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Contaflex Pro Tessar
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30.04.11 16:09
Ralf1968 

BZF-Nutzer Stufe 1

30.04.11 16:09
Ralf1968 

BZF-Nutzer Stufe 1

Contaflex Pro Tessar

Hat hier jemand Erfahrungen mit den Contaflex Pro Tessaren sammeln können? Habe gerade die Bilder aus der Entwicklung bekommen - Aufnahmecamera Contaflex S mit Pro Tessar 115mm: die Leistung des Pro Tessars ist echt miserabel. Ich hätte mir von einem Zeiss Objektiv - auch in Satzbauweise - mehr erwartet. Die Randschärfe ist echt wie bei einem Billigobjektiv. Ich würde nicht mal sagen unscharf, sondern eher so merkwürdig verschwommen und auch verzeichnet. Weiterhin ist das Objektiv extrem streulichtempfindlich - echt schade für dieses schöne Objektiv. Die Aufnahmen, die nur mit dem Tessar 2,8 / 50 mm Objektiv gemacht wurden waren dagegen sehr scharf. Sind Pro Tessare generell nicht sonderlich gut oder habe ich hier vielleicht einen "Ausreißer" erwischt?

Danke für die Antworten!

Ralf


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30.04.11 17:49
Rainer 

Administrator

30.04.11 17:49
Rainer 

Administrator

Re: Contaflex Pro Tessar

Hallo Ralf,
eigentlich sind die Tessare über jeden Zweifel erhaben.

Könnte es sein, dass auf den Linsenoberflächen Beläge sind?
Das kann auch im Objektiv auftreten.

Die Contaflex S hat ja einen fest eingebauten Objektiv-Rückteil. Beim Wechsel des Objektiv-Vorderteils werden mehr Glasflächen frei für Staub, Ausgasungen usw, als bei "normalen" Objektiven. Das ist eine Achilles-Ferse der Contaflex.

Hier ist große Reinigungssorgfalt angesagt, ohne die empfindlichen Oberflächen zu schädigen. Mikrofaser-Tücher, Luftspray, usw. Ich weiß derzeit nicht, ob diese Linsen schon eine Oberflächenvergütung hatten. Es gibt jedenfalls einige Oberflächenvergütungen (insbesondere multi coating), die lassen sich leider "einfach" wegwischen.

Auch muss das jeweilige Objektiv im Bajonett immer gut einrasten.

Ein Kontrollblick durch das Objektiv bei offener Blende kann im wahrsten Sinn Klarheit bringen. Es gibt Fälle, wo bei zu warmer Lagerung über Jahrzehnte Ausdünstungen aus Fett und Öl im Objektiv Niederschläge auf den Glasflächen hinterlässt. Kameras von Rauchern haben es besonders schwer.


MFG Rainer (Admin)

Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein.
Aus Negativ wird Positiv.

30.04.11 18:16
Ralf1968 

BZF-Nutzer Stufe 1

30.04.11 18:16
Ralf1968 

BZF-Nutzer Stufe 1

Re: Contaflex Pro Tessar

Danke für die Info - das Objektiv ist neuwertig und das optische System ist klar. Man muss dabei bedenken, dass es sich ja nicht um ein "normales" Tessar handelt, sondern um einen optischen Kompromiss in Form eines Satzwechselobjektives.

Vielleicht war man mit der Brennweite 115mm schon überfordert. Beispielsweise hat Kodak das Satzwechselsystem bei der Retina Reflex I ja nur bis Brennweite 80mm angeboten.

Ich selbst hätte mir hier mehr an Leistung versprochen und es schmälert das Bild der ansonsten recht schönen Camera. Was ich natürlich nicht beurteilen kann, ist die Möglichkeit eines "Ausreißer-Objektives" - so etwas kommt ja auch hin und wieder mal vor.

30.04.11 22:04
Zipferlak

nicht registriert

30.04.11 22:04
Zipferlak

nicht registriert

Re: Contaflex Pro Tessar

Hallo Ralf.

Ergänzend zu Deinen Erfahrungen möchte ich folgendes beisteuern:

- Das 115er Pro-Tessar ist in der Tat streulichtempfindlich, deswegen immer mit Sonnenblende (M 67) und wenn möglich UV Filter arbeiten. (Ich benutze einen Zeiss Ikolor C und bin ganz zufrieden)
- Randunschärfen deuten evtl. auf einen Verkittungsfehler des Objektivs hin. Die Verklebung mancher Pro-Tessare löst sich im Laufe der Zeit vom Rand her auf (Regenbogenschlieren), da kann man halt nichts machen.

