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(Agfa-)Rietschel - aber welche?
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22.07.15 23:35
Laufboden

nicht registriert

22.07.15 23:35
Laufboden

nicht registriert

(Agfa-)Rietschel - aber welche?

Hallo miteinander,

habe neu eine mir als Agfa verkaufte Kamera, die einige originäre Ideen enthält - solche, die ich noch bei keiner anderen Kamera gesehen habe.
**) Offensichtlich wurde sie von Rietschel gebaut, aber die Agfa-Adaption ist unverkennbar.**)

So ganz weiß ich nicht, was ich von ihr halten soll.
Nicht zu ihr paßt die Entfernungsskala - die ist nicht original und grob geschätzt für ein 90mm-Objektiv - also grob daneben.
Zwei unterschiedliche, professionell erstellte kompatible dünne Holz-Adapterrahmen für Aufnahme von Agfa-Platten einerseits, (Agfa-)Packfilm-Halter andererseits - deuten zumindest auf die Kooperation von Rietschel mit Agfa.
Der Compur ist auf 1927 zu datieren, die ganze Konstruktion der Kamera erscheint aber aus Sicht von z.B. 1927 etwas aus der Zeit gefallen.
Rätsel gibt die Befestigung des Trageriemens auf einer Seite auf. Es sieht so aus, als wären die Positionen für die Löcher der üblichen Befestigung nur vorgestochen worden.
Das Objektiv, ein Agfa-Doppel-Anastigmat (4.5/135mm) erscheint zumindest als gekonnt handwerklich eingepaßt (Kleinstserie? Vielleicht Aufarbeitung von Restbeständen z.B. in der Lehrwerkstatt?).

Aber welche Rietschel stand Pate?
Sie hat Anklänge an diverse Rietschel-Kameras, am meisten an die Minimal-Clack. Aber so ganz paßt die Kamera nicht zu denen in meinen Katalogen.

Hat jemand hier Ideen - oder noch besser einschlägige Kataloge ?







Erwähnen sollte ich:
Offenbar war früher ein Sucher ähnlich dem hier gezeigten montiert, ansonsten allem Anschein nach keiner (außer natürlich der Mattscheibe).
Ich habe deshalb einen Nachrüst-Sucher montiert - einen Practos.
Und der ist gleichzeitig ein Belichtungsmesser - etwas, was ich außer bei diesem Exemplar noch nie gesehen hatte. Die Klappmechanismen dafür sind übrigens sehr praxisgerecht.

Grüße, Laufboden

**) Obwohl mir das anfangs als "offensichtlich" erschien, u.a. wegen der Standartenform, ist es aus jetziger Sicht (25.7.15) falsch

Datei-Anhänge
Rietschel-Agfa_6917.jpg Rietschel-Agfa_6917.jpg (302x)

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Rietschel-Agfa_6927.jpg Rietschel-Agfa_6927.jpg (304x)

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Rietschel-Agfa_6934.jpg Rietschel-Agfa_6934.jpg (308x)

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23.07.15 07:10
Rainer 

Administrator

23.07.15 07:10
Rainer 

Administrator

Re: (Agfa-)Rietschel - aber welche?

In meinen Unterlagen habe ich auch nichts auch nur ansatzweise passendes gefunden. Es hat aber frühe viele engagierte und handwerklich geschickte Fotografen gegeben, die sich (auch teilweise erfolgreich) an Umbauten heranwagten. Mir erzählte in den frühen 60-iger Jahren ein Berufsfotograf von Modifikationen (bis hin zum Umbau von Objektiv-Haltern) an seinen Plattenkameras. Ich habe bei ihm auch solche Umbauten gesehen.

Also ein Umbau ist nicht ausgeschlossen.

p.s. Bei diesem Fotografen habe ich übrigens auch Leer-Kameragehäuse von Plattenkameras (noch ohne jegliche Bohrungen) gesehen.




Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Zuletzt bearbeitet am 20.04.23 13:37

25.07.15 14:53
Laufboden

nicht registriert

25.07.15 14:53
Laufboden

nicht registriert

Re: (Agfa-)Rietschel - aber welche?

Hallo miteinander,

das war ein Volltreffer!
Hat'n wenig Lack abgerieben, doch jetzt geht's, wenn auch recht stramm.



