Michael-J.:Wobri rein Optisch, also zum hinstellen, das Fehlende Fenster schlimmer ist, aber da hab ich noch keine Ahnung wo man sowas herbekommt, oder wie man das ohne besonderes Werkzeug bastelt, hatte mir schon überlegt ne Boxkamera zu plündern aber das passt leider nix.
was fehlt da genau? Nur der "Bilderrahmen"? Sollte es das sein könnte und er sich leicht(!) verpflanzen lassen, würde ich den von der Seite umsetzen. Sollte auch die Linse fehlen, dann fragt sich, wie groß sie ist. Grob an meinen Magazinkameras gemessen könnten es etwa 29x24mm sein. Das wird schwierig. Bei einer relativ teuren Zeiss-Baldur-Box zum Beispiel ist es zwar recht groß, aber auch nur ca. 15x23mm, bei einer Porto+1€-Agfa-Box gerade soviel kleiner, daß es zusammen mit einem Stück Streichholz in dieses Fenster paßt. Da könnte eine Alternative sein, eine kleine Mattscheibe zu basteln - für's Seitenfenster ... Wäre zwar ein höchstens beschränkt tauglicher Ersatz, aber von der Optik her ...
Hallo, das Teil ist starr montiert, der Abstand lässt sich also nicht Verringern, und von der Seite erkenne ich auch eine Bruchstelle, also die Kante ist deutlich heller als der Rest. Aber wie gesagt, ohne zu wissen wie das ganze intakt ausgesehen hat, wird sich da schlecht was machen lassen.
Zitieren:was fehlt da genau? Nur der "Bilderrahmen"? Sollte es das sein könnte und er sich leicht(!) verpflanzen lassen, würde ich den von der Seite umsetzen. Sollte auch die Linse fehlen, dann fragt sich, wie groß sie ist. Grob an meinen Magazinkameras gemessen könnten es etwa 29x24mm sein. Das wird schwierig. Bei einer relativ teuren Zeiss-Baldur-Box zum Beispiel ist es zwar recht groß, aber auch nur ca. 15x23mm, bei einer Porto+1€-Agfa-Box gerade soviel kleiner, daß es zusammen mit einem Stück Streichholz in dieses Fenster paßt.
Es fehlt alles, hier hab ich sie vorgestellt ( ungereinigt ) https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=100 Die vorderen Fensterchen sind eigentlich nichtmal so groß, die aussemmaße sind 23 x 17 mm, die Seitlichen sind mit 33 x 29 deutlich größer. Ich hatte geplant mir einen Ramen aus Zink oder ähnlichem Blech zu basteln und ein Stück Brillenglas, oder ähnliches ein zu setzen, aber so klein bekomme ich das nicht hin. Ich hätte schon Boxen die mit der Fenstergrösse etwa hinkommen, aber die Ramen sind halt ganz anders gefertigt, das würde optisch nicht passen und sähe vermutlich schlimmer aus als ohne Fenster ( abgesehen davon das es mir Wiederstrebt ein schöne Box zu zerlegen, doppelt hätte ich im Moment nur die synhro Boy von Agfa, das würde zwar grössenmäßig fast gehen, aber optisch gar nicht.
Ihre Kamera erscheint mir auch in nichtfunktionsfähigem Zustand mit deutlich sichtbarem Fehlteil zweifellos hochinteressant. Gegenüber einfachen Modellen wie meiner Murer Express Newness verfügt sie über zahlreiche weitere Funktionen, was sie darüber hinaus vermutlich zu einem eigenständigen Zeitdokument macht.
Michael-J.:... Ich hätte schon Boxen die mit der Fenstergrösse etwa hinkommen, aber die Ramen sind halt ganz anders gefertigt, das würde optisch nicht passen und sähe vermutlich schlimmer aus als ohne Fenster ( abgesehen davon das es mir Wiederstrebt ein schöne Box zu zerlegen, doppelt hätte ich im Moment nur die synhro Boy von Agfa, das würde zwar grössenmäßig fast gehen, aber optisch gar nicht.
