Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Ja, mein Problem ist eben, dass es sich um Innengewinde handelt die ich nicht messen kann. Ich hab schon versucht mit meinem "Technischen Hilfsbuch" von Schuchard & Schütte (7. Auflage 1928) herauszufinden welche Gewindearten damals üblich waren. Und tatsächlich werden dort hauptsächlich die Whitworth-Gewinde und die Metrischen Gewinde aufgeführt. Vermutlich werde ich mir ein Sortiment von Feinmechanikerschrauben zulegen müssen und dann eben ausprobieren. Kennt jemand eine gute Quelle? Der Baumarkt kommt da ja eher nicht in Frage.
Bei der Gewir habe ich leider ein Problem mit dem Compur. Zunächst hat alles gut funktioniert. Doch plötzlich schaltet sich das Uhrwerk für die langsamen Zeiten nicht mehr ein. Zwischendurch mal wieder doch und nun wieder nicht mehr. Ich vermute ein mechanisches Problem. Schmutz wohl eher nicht. Ich müsste den Verschluss öffnen aber ich habe Angst die Schrauben kaputt zu machen. Die Schlitze sind sehr schmal und meine einfachen Uhrmacherschraubenzieher sind hierfür zu dick. Ist vermutlich Schrott.
Hat jemand einen Tipp für das richtige Werkzeug? Was benutzt Ihr so?
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Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Laufboden:Da ich nur eine einzige Wirgin habe, und das ist auch nur eine Wirgin Auta, wenn auch nicht genau die häufigste Ausführung, kann ich zu den Schrauben leider nichts konkretes aussagen.
Hallo Laufboden,
um welche Ausführung Deiner Wirgin Auta handelt es sich denn da?
Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Hallo primax,
pixmax:
Laufboden:Da ich nur eine einzige Wirgin habe, und das ist auch nur eine Wirgin Auta, wenn auch nicht genau die häufigste Ausführung, kann ich zu den Schrauben leider nichts konkretes aussagen.
.. um welche Ausführung Deiner Wirgin Auta handelt es sich denn da?
Viele Grüße Michael
danke für die Frage - es handelte sich um eine meiner ersten Sammlerkameras, und offenbar hatte ich etwas übersehen und anderes nicht genau ... Im Hinterkopf hatte ich, es handele sich um die Auta von 1939 - aber die Fundstelle habe ich nicht mehr, und von der Seite, in der das auch ähnlich klingt, habe ich nur als Text, und interpretierbar nur: "Springbalgen-Klappkamera, Wirgin, Auta, mit Handstativ, um 1940, Verschluss Gauthier, Calmbach - Vario mit geätzter Platte, 1/25, 1/50, 1/100. Objektiv: Wirgin - Wiesbaden, Anastigmat 1:8,8 / 10,5 cm mit Rahmensucher (Newton-Sucher). Gebaut unter Max Wirgin in der Zeit des Konkursverfahrens. Letzte gebaute Auta vor dem 2. WK. Alters- und Gebrauchsspuren.". Heute hebe ich mir zusätzlich oder nur die PDF's der Webseiten auf ... Webseiten sind so flüchtig, meist selbst wenn heruntergeladen ....
Nein, diese Version ist es definitiv nicht ....!!
Zum einen ist es aus heutiger Sicht eine ganz normale schwarze (Zweiformat-)Auta, Gehäuseauslöser; aber mit einem sehr ungewöhnlichen und auffälligen Gauthier-Verschluß (Prägung AGC auf blanker Frontplatte). Zwei Verschlußblätter - Grenze in Ruhestellung waagrecht außermittig. Noch ungewöhnlicher: der Verschluß ist nicht selbstspannend. Nirgendwo finde ich eine Spur dieses Verschlusses. Anbei Bilder:
Waagrechte "Trennlinie" - Vorderseite spiegelbildlich. Kein Drehrad für Zeiteinstellung vorhanden, die Zeit wird durch ein kleinen Griff verstellt (links und recht neben der Zeitanzeige sieht man die Spuren davon). Blendeneinstellung ebenfalls oben, Griff hinter der Zeiteinstellung.
Der kleine Hebel rechts ist der Spannhebel (nicht etwa wie üblich Selbstauslöser-Aufzug). Eine sehr kleine Bewegung reicht. Aufziehen auch für B und T nötig. Frontplatte verchromt, ohne den üblichen schwarzen Lack..
Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Hallo miteinander,
nach einem Hinweis von Michael-J. auf eine Auta mit gleichem Verschluß, aber f=8.8, habe ich nun auch meine ursprüngliche Quelle (und auch für die Angabe "1939") wiedergefunden : http://www.wirgin.info/wirgin/auta39.html D.h., diesen Verschluß gab's an der Auta, und zwar zumindest mit den Gewironaren 6.3 und 8.8.
Ich meine, ich hätte die bremische Kameraliste genügend durchdekliniert - die AGC-Variante mit Vorspannen habe ich dort aber zumindest nicht bemerkt.
Der Verschluß selbst ist aber immer noch unbekannt - und dabei meint man, über Gauthier- (AGC) Verschlüsse wäre alles bekannt ...
Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Hallo, mal als Nebenfrage, ist die Kombination Gauthier Verschluß , nicht selbstspannend so ungewöhnlich? Der Verschluss an sich ist natürlich intressant und gerade diese zwei Verschlussblätter mit der geraden Linie hab ich noch nie gesehen ( was natürlich nix heissen soll :-) ). Aber A/G/C verschlüsse die nicht selbstspannend sind kenne ich einige,bei Klappkameras, daher die Frage, Gruß Michael
Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Hallo Michael-J.,
Michael-J.:Hallo, mal als Nebenfrage, ist die Kombination Gauthier Verschluß , nicht selbstspannend so ungewöhnlich? Der Verschluss an sich ist natürlich intressant und gerade diese zwei Verschlussblätter mit der geraden Linie hab ich noch nie gesehen ( was natürlich nix heissen soll :-) ). Aber A/G/C verschlüsse die nicht selbstspannend sind kenne ich einige,bei Klappkameras, daher die Frage,
klar, Gauthier konnte das - und hat das auch eindrucksvoll mit dem Koilos gezeigt. Aber schließlich kam Gauthier in die Einflußsphäre von Zeiss - Minderheitsbeteiligung 1910, Mehrheit 1931. Und Zeiss teilte Rollen zu und achtete peinlich genau auf deren Einhaltung. Ernemann z.B. hatte Objektiv- und Verschlußfertigung (Cronos) spätestens mit der Eingliederung in Zeiss Ikon einzustellen. Dadurch war gesichert, daß Deckel keine Konkurrenz durch eventuell bessere oder beliebtere Verschlüsse bekam - mit Ausnahme des Rulex, dem auf großen Druck von Zeiss kein wirtschaftlicher Raum gegeben wurde*) und, Treppenwitz, gerade deshalb schließlich nicht nur "nach Japan auswanderte", sondern von dort aus zum Niedergang der gesamten deutschen Photoindustrie beitrug.
Gauthier mußte zunehmend die "zweite Geige" unter den deutschen Verschlußherstellern spielen, ein gehöriger Abstand zum Compur gehörte dazu. Zwingend dabei war u.a., daß der Compur die kürzeste Verschlußzeit hatte - wobei nur wenige Compure schneller als die 1/300-Sekunde waren, die Cronos C und Koilos schon viel früher beherrschten ...
Welche nicht selbstspannenden AGC-Verschlüsse aus der Zeit bis 1945 kennst Du außer dem Koilos? Von wann bis wann wurden sie gebaut?
Mir ist sonst kein AGC-Verschluß aus der Zeit von - sagen wir mal - 1926-1945 bekannt, und davor nur der Koilos. Gut, ein paar habe ich nicht - z.B. Eo, Acro und Velio.
Grüße, Laufboden
*) natürlich war er "nur eine Kopie des Compur", was so auch nicht wieder stimmte, er war etwas besser
Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Hallo, was die Bauzeit angeht muss ich heut abend mal nachschauen, ich hab gestern nur kurz über meine Kameras geschaut und Verschlüsse mit dem Typischen A/G/C Logo die nicht selbstspannend sind gesucht. Die Baujahre habe ich nicht direkt im Kopf. Waren natürlich keine Zeiss, sondern andere Kameras. Ich schau heut abend nochmal und schreib dann näheres. Gruß Michael
Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Hallo, so hab mal geschaut, also vor 1945 sind es zwei Kameras, einmal eine Voigdländer Bessa, vermutlich aus den frühen 30gern, und eine Beier Beirax, vermutlich Ende der 30ger, sorry aber da ich beide Modelle, so wie ich sie habe nicht gefunden habe, jeweils nur ungefähr. Beide haben übrigen einen Selbstauslöser. Agfa Billi 1, Isolette 1 und eine Zeiss Nettar haben übrigens auch so einen Verschluss, allerdings nach 1945. So nu die Fotos, ich hab jeweils soviel draufgelassen das man sie zuordnen kann, sind aber nach der Reihenfolge der Aufzählung:
Re: Die vielen unbekannten Platten / Laufbodenkameras
Hallo Freier-Sascha,
Freier-Sascha:Ähm, der Koilos ist doch von Kenngott!? Gruss Freier-Sascha
dazu gibt's ein klares sowohl-als-auch ... aber natürlich macht soetwas doch "ein wenig" Verwirrung.
http://www.kamera-geschichte.de/verschluss1-d/ ... über Alfred Gauthier, Calmbach: 1904 produzierten sie den ersten Zentralverschluss KOILOS Allerdings: erst ab 1910 firmierte das Unternehmen als "Alfred Gauthier GmbH".
McKeowns (1992/3), S. 479: Gauthier, Alfred (Calmbach) - Koilos (original, leather brake) - c1904; Koilos(air piston): - c1906
http://www.earlyphotography.co.uk/site/entry_S63.html .. Koilos Friction-brake - W.Kenngott, Paris, France There is conflicting information on who produced the Koilos with many sources giving the manufacturer as Gauthier in Germany. The French and British patents show Wilhelm Kenngott as the patentee, that firm may have been connected with Gauthier.