesehen, in Deutschland endgültig verboten wurde.
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Re: Filmwiedergabe beim Kinematographen Nr. 791 von Ernst Plank
Hallo Wolf,
vielen Dank für die noch etwas schärfere Info bezüglich der Entzündlichkeit von Nitrofilm.
Wie gesagt, ich gehe da immer auf Sicherheit.
Das heißt im ersten Schritt werde ich mal ein paar Bilder des Filmbandes "opfern". Ob Anfang oder Ende muss ich mal sehen. Da werde ich dann mal an der freien Luft experimentieren, wie das Brennverhalten des Filmes ist.
Und wie bereits geschrieben. Die ersten Versuche den Film abzuspielen, werde ich mit elektrischen Licht austesten. Keine Ahnung, ob der Film überhaupt durchläuft. Keine Ahnung wie schnell ich kurbeln muss.
Halt tausend Fragen, die ich aber nach und nach abarbeite und dabei immer die Sicherheit als Prio 1 im Auge behalte.
Re: Filmwiedergabe beim Kinematographen Nr. 791 von Ernst Plank
Mhhh, ich brauche mal euer Schwarmwissen.
Eigentlich dachte ich, dass mein gut 10 Meter Film ein Nitrofilm ist.
Aber den würde ich doch, wenn ich da das Feuerzeug dran halte nicht mit pusten löschen können, oder?
Ich habe da mal zwei Bilder abgeschnitten und angezündet. OK, ziemlich intensive Flamme. Sieht warmweiß aus. Aber einmal gut pusten und die Flamme ist aus. Wenn ich das Internet zur Hilfe ziehe, ist es aber bei Nitrofilm nicht möglich, das Band mit pusten zu löschen. Selbst Pulver- oder Schaumlöscher bringen der Flamme bei Nitrofilm kein Flammenende.
Re: Filmwiedergabe beim Kinematographen Nr. 791 von Ernst Plank
Moin, alle,
die wissbegierigen Forenmitglieder müssen wohl *alles* ausprobieren . Ich denke, ein auf einen Millimeter ausgerolltes C4 von der Größe zweier Filmbildchen, ca. 16 Quadratmillimeter, 0,016 Kubikzentimeter, beim spezifischen Gewicht wie beim Wasser (keine Ahnung) ein Sechzigstelgramm, würde auch nicht mehr als ein müdes Flackern bringen. Bei einem Archiv mit lauter dicken Spulen davon sähe das schon ganz anderes aus.
Tipp: richtige Pyromanen suchen im Wald bei gefällten oder gefallenen Kiefern nach abgebrochenen Ästen und hauen die aus dem Stamm raus. Ein abgefaulter Stumpf, in dem nur noch merkwürdig orangenes Holz, fast wie Plastik, stehen geblieben ist, wäre der Hit und wird "Gold der Wälder" genannt. Kiefern sind die einzigen Bäume, die ihr Harz auch waagerecht in die Äste leiten können und Verletzungen auf diese Weise gegen Baumschädlinge verschließen. Dieses harzgetränkte Holz nennt man Kienspan. Mit dem kann man schöne (und duftende) Feuerchen machen .
Re: Filmwiedergabe beim Kinematographen Nr. 791 von Ernst Plank
Hallo zusammen,
mittlerweile bin ich da schon recht weit.
Es geht mir jetzt aber darum, dass der Film an 8 Stellen neu geklebt werden muss, und ich nicht weiß, wie das am einfachsten geht.
Von meinem Schwiegervater habe ich von Ising Klebepresse CL-Dual geschenkt bekommen. Leider weiß ich nicht, ob ich damit den Film kleben kann und wie. Wenn nicht, wie kriege ich das Kleben am einfachsten hin?
Re: Filmwiedergabe beim Kinematographen Nr. 791 von Ernst Plank
OK, ich habe schon mal raus bekommen, dass meine Klebepresse wohl für 8 mm Filmstreifen ist. OK. Ich bin da echt nicht der Experte.
Bei meinem Film handelt es sich ja wohl um einen 35 mm Film. Wie kriege ich den denn am einfachsten an den Stellen repariert, wo er geklebt werden müsste?
Re: Filmwiedergabe beim Kinematographen Nr. 791 von Ernst Plank
Hallo Sigi,
es wir heute schon schwierig Material zum Kleben von 35 mm Film perforiert zu bekommen, egal ob nass oder trocken. Einfach mitTesa kann man versuchen, wenn man mit einem Skalpell nacharbeitet, ist aber nur ein Notbehelf.
Schau mal z.B. hier nach, ob was für Dich dabei ist:
Re: Filmwiedergabe beim Kinematographen Nr. 791 von Ernst Plank
Hallo Sigi!
Der Vorschlag von Rainer, Tesafilm für das Filmspleißen zu verwenden, ist gut. Eine Klebelade ist dabei von Vorteil und leicht herzustellen. Es wird benötigt:
Holzbrettchen (Frühstücksbrett) Bleistift oder Reißnadel Lineal Zahnstocher aus Holz (Ø2mm) Bohrmaschine / Bohrer Ø2mm Hammer / Körner Klebstoff Klemmen oder Wäscheklammern Schere / Cutter Messer Tesafilm Pappstreifen
Es geht los: -Parallel zur Außenkante des Brettchens eine Linie im Abstand von 35mm ziehen. -Film bündig mit Kante legen und Perforationslöcher markieren. (Der Perforationsabstand ist zwar genormt, es gibt jedoch gewisse Unterschiede. Bei dem alten Film kommt noch die Schrumpfung hinzu. Es ist sinnvoll den Perforationsabstand mit einem Bleistift oder einer Reißnadel auf dem Brettchen zu markieren.) -Einige markierte Perforationslöcher körnen und 2mm bohren. -Zahnstocher einkleben und kürzen. -Schmale Pappstreifen zuschneiden, die den störrigen Film auf das Brettchen drücken.
Das Kleben kann beginnen. Auf ein Bild kommen immer 4 Perforationslöcher, darauf achten, dass die Bilder seitenrichtig zueinander stehen. Die Wölbung des Wickels nach oben einlegen und mit einem Pappstreifen und Klemmen auf das Brett drücken, dabei dem Film bündig mit der Brettkante ausrichten. Die Filmenden müssen auf Stoß beieinander liegen. Tesafilm zuschneiden und über den Stoß kleben die Perforationslöcher müssen frei bleiben. Film umdrehen und auch dort einen Streifen aufkleben. Beide Seiten mit einem Falzbein oder dem Fingernagel andrücken.
Das ganze müsste funktionieren, da die Belastung des Films in dem Spielzeugprojektor nicht so groß ist und die Zahntrommeln sicher etwas großzügiger bemessen sind.