Wenn das seitliche Fenster sich nicht problemlos nach vorne versetzen läßt - das wäre ja auch erstmal nur eine kosmetische Operation, um eine gute Frontansicht herzustellen - würde ich das leere Fenster einfach leer lassen. Auf der Seite könnte man dann das neue Loch z.B. mit einer Mattscheibe rein optisch füllen, die müßte man dann eben machen. Das fiele weniger brutal auf als vorn. Alternative eine Lupe vergleichbarer Stärke wie bei den anderen, das wäre technisch besser, erfordert aber wohl einen kleinen Rahmen (z.B. aus schwarzgefärbt, abgerundeten Streichhölzern, Bambusstäbchen etc.), möglichst unauffällig - denn ohne eine kleines Bearbeitungszentrum (Dreh-/Fräsbank) ist es kaum einigermaßen originalgetreu hinzubekommen. Klar, jeder kann oder könnte sehen, daß da etwas anderes sein sollte ... aber wenn er nichts erwartet, sieht er vielleicht darüber hinweg.
Dieser Typ Kamera geht, soviel ich zu wissen glaube, auf das Patent von Murer (Murer&Duroni?) zurück. Die Aufschrift "breveté sans garantie du gouvernement" ist nach Infos im Web ein Bezug auf ein Patent im Sinne einer Erfindung (also nicht eines Musterschutzes). Es bleibt unklar, ob es sich um ein eigenständiges Patent handelt (sollte dann nicht eine Nummer dabeistehen?) oder ein Bezug auf das von Murer&Duroni im Sinn der Nutzung einer Lizenz. Denn dieser Kameratyp war nicht so lange modern, daß ein Patentschutz ausgelaufen wäre - sollte dieses Patent auch in Frankreich gegolten haben.
Im übrigen gibt es sowieso sehr unterschiedliche Vorstellungen von Sammlern, wie mit solchen Objekten umzugehen ist. Solche wie ich legen Wert auf möglichst originales Aussehen und Funktionsfähigkeit, deshalb versuchen sie, das wiederherzustellen, wenn das ohne großen Aufwand geht; zumindest den Verfall zu stoppen. Andere tolerieren nur die Wiederherstellung des originalen Zustands mit originalen Mitteln und Originalteilen, wieder andere halten jedwede Veränderung gegenüber dem Fundzustand für verwerflich, für manche gehört schon jeder Versuch, den Verfall aufzuhalten, dazu. Vermutlich gibt es keine zwei Sammler mit gleichen Vorstellungen.
Ich versuche also, den Verfall aufzuhalten, als Ingenieur möchte ich die Funktion verstehen - das geht am besten, wenn das Ding funktioniert und oft nicht ohne das Funktionieren, und bei nichts anderem erlebt man die Konstruktionen - Eigenschaften, Vorzüge, Nachteile und Grenzen - so gut wie beim Reparieren. Dabei habe ich zwar das Gefühl, daß das, was ich mache, dem Werterhalt dient - aber sicher ist das keineswegs. Denn recht oft in der Geschichte gab es Fälle, in denen selbst professionelle Restauration das Objekt auf Dauer sogar weit mehr geschädigt hat als dies Nichtstun getan hätte. Das Langzeitverhalten ist eben durch nichts anderes als durch das Vergehen von Zeit wirklich sicher vorhersagbar.
Aber wer möchte beispielsweise verschmutzte bis verschimmelte Objekte um sich herum versammeln und ihnen beim beschleunigten Verrotten zusehen? Vieles, Kameraverschlüsse beispielsweise, sollen zudem gelegentlich bewegt werden. Ist das Teil nicht o.k., führt oft schon das In-die-Hand-nehmen zu weiteren Schäden. Den Originalzustand zu belassen aus Angst, etwas zu verschlechtern, ist also kaum das ideale Vorgehen.