Ansonsten gilt: Kamera ruhig halten, aufpassen dass die Automatik keine Blende grösser 4 einstellt (besser ohne Automatik mit Blende 8 arbeiten) und Linsen sauber und trocken verwenden.

Grüsse und Gut Licht

Martin

Zuletzt bearbeitet am 30.04.11 22:06

01.05.11 07:35
Rainer 

Administrator

01.05.11 07:35
Rainer 

Administrator

Re: Contaflex Pro Tessar

Hallo zusammen,

mit meinen Hinweisen auf eventuelle Beläge wollte ich nur ausschließen, dass eine Unschärfe darauf zurück geführt werden kann.

Ich selbst habe ja auch eine Contaflex, allerdings nur mit dem Tessar 2,8 / 50 mm. Das ist richtig scharfzeichnend.

Ein damaliger Lehrer von mir hatte die Contaflex auch und machte damit (pro Tessar 115 mm) gern Photos im Berliner Zoo. Die mir damals gezeigten Bilder sind mir nicht als unscharf aufgefallen. Ich kann mich erinnern, dass der Lehrer an dem Tele immer eine Sonnenblende hatte und ich war neidisch auf die Kamera mit dem "riesigen" Tele .......

Normalerweise zeichnen ja Objektive bei einer Blende unter Maximalblende am schärfsten, während die Scharfentiefe bei einer Blende über Minimalblende zumeist am günstigsten ist.

Bei diesem Teil-Wechsel-Objektiv pro 115 mm würde ich aber so um Blende 8-11 versuchen zu photographieren, keinesfalls bei großen Blenden.

Im WWW weist jemand auf gute Erfahrungen mit den pro-Objektiven hin:
http://www.hobbyphoto-forum.de/t8154f5-Z...aetzchen-7.html

MFG Rainer (Admin)

Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein.
Aus Negativ wird Positiv.

01.05.11 10:04
Ralf1968 

BZF-Nutzer Stufe 1

01.05.11 10:04
Ralf1968 

BZF-Nutzer Stufe 1

Re: Contaflex Pro Tessar

Fehler der unscharfen Aufnahmen gefunden:

es liegt nicht am Pro Tessar, sondern an der Contaflex S! Der Entfernungsmesser ist total dejustiert und das ist mir bisher nie aufgefallen, da ich immer nur mit dem Tessar 50mm fotografiert habe - da fällt es durch die Schärfentiefe nicht immer so auf.

Eine Teleobjektiv nimmt aber Ungenauigkeiten beim Focussieren nicht hin.

Jetzt kann ich sehen, wer mir die Contaflex repariert.

Ärgert mich total, dass mir das nicht schon früher aufgefallen ist ...

01.05.11 10:39
Rainer 

Administrator

01.05.11 10:39
Rainer 

Administrator

Re: Contaflex Pro Tessar

Hallo Ralf,
freut mich, dass Du den Fehler ermitteln konntest. Wenn Du wirklich eine Reparatur wagst, wäre vielleicht auch eine Überprüfung der Verschlußzeiten sinnvoll.

Ich habe jedenfalls die DIAs von meinem Lehrer (auch die Teleaufnahmen) in guter (scharfer) Erinnerung. Die Contaflex ist ein gutes Stück Feinstmechanik-Präzision und guter Optik.

Wenn Du eine teure Reparatur vermeiden willst, kannst Du Dir auch eine Korrektur-Marke auf die Entfernungseinstellung kleben. Dafür kannst Du ein Stück Transparent-Papier temporär im Filmfenster anbringen und mit einer Lupe die Fehlweisung des Entfernungsmessers ermitteln und eine entsprechende Marke anbringen. Ich habe das an einer ähnlichen Kamera erfolgreich machen können.

MFG Rainer (Admin)

Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein.
Aus Negativ wird Positiv.

20.09.16 18:10
Laufboden

nicht registriert

20.09.16 18:10
Laufboden

nicht registriert

Re: Contaflex Pro Tessar

Hallo miteinander,

habe spaßhalber - genauer: zur Abrundung meiner Objektivsammlung - ein Pro-Tessar 1:4/35mm erbuchtet. Eines von denen, die im Prinzip(!) ein DKL-Bajonett haben, natürlich eines, das mit keinem 'echten' DKL-Bajonett kompatibel ist.
Daß es in meinen Canon/DKL-Adapter mehr oder weniger paßt, nützt natürlich auch nichts, weil es ein Teil eines Satzobjektivs ist, deshalb allein gelassen nicht richtig abbildet und ihm zudem die Blende fehlt.