Im Prinzip hätte ich den Trick gekannt - aber nach ca.55 Jahren war das Wissen darum in unzugängliche Regionen des Gedächtnisses gerutscht

Als Dank und zur "Belohnung" noch ein wenig mehr über die Adapter.


Von links der "Agfa"-Adapterrahmen, Million-Adapterrahmen, Packkassette, Mattscheibenhalter


Die "Million-Teile" - Packfilmkassette, Rahmen dafür und für Millionkassetten, sowie eine Holzdoppelkassette, die sich unten nicht voll einschieben läßt - dafür müßte man einiges abhobeln. Daß sie oben überstehen würde, wäre problemlos, da sie durch einen seitlichen Hebel festgehalten wird.

Den mir anfangs als ungewöhnlich erscheinenden Hebel an der Seite weiß ich jetzt also zu deuten.
Zwar paßt die abgebildete Holzdoppelkassette (statt eines Adapters) nur "sehr beinahe" - aber es wird klar, daß der Hebel ursprünglich dazu diente, solche Kassetten festzuhalten.
Und deshalb verjüngt sich bei diesen Kassetten auch der Falz.
Die Kamera war also anfangs für die deutlich größeren und dickeren Holzkassetten gedacht und mit diesem Hebel ausgestattet.





Vielleicht war's in einer Übergangszeit, und deshalb der Adapter für Million- bzw. Packfilmkassetten einerseits und andererseits der, der für den Mattscheibenhalter und möglicherweise erst später für Agfakassetten verwendet wurde, dabei.

Die Adapterrahmen haben denn auch seitliche Aussparungen (Löcher), in die obiger Hebel perfekt paßt.


Im übrigen hat Sammelott völlig recht - der Normalfalz ist gar kein Falz, und sein Gegenstück erst recht nicht.
Es handelt sich schließlich um Nut und Feder (bzw. umgekehrt). Da aber - warum auch immer - niemand im gegebenen Zusammenhang diese Begriffe verwendet, lasse ich's auch bleiben ...

Grüße, Laufboden

P.S.: ... aber trotzdem hätte ich gerne noch eine Bestätigung, notfalls eine Widerlegung meiner jetzigen Vermutung, es handele sich um eine Busch-Kamera ...

Datei-Anhänge
AdapterrahmenAgfa+Million_Packkassette_Mattsch_6942.jpg AdapterrahmenAgfa+Million_Packkassette_Mattsch_6942.jpg (308x)

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Holzkassettenhalter_6996.jpg Holzkassettenhalter_6996.jpg (341x)

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Holzkassettenhalter_6998.jpg Holzkassettenhalter_6998.jpg (304x)

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Millionfalzteile_Packfilmkassette_Adapterrahmen_Holzdoppelkassette_6992.jpg Millionfalzteile_Packfilmkassette_Adapterrahmen_Holzdoppelkassette_6992.jpg (295x)

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Rastungen_6995.jpg Rastungen_6995.jpg (316x)

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05.12.17 19:04
Laufboden

nicht registriert

05.12.17 19:04
Laufboden

nicht registriert

auf die Busch montieren ...

Hallo miteinander,

Habe heute nochmal diese Kamera in der Hand gehalten und die Holzdoppelkassetten ausprobiert - doch jetzt passen sie.
Da hatte sich wohl das Holz im Lauf der Zeit ein wenig verzogen gehabt.





Die Kassetten haben genau an der richtigen der richtigen Stelle eine Vertiefung im Falz, um festgehalten zu werden, mittes dieses Hebels können sie freigegeben werden. Man sieht auch schön den Sucher mit Belichtungsmesser:


Diese beiden sehr unterschiedlich großen Millionkassetten passen perfekt:

Die Holzdoppel(million-)kassette paßt ohne Spiel, wenn der Zwischenrahmen entfernt wurde.
Es sieht so aus, als würde sie überstehen, aber die Filmschicht ist genau an der richtigen Stelle.

Die Millionkassette aus Blech - hier eine von Krügener - passt genau in den Zwischenrahmen.

Grüße, Laufboden

Ergänzung: Der Beschlag für den Tragriemen ist ähnlich zu dem älterer Certos (u.a. früher Certotrop). Das ist aber nicht verwunderlich, Certo und Busch gehörten zum Raum Dresden. Hie das Original (für die andere Seite habe ich eine ungenaue Kopie hergestellt, das Zwischenstück ist selbst gebogen; Tragriemen ist von einer defekten Kamera).