Es gibt also kein Vorgehen, das unter allen Umständen optimal ist. Und deshalb kann es durchaus im Einzelfall das Beste sein, das Objekt genauso imperfekt zu lassen, wie man es bekommen hat.
Hallo, das Seitenfenster lässt sich nicht nach vorn setzen, währe auch nicht wirklich eine Lösung, denn dann hätte ich das Loch ja an der Seite aber ich werde die Kamera mal mit zu meinen Eltern nehmen ( mein Vater ist Schlosser und Werkzeugmacher, mit eigener Werkstatt, mal sehen was er denkt ) , Anfang April ist in Darmstadt auch eine Fotobörse, vielleicht nehme ich sie da auch mal mit hin, da hat vielleicht jemand nen Tipp. Ich habe leider, neben der Aussage das die Schrift innen, nur auf ein Patent hinweißt, auch nichts mehr zu der Kamera gefunden, der verkäufer gab nur an:Detektiv Plattenkamera/ Kamera, Brevete S.G.D.G. France 1899, und ich habe auch keine mehr gefunden die genauso ausschaut. In der Rückentür steht noch C 2, aber das kann alles mögliche bedeuten, Camera 2 währe zwar toll, aber wer weiß. Ich persöhnlich vermute das die Kamera ohne Marke oder ähnliches aus einer kleinen Werkstatt stammt. Vieleicht gab es gar nicht so viele davon, und nach über 100 Jahren natürlich kaum noch welche, geschweige denn Infos. Was das restaurieren angeht, bin ich eher ein Freund davon nicht zuviel zu machen, natürlich möchte ich fehlende Teile ersetzen, und habe die Kamera auch gereinigt, das Leder mit Pflegemittel eingerieben, Belag und ähnliches entfernt, innen habe ich, da dort scheinbar Schimmel war, mit verdünntem Essig etwas ausgerieben, aber das wars auch schon, sie kann ruhig alt aussehen. Der grösste eingriff war das neu lakieren der verbliebenen 3 Plattenhalter, aber so wie die aussahen war das unvermeidbar, total verrostet und der alte Lack lies sich mit den Fingern wegrubbeln. Ich denke den Verschluss werde ich so belassen, bis auf den Mitnehmer ist er ja noch in Funktion, auch das Zählwerk ist noch in Ordnung, ich denke mal die 30 Euro für die Kamera waren nicht verkehrt. Früher habe ich im History Channel öfters mal eine Sendung über einen Restaurator gesehen, der die Teile komplett auf neu getrimmt hat, das fand ich schon beim zusehen schlimm . Ich wünsche mir natürlich meine Kameras in Funktion zu sehen, bei denen die soweit in Ordnung sind ( habe ich hier ja auch schen geschrieben) versuche ich gerne auch mal zu Fotografieren, aber ingesamt tue ich nach dem reinigen lieber etwas zuwenig als etwas zuviel.
Zitieren:Ihre Kamera erscheint mir auch in nichtfunktionsfähigem Zustand mit deutlich sichtbarem Fehlteil zweifellos hochinteressant. Gegenüber einfachen Modellen wie meiner Murer Express Newness verfügt sie über zahlreiche weitere Funktionen, was sie darüber hinaus vermutlich zu einem eigenständigen Zeitdokument macht.
Da gebe ich ihnen absolut recht, sie ist nebenbei ja auch das absolut älteste Stück meiner Sammlung, wobei ich natürlich noch andere interessante Kameras habe :-), Interessantes Aussehen ist auch immer ein " haben will" Grund für mich, deswegen habe ich z.B. auch gerade eine Univex Model A erstanden. Allerdings habe ich mich inzwischen dazu durchgerungen keine Kameras zu wollen bei denen die Batterie mehr als den Blitz betreibt :-) ( Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel ) Im Übrigen ist es nicht notwendig mich zu Siezen, ich tue das gerne bei jedem der es möchte, aber für mich reicht du völlig.
Je mehr ich über diese Kameras lese und unterschiedliche Modelle davon sehe ... Also, ich meine, da der Schriftzug "Murer's" nicht aufscheint, handelt sich um einen Nachbau. Nach Ablauf einer Patentfrist war diese Art Kameras nicht mehr modern, es sollte also einer der vielen Lizenznachbauten sein. Das war damals bei erfolgreichen Entwürfen gang und gäbe, insbesondere im Ausland. Der Grund für frühe Lizenzvergabe war einfach - der Werkstoff des Gehäuses ist Holz, es braucht gute Kameratischler (dafür kamen i.w. Modelltischler in Frage), und das hat die erzielbaren Stückzahlen sehr begrenzt. Statt gegen unlizenzierte Nachbauten vorzugehen ist's da einfacher, günstige Lizenzverträge abzuschließen, der Lizenznehmer war ja auch nicht wirklich Konkurrent am Markt. Es gab allein mindestens 90 Modelle von Murer's Express Newness, von einfacheren Kameras als meiner (u.a. ohne Zählwerk) bis zu Luxusmodellen wie Deiner. Jedes dieser Modelle trägt einen bis zwei Buchstaben, die teilweise als Modellbezeichnung interpretiert wurden. Nach McKeown sollen das z.T. Formatangaben sein (siehe http://camera-wiki.org/wiki/Murer%27s_Express_Newness ), das betiäfe A, G, H, I. Das erklärt manches - meine "G" hat denn auch 9x12cm - aber nicht alles. SL halte McKeown am ehesten für "Luxusausführung". Es sind aber eine Reihe anderer ein- und zweibuchstabige Bezeichnungen, die so nicht deutbar sind, gefunden worden, ich meine,
Michael-J.:... C 2, ... aus einer kleinen Werkstatt stammt .. geschweige denn Infos ..
hätte ich auch in einer Liste gesehen, die ich jetzt nicht finde, irgendwo aber im Netz liegt. Selbst Kamerafabriken waren um die Jahrhundertwende eigentlich alle noch recht klein, nicht das, was man sich heute unter Fabrik vorstellt. Über diese Kameras gibt es wirklich wenig Infos, denn sie wurden lange Zeit praktisch vergessen.
Es gibt also relativ wenige davon, und man sieht meist dieselben Modelle. Eine z.B. mit gleicher Plattenandruckfeder wie bei meiner habe ich noch nicht gesehen, eine wie Deine auch nicht. Zeitgenössische Experten haben von Varianten berichtet, von denen noch kein Exemplar wiedergefunden wurde.
Michael-J.:das Seitenfenster lässt sich nicht nach vorn setzen, währe auch nicht wirklich eine Lösung, denn dann hätte ich das Loch ja an der Seite aber ich werde die Kamera mal mit zu meinen Eltern nehmen ( mein Vater ist Schlosser und Werkzeugmacher, mit eigener Werkstatt, mal sehen was er denkt ) ,
- klar, aber auf den ersten Blick ist's kein Einäugiger .. - und eine halbwegs plausible Lösung fällt auf der Seite weniger auf. 'Ne nutzbare Werkstatt in Reichweite hätte ich auch gerne
Michael-J.:Was das restaurieren angeht, bin ich eher ein Freund davon nicht zuviel zu machen, natürlich möchte ich fehlende Teile ersetzen, und habe die Kamera auch gereinigt, das Leder mit Pflegemittel eingerieben, Belag und ähnliches entfernt, innen habe ich, da dort scheinbar Schimmel war, mit verdünntem Essig etwas ausgerieben, aber das wars auch schon, sie kann ruhig alt aussehen. Der grösste eingriff war das neu lakieren der verbliebenen 3 Plattenhalter, aber so wie die aussahen war das unvermeidbar, total verrostet .. ich denke mal die 30 Euro für die Kamera waren nicht verkehrt.