Wieder mal gilt: je neuer, desto anfälliger bei gleichzeitig absichtlich immer schwierigerer bis unmöglich werdender Korrekturmöglichkeit.
Manchmal beschleicht mich der Verdacht, es gäbe einen vorherbestimmten Zeitpunkt in absehbarer Zukunft, zu dem alle Objektive jedweden Fertigungszeitpunkts kaputt sein sollen
Doch werden dann wohl immer noch welche ihren Dienst tun. Fast wie neu aber werden dann nur die sein, die um 1900 gefertigt wurden.
Mein ältestes datierbares Objektiv, ein 1:7,7 270mm Goerz Doppelanastigmat Serie III o.5 - 8 Jahre später hieß das Dagor - ist jedenfalls noch bestens in Form, keinerlei Separation, Blende perfekt (gut, zugegeben, etwas ausbeulen, putzen und gängig machen mußte ich es ...).

Doch das im Vergleich dazu fast neue Pro-Tessar zeigt - wieder mal von einem Verkäufer nicht vermerkt - deutliche Randseparation.
Nun, das ist bei einem halben Objektiv, zu dem mir die (zusätzlich auch passende) Contaflex und damit die hintere Hälfte fehlt, vielleicht nicht so gravierend, eine sichtbare Blamage für Zeiss ist es allemal.
Es zeigt, daß nicht nur Rodenstock-, sondern auch Zeissobjektive nach Übergang von Verkittung mit Kanadabalsam zu Klebung zumindest anfangs erheblich kurzlebiger und anfälliger geworden sind, also aus Sicht der Haltbarkeit erheblich schlechter. Dabei sind Klebungen im Gegensatz zu Verkittungen schwierig bis kaum und wirtschaftlich sowieso nicht ersetzbar.

Im Prinzip aber würde ich den Fehler gern ausbessern - oder es wenigstens versuchen.
Bis jetzt aber schaffe ich es nicht, das Ding zu zerlegen. Recht hilfreich wäre dabei eine Konstruktionszeichnung, ein paar Bilder vom zerlegten Objektiv oder eine Anleitung.
Dann wüßte ich wenigstens, wo ich anfangen muß ... hat das Ding hier schon jemand zerlegt?

Im übrigen gilt:

Grüße, Laufboden

Zuletzt bearbeitet am 20.09.16 18:15

20.09.16 20:16
Sammelott

nicht registriert

20.09.16 20:16
Sammelott

nicht registriert

Re: Contaflex Pro Tessar

Hallo Laufboden,
ärgere Dich bitte nicht daß ich meins nicht zerlegt habe. Es ist nämlich absolut i.O.
Gruß-OTTI

20.09.16 22:46
Laufboden

nicht registriert

20.09.16 22:46
Laufboden

nicht registriert

Re: Contaflex Pro Tessar

Hallo Sammelott,

Sammelott:
Hallo Laufboden,
ärgere Dich bitte nicht daß ich meins nicht zerlegt habe. Es ist nämlich absolut i.O.
Gruß-OTTI

Klar, dann würde ich es auch nicht zerlegen wollen. Normalerweise. Außer Neugier plagt mich.
Aber diese alten Teile sind manchmal sehr widerspenstig.
Der Hersteller meint z.B., daß ein Ring sich allein mit bloßer Hand und zusätzlich vielleicht ein Stück Gummi aufdrehen läßt, und im Prinzip ist das anfangs auch so.
Doch Rost&Co. sind auf Dauer stärker.
Die Zusammensetzungsfugen sind zudem oft selbst mit starker Lupe nicht feststellbar, man muß raten.
Natürlich hilft dabei die Erfahrung, aber nicht immer.
Die Hersteller waren immer schon sehr phantasievoll.
Manchmal schraubt man Dinge ab, die dran bleiben könnten.
Manchmal will man etwas an einer Stelle abschrauben - aber da ist nichts zum Abschrauben.
Ein andermal weiß man genau, wo sich etwas drehen müßte - es dreht sich aber nicht, Rost&Co. sind nach hundert Jahren eben stärker.
Obwohl - Messinggewinde lassen sich fast immer gut lösen. Fast immer.
Oder jemand hat früher z.B. einen Faden zwischen das Feingewinde gebracht etcpp. ...
Der quillt nach Ölzugabe u.U. auf und das Ganze klemmt noch fester ... es gibt also kein Patentrezept für alle Fälle.
Heißer Kandidat für hartnäckige Klemmer ist Alugewinde auf Alugewinde.
Das kann auch, wenn's anfangs leicