ich bin neu in diesem Forum und hoffe, einige Tips zur oben erwähnten Kamera zu bekommen, die ich kürzlich geschenkt bekommen habe. Es handelt sich um eine Ernemann mit der Bezeichnung Cronos B. Das Objektiv ist ein Doppel Anastigmat mit einer Brennweite von 10.5cm (1:6.8). Zeiten funktionieren und die Linse zeigt keinerlei Staubeinschlüsse und ist glasklar. Ich möchte sie jetzt zu neuem Leben erwecken, habe aber keinerlei Erfahrungen/Ahnung mit diesen Vorkriegsmodellen (ich habe lediglich die Agfa Box und die Agfa Billy Rekord genutzt). Meine Erfahrungen liegen mehr in den Nachkriegsmodellen und ich nutze regelmäßig die Kodak Retina 1a und die Rolleiflex 3.5F. In der Internet Recherche wird diese Kamera als Plattenkamera bezeichnet. Aber es kann eindeutig ein normaler Rollfilm eingelegt werden?? Hierzu fehlt mir allerdings ein "Filmhalter" in den die Rolle eingelegt werden muss. Frage 1: Kann mir jemand weiterhelfen und mir Tips geben wo ich einen solchen Filmhalter bekommen könnte - gibt es in der Community Jemanden der aushelfen kann/so etwas verkaufen würde? Mir ist auch die Funktionsweise des Filmetransports noch unklar. Zwar lässt sich ein Film traditionell per Knopf transportieren, aber es gibt keinerlei Anzeige die mir zeigt (wohl 6x9 Format), ob das nächste Foto bereit ist? Am Rückteil der Kamera befindet sich allerdings eine Klappe mit einem kleinen Faltsack. Diese Klappe gibt natürlich den Blick zur Filmrückseite frei - aber damit würde ich den Film ja belichten? Frage 2: muss ich mir das so vorstellen, dass beim Filmtransport die Kamera mit einem lichtdichten Tuch (über dem Kopf) geschützt werden muss - aber dann wäre es ja wieder so dunkel, dass ich die Filmnummerierung nicht ablesen könnte?! Also die simple Frage: wie funktioniert das? Besten Dank für Hinweise und Tips. MfG
RolfMg
Admin: Modell-Namen in "Betreff" in Bob 1 geändert.
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Hallo Besten Dank für die schnelle Antwort - sehr hilfreich! Meine Kamera scheint also nicht komplett zu sein - die Mattscheibe fehlt sowie die Planfilmkassette - da muss ich mich noch auf die Suche machen. Nochmals besten Dank und Gruß Rolf
einfach mal Bilders von der Kamera reinstellen dann findet sich eher eine Lösung. Ich weiß dass es Kameras für zwei Filmtypen (Roll- und Planfilm/ Platte) gab, in dem Fall wird das Mattscheibenrückteil lediglich durch einen Schieber mit Filmfenster ersetzt.
Die Brennweite von 10,5cm deutet aber auf 6x9 hin. Ich muss mal ein Bild raussuchen, die Bezeichnung „Cronos B“ steht leider nur für den Verschlusstyp und der würde in viele Kameras eingebaut.
Hallo Benni, besten Dank für Eure Hilfe und Tips. Ich habe mal Fotos angehängt - es wird wohl 6x9 sein - und ich vermute, dass neben eines fehlenden Filmhalters (Zur Aufnahme der Filmrolle) (siehe Foto) dann noch eine "Fotoscheibe" fehlt, die dann eingeschoben wird und den Film vor Licht schützt und wie üblich über ein kleines Sichtfenster die Filmnummerierung sichtbar macht..(meine Vermutung). Die Fotos geben Euch sicherlich Aufschluß. LG aus Bensheim Rolf
Hallo allerseits, Das ist eine Bob 1 (einfacher Auszug, Objektivbrett lässt sich zwar hoch-und seitwärts verstellen aber ohne Feintrieb, Radialhebel zur Scharf-Einstellung) im Format 6x9, letzte Version (1913-1922) für Rollfilm und Platten / Planfilm. Zum fotografieren mit Film fehlt noch eine passende Filmrolle (Holz oder Metall) und das belederte Holzbrett mit Rotfenster, welches hinten in den Falz (anstatt dem Mattscheibenrückteil) geschoben wird. In der einen Filmkammer liegt dann die unbelichtete Filmrolle, in der Kammer mit dem Transportschlüssel liegt die leere Spule auf die der belichtete Film nach und nach aufgerollt wird. Zum fotografieren mit PLatten / Planfilm wird wie bei Plattenkameras anstatt dem Mattscheibenrückteil der Plattenhalter eingeschoben und wie üblich belichtet. Das ist bei dieser Kamera alles etwas kompliziert, vor allem die passenden Teile zu finden, und ob dann alles dicht ist? Einem Anfänger würde ich eher sowas wie eine Agfa "Billy" oder Zeiss Ikon "Ikonta" oder einer Voigtländer "Bessa" jeweils im Format 6x9 für 120iger Rollfilm empfehlen: Die findet man preiswert, sie funktionieren meist noch gut und man kann ohne Umschweife anfangen zu experimentieren: Film rein und los... Gruss Freier-Sascha
Hallo, Die Entfernung überträgst du, genau wie bei den anderen Rollfilmkameras, über die Entfernungsskala am Laufboden. Die Mattscheibenkontrolle besitzen normale Rollfilmkameras ja auch nicht. Die Skala ist meist so verschraubt, dass man sie justieren kann (bzw. wurde sie vom Werk her justiert). Die Entfernung selbst wurde geschätzt oder mit einem externen Entfernungsmesser ermittelt.
Meine Quelle zu den Ernemann-Rollfilmkameras ist in diesem Fall das Buch: "Ernemann Kameras, Die Geschichte des Dresdner Photo-Kino-Werks" von Peter Göllner. Hier sind alle je produzierten Modelle beschreiben, und eben auch alle Bob 1 Modelle, die alle "für Rollfilm und Platten" gekennzeichnet sind. Man konnte an diese Kamera entweder eine normalen runde Rollfilm-Rückteil klicken, oder dasjenige für Rollfilm und Platten (so wie es oben beschrieben ist). Auch in den Abdrucken der Ernemann Kataloge in Klaus-D. Müllers Buch "Ernemann Kameras 1892-1926" ist die Bob 1 als Kamera mit der Möglichkeit für Rollfilm- und Platten beschrieben.
Es scheint so, wie ich ursprünglich vermutet hatte - eine "normale" 6x9 mit Entfernungseinstellung via Laufboden. Das ist übrigens alles noch sehr gängig und lässt sich perfekt bewegen/einstellen an meiner Kamera. Der fehlende Einschub (Lichtschutz ) und der noch fehlende Filmhalter sind nun das Problem. Beim genauen Hinsehen, sollte ich diese Teile nicht durch Zufall noch bekommen, sind mit etwas Tüftelei auch selber herzustellen - zur Zeit nicht meine erste Priorität aber aufgeben tue ich nicht. Ich werde davon berichten und die Fotos einstellen...LG Rolf