... und es ist immer wieder erstaunlich, wieviel man mit diesen Maßnahmen zusammen mit Reinigung (Verschluß, Optik) erreicht. Nein, sicher nicht, das ist ein ausgesprochenes Schnäppchen, für diesen Preis oder gar darunter gibt's kaum etwas dergleichen. Ich hätte auch sofort zugegriffen - für meine habe ich zwar weniger gelöhnt, aber vergleichbare als meine in schlechterem Zustand kaum je unter 70.- angeboten gesehen. Auch ohne Funktion dürften locker über 100.- möglich sein.
Michael-J.:Allerdings habe ich mich inzwischen dazu durchgerungen keine Kameras zu wollen bei denen die Batterie mehr als den Blitz betreibt :-) ( Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel )
Da stimme ich voll und ganz zu. Auch bei den Ausnahmen. Gibt's bei mir fast nicht, aber aktuell habe ich zu meiner früheren Hauptkamera, einer Minolta SR-T Super (=SR-T 303) mit MC 50 1:1.7 "aktuellere" Belegexemplare angeschafft, eine Minolta XG-1(n) und eine Minolta X-700, also so ziemlich die letzten Modelle mit SR-Bajonett, und das ursprünglich hauptsächlich wegen eines MD 50 1:1.7
Hallo, Ja Minolta habe ich auch zwei oder so, wobei die einzige die ich aus Sammelgründen erworben habe eine Vectis s-100 ist, der Rest wurde wegen der Objektive gekauft, die machen auch meiner Hauptkamera ( Sony a 37) nämlich noch ne gute Figur. Ansonsten hab ich nur noch eine Kodak Disk, warum erklärt sich da von selbst und eine Formika DSC310, einfach weil es meine erste Digitale war, damals gebraucht erstanden und voller Stolz benutzt :-)
Zitieren:Es gibt also relativ wenige davon, und man sieht meist dieselben Modelle. Eine z.B. mit gleicher Plattenandruckfeder wie bei meiner habe ich noch nicht gesehen, eine wie Deine auch nicht. Zeitgenössische Experten haben von Varianten berichtet, von denen noch kein Exemplar wiedergefunden wurde.
Ist ja auch irgentwie klar, es gab damals wahrscheinlich nicht übermässig viele, Balgenkameras dürften eher die Norm, wenn man in der Zeit überhaupt von Norm reden kann, gewesen sein, und billig waren sie sicher auch nicht. Wenn man bedenkt das meine wohl Ursprünglich 12 Platten hatte, man also 12 Bilder machen konnte, ohne zu wechseln. Der Nachteil war bestimmt, wie bei allem mit Rollfilm auch, das man erst nach dem Entwickeln wusste obs geklappt hat.
Zitieren:hätte ich auch in einer Liste gesehen, die ich jetzt nicht finde, irgendwo aber im Netz liegt. Selbst Kamerafabriken waren um die Jahrhundertwende eigentlich alle noch recht klein, nicht das, was man sich heute unter Fabrik vorstellt. Über diese Kameras gibt es wirklich wenig Infos, denn sie wurden lange Zeit praktisch vergessen.
Ja im Netz suchen ist imme ne Herausforderung, hier steht dazu was, dort dazu was, und es gibt einfach so unglaublich viele Kameras, und die auch noch in verschiedenen Varianten, und bis zur Jahrhundertwende, also der vorletzten, war Kamera ja eher ein Luxushobby, wenn man dann noch die Zwei Weltkriege bedenkt, wundert es kaum das Infos da etwas rar sind. Und wenn man zum Zubehöhr kommt wirds noch haariger. Weil das oft weggeworfen wurde, weswegen ich die älteren Filter auch, selbst wenn ich die neueren Schraubfilter einfach in meine Restetasche packe, sorgsam behandle. Ansonsten findet man ja nur wenig, ich hab grad mal ein zwei ältere Belichtungsmesser, einen Beutel Blitzpulver, und seit kurzem die Sonne für die Westentasche.
Michael-J.:Der Nachteil war bestimmt, wie bei allem mit Rollfilm auch, das man erst nach dem Entwickeln wusste obs geklappt hat.