Es hat sich also herausgestellt, daß Kassetten mit Millionfalz in Holz bzw. Metall jeweils in üblicher Größe für 9x12 passen, nicht jedoch anfangs passend erscheinende von Rietschel/Agfa.

Zuletzt bearbeitet am 05.12.17 19:26

Datei-Anhänge
1067367_KrügenerMillion+Holz.jpg 1067367_KrügenerMillion+Holz.jpg (220x)

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1067364_Zwischenrahmen.jpg 1067364_Zwischenrahmen.jpg (232x)

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1067363_Detail.jpg 1067363_Detail.jpg (214x)

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IMG_7007.jpg IMG_7007.jpg (217x)

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06.12.17 11:04
Freier-Sascha 

BZF-Meister

06.12.17 11:04
Freier-Sascha 

BZF-Meister

Re: (Agfa-)Rietzschel - aber welche?

Die Wahrscheinlichkeit das es sich um eine Busch handelt ist ziemlich gross. Auch wenn Feinheiten anders aussehen wie bei Abring, viele konstruktiven Merkmale sind gleich bis ähnlich (Laufschienen, Standarte, Objektivbrett, Knöpfe zur Höhenverstellung, Griffaufhängungen...). Welche Farbe das Objektivbrett hat ist für die Bestimmung nicht relevant, gab es sicher in beiden Ausführungen. Zu dieser früheren Zeit gibt es sowieso keine Busch die genau gleich ist wie eine andere.

Busch ist sowieso ein schweres Feld: Es gibt Kameras, vor allem aus früherer Zeit (vor 1900 bis WW1) die eindeutig von Busch gebaut wurden. Auf der anderen Seite habe ich viele Nachweise in meinem Bilder-Archiv, dass auf Zeh / B+S / Franka und Kochmann Plattenkameras nur "Busch" draufsteht (natürlich mit Busch -Objektiv), so ähnlich wie es Rodenstock gemacht hat. Aber wie gesagt: Busch hat tatsächlich selber Kameras gebaut, zumindest bevor KZJ seine Finger auf Busch drauf hatte...

Ach ja, ich habe in den Bestimmungshinweisen noch "Franka-Plattenkameras" aufgenommen, auch Kameras, auf denen höchst selten der Hersteller vermerkt ist.

Gruss
Freier-Sascha

16.05.18 14:37
Werra-ist

nicht registriert

16.05.18 14:37
Werra-ist

nicht registriert

Re: (Agfa-)Rietzschel- aber welche?

Manfred Herrmann
Gründungsmitglied der Gesellschaft für PhotoHistorica e.V.

Nicht daß es besonders wichtig wäre, aber der guten Ordnung halber: Es heißt Rietzschel.

Besitze übrigens eine schöne 9x12 Laufbodenkamera des Nachfolgers Agfa, eine Agfa Isolar mit der cognac-farbigen Belederung. Daß es sich dabei um eine Luxusversion handelt ist eine Erfindung der Sammler und der Photographica-Auktionshäuser. Im Katalog von 1930, den ich im Original besitze, steht da nur "m. braun. Bezug". Der Preis ist gegenüber der schwarzen Version um 7 RM höher - 145 vs. 138 RM.
Es gab natürlich damals echte Luxusversionen einiger Kamerahersteller, aber da waren dann i.d.R. die Metallteile vergoldet und nicht vernickelt oder verchromt.

PS
Wollte ein Foto der Kamera hochladen, bekomme aber die Meldung, daß die Datei zu groß ist

16.05.18 15:03
Rainer 

Administrator

16.05.18 15:03
Rainer 

Administrator

Re: (Agfa-)Rietzschel - aber welche?

Hallo Manfred,

die Forum-Software begrenzt Uploads auf 1500 kByte.

Danke für den Namens-Hinweis "Rietzschel", wird jetzt korrigiert.

Ansonsten ist z.B. die Uploadprozedur in diesem Youtube-Video gezeigt:


http://www.youtube.com/watch?v=yGYSfRIvZEQ

Willkommen im Forum.

Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 16.05.18 15:08

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