Klar - aber das sah man damals als unabänderlich an. Und da so ein Film auch nicht ganz billig war, konnte man manches, außer man war richtig zum Geldausgeben bereit, nicht machen. Und machte man doch z.B. Makroaufnahmen in der freien Natur, war das Ergebnis im Mittel bescheiden gegenüber dem, was heute normal ist.
Michael-J.:Ja im Netz suchen ist imme ne Herausforderung, hier steht dazu was, dort dazu was, und es gibt einfach so unglaublich viele Kameras, und die auch noch in verschiedenen Varianten, und bis zur Jahrhundertwende, also der vorletzten, war Kamera ja eher ein Luxushobby, wenn man dann noch die Zwei Weltkriege bedenkt, wundert es kaum das Infos da etwas rar sind.
Ja, aber von den anderen Kameratypen gibt's meist viel mehr. Das hier - zumindest das meiste - wurde eben von "echten" Fotografen eher als Zeug für blutige Amateure ohne echtes Interesse angesehen: die meisten haben ein sehr einfaches Objektiv und wenig Einstellmöglichkeiten. Die Murer's mit Entfernungseinstellung und gar noch Shiftmöglichkeiten waren wohl eher Kameras für reiche Snobs. Mit den Rollfilmkameras, die kurz darauf den Markt eroberten, war diese Klientel deutlich besser bedient - und die meisten der unhandlichen Kästen landeten im Müll.
Michael-J.:Weil [Zubehör] oft weggeworfen wurde, weswegen ich die älteren Filter auch, selbst wenn ich die neueren Schraubfilter einfach in meine Restetasche packe, sorgsam behandle. Ansonsten findet man ja nur wenig, ich hab grad mal ein zwei ältere Belichtungsmesser, einen Beutel Blitzpulver, und seit kurzem die Sonne für die Westentasche.
Im Lauf der Zeit ist bei mir so manches an Zubehör zusammengekommen. Allerdings sind komplette Sätze etwa von Vorsatzlinsen eher selten, nach Nutzungsende wurden die eher vergessen, davor oft verloren und später oft gar nicht als zugehörig gesehen. Den Lichtschächten für Plattenkameras ging's nach Aufkommen von Rollfimrückteilen auch immer mal wieder so.
Bei meiner "neuen" Minolta X-700 hatte sich beim Posttransport die Mattscheibe gelöst. Zwar habe ich eine Anleitung (nur) für's Entfernen der Mattscheibe gefunden - richtig langatmig und detailliert - aber von den paar Worten, die nötig gewesen wären, um sie wieder richtig einzusetzen, fehlte damit der überwiegende Teil. Und deshalb hat sie einige leicht vermeidbare Kratzer abbekommen, und Fusseln etwas mehr als unvermeidlich (die Dichtungen sind nach dieser Zeit schon einigermaßen mürbe). Naja, jetzt weiß ich, wie's geht ... vorher wäre besser gewesen ...
Zitieren:Allerdings sind komplette Sätze etwa von Vorsatzlinsen eher selten, nach Nutzungsende wurden die eher vergessen, davor oft verloren und später oft gar nicht als zugehörig gesehen. Den Lichtschächten für Plattenkameras ging's nach Aufkommen von Rollfimrückteilen auch immer mal wieder so.
Ich hab einen Linsensatz vin Ihagee, allerdings nur den mittleren, ansonsten nur von den damals gebräuchlichen Gelbfiltern. Vieles ist bestimmt in der Tonne gelandet, gerade auch Blitze und ähnliches.
Zitieren:Klar - aber das sah man damals als unabänderlich an. Und da so ein Film auch nicht ganz billig war, konnte man manches, außer man war richtig zum Geldausgeben bereit, nicht machen. Und machte man doch z.B. Makroaufnahmen in der freien Natur, war das Ergebnis im Mittel bescheiden gegenüber dem, was heute normal ist.
Naja Macro ist ja heute noch, wenn auch in anderen Dimensonen, nicht ganz einfach, und Naturaufnahmen damals, vor allem Momentaufnahmen, waren sicher auch ein Stückweit Glückssache, egal ob mit oder ohne Mattscheibe. Da fällt mir ein, bei den Negativplatten ( inzwischen alles, meinen Möglichkeiten entsprechend, digital entwickelt ) war eine Dabei, bei der der Macher wohl mal richtig Glück hatte :
Zitieren:Ja, aber von den anderen Kameratypen gibt's meist viel mehr. Das hier - zumindest das meiste - wurde eben von "echten" Fotografen eher als Zeug für blutige Amateure ohne echtes Interesse angesehen: die meisten haben ein sehr einfaches Objektiv und wenig Einstellmöglichkeiten. Die Murer's mit Entfernungseinstellung und gar noch Shiftmöglichkeiten waren wohl eher Kameras für reiche Snobs. Mit den Rollfilmkameras, die kurz darauf den Markt eroberten, war diese Klientel deutlich besser bedient - und die meisten der unhandlichen Kästen landeten im Müll.
Ja, Balgen war halt Gebräuchlich, und da die Kameras nicht lange gebaut wurden und ja heute wie damals die meisten "echten" ihre Ausrüstung nicht ständig wechseln, wurden gerade die teureren wahrscheinlich auch nur von Technickbegeisterten und Snobs gekauft :-) " Schau mal alder, 12 Aufnahmen ohne nachladen, das kannste bei deiner vergessen alder, " Aber mal ne andere frage, was nimmst du zum entrosten, ich hab zwar entroster Spray, aber aus verständlichem Grund mag ich das bei kleinen Stellen, nicht benutzen.
Michael-J.:Naja Macro ist ja heute noch, wenn auch in anderen Dimensonen, nicht ganz einfach, und Naturaufnahmen damals, vor allem Momentaufnahmen, waren sicher auch ein Stückweit Glückssache, egal ob mit oder ohne Mattscheibe. Da fällt mir ein, bei den Negativplatten ( inzwischen alles, meinen Möglichkeiten entsprechend, digital entwickelt ) war eine Dabei, bei der der Macher wohl mal richtig Glück hatte :
Zitieren:... Mit den Rollfilmkameras, die kurz darauf den Markt eroberten, war diese Klientel deutlich besser bedient - und die meisten der unhandlichen Kästen landeten im Müll.
.. wurden gerade die teureren wahrscheinlich auch nur von Technickbegeisterten und Snobs gekauft :-) " Schau mal alder, 12 Aufnahmen ohne nachladen, das kannste bei deiner vergessen alder, "
Klar, so völlig anders sind die Menschen in den letzten 60.000 Jahren nicht geworden ... Zuerst hat Eastman um 1880 die Trockenplatte entwickelt - 1881: Eastman Dry Plate Company - und danach setzte er sich nicht zur Ruhe. Schon 1889 brachte er den ersten Rollfilm auf den Markt - in Europa dauerte es noch ein paar Jahrzehnte, bis der sich durchsetzte, in den USA fing das um 1900 an! Der Grund für diese in Europa schleichende Entwicklung war wohl der gleiche, der in den USA zum schnellen Erfolg führte - die zugehörigen Kameras waren billige Massenware. Das sprach nicht nur Profis, sondern auch engagierte Fotoamateure in Europa nicht an, und die große Masse wurde erst Jahrzehnte nach den USA von Agfa beworben und erreicht (Agfa "Preisbox", "Schulprämie"). Aber für einen exklusiveren Amateurmarkt waren bald auch in Europa Rollfilmkameras erreichbar. Die Magazinkameras waren, so gesehen, ein nachgeborener Vorbote des Endes der Plattenkameras ...
Motive wie das obere waren im Amateurbereich wenig zu finden. Üblicherweise beschränkte man sich auf Familienbilder, und da eher auf gestellte Gruppen und Einzelporträts. Freiere Szenen waren also eher die Ausnahme. Es gab jedoch damals auch viele Aufnahmen, die sich heute noch sehen lassen können, und das nicht nur z.B. von engagierten Naturfotografen. Wobei das, was damals als gutes Bild galt, durchaus von der heutigen Sichtweise abwich. "Freistellen" war'n Fremdwort - ein "gutes" Bild mußte von vorn bis hinten möglichst gleichmäßig scharf sein, Unschärfebereiche galten als Fehler. Insofern ist es beinahe schon bemerkenswert, daß die unscharfen Bereiche im obigen Bild nicht als fehlerhaft entfernt wurden.
Insekten etwa fotografiere ich erst richtig seit der Digitalfotografie, davor war mir schlicht der Film zu teuer. Freiland-Freihand-Nahaufnahmen mache ich heute bis etwa zur 3-fachen Vergrößerung (über 1:1 suche ich leichte Unterstützung). Man braucht da viel Licht, meist also Blitz. Und die Blitzsteuerung insbesondere bei Nahaufnahmen ist heute um Größenordnung besser als früher. Bei Analogkameras war schon einigermaßen richtiges Belichten extreme Glückssache, und nur für extreme Liebhaber haben enen KB-Film durchgezogen, nur um ein Insekt abzubilden. Bei Film wußte man ja zudem nie, ob unter den gemachten Aufnahmen genügend viele gute waren. Früher besaß ich zwar auch einen Blitz, machte aber kaum Bilder damit, nur manchmal Erinnerungsbilder - die Ergebnisse waren es meist nicht wert.
Michael-J.:Aber mal ne andere frage, was nimmst du zum entrosten, ich hab zwar entroster Spray, aber aus verständlichem Grund mag ich das bei kleinen Stellen, nicht benutzen.
Mit chemischen Entrostern habe ich in diesem Bereich kaum etwas erreicht. Mit Caramba, dem Wundermittel zum Lösen festsitzender Schraubverbindungen z.B. bei Kfz-Reparatur, habe ich außer erbärmlichem Gestank selbst bei wochenlanger Einwirkung ziemlich genau nichts erreicht. Klar, die Temperaturen, die man Kamerateilen zumuten darf, sind ja doch deutlich niedriger. Zuerst einmal - Abklären der Sirtuation mit Entfernen des leicht sitzenden Rosts (Flugrost etc.) Einölen, Abwarten, mechanische Bearbeitung (Wattestäbchen, reicht das nicht Holz- und Kunststoffschaber). Meist reicht das schon. Tiefer sitzender Rost mechanisch (metallische Kante, etwa 90°-Winkel, eher stumpf als scharf (letzteres gibt Kratzer!) mit Zahnarztwerkzeug. Wenn's ärger und großflächiger wird Abschleifen/Polieren mit Feinschleifer (Proxxon, Dremel).
Grüße, Laufboden
P.S.: Stellt man heute in diesem Land ein Gedicht vor, wird es unweigerlich syntaktisch seziert. Fragt man nach, erfährt man "was soll man sonst mit einem Gedicht machen?". Damit ist die Frage abschließend beantwortet, was es auslöst. Mit der gleichen Regelmäßigkeit wären vor 40, 50 Jahren nach Zeigen des obigen Bildes zuerst u.a. die unscharfen Stellen als fehlerhaft kritisiert worden. Immer mal wieder hatte man das Gefühl, das eigentlich klar und deutlich hervorgehobene Motiv würde nicht nur nichts auslösen, ja, es würde gar nicht gesehen.
Zitieren:Wobei das, was damals als gutes Bild galt, durchaus von der heutigen Sichtweise abwich. "Freistellen" war'n Fremdwort - ein "gutes" Bild mußte von vorn bis hinten möglichst gleichmäßig scharf sein, Unschärfebereiche galten als Fehler. Insofern ist es beinahe schon bemerkenswert, daß die unscharfen Bereiche im obigen Bild nicht als fehlerhaft entfernt wurden.
Gut möglich das man auf dem fertigen Fotos den Bereich entfernt oder vingettiert hat, ich habe ja das Negativ, und da hat man wohl wirklich nur gebastelt wenn man wusste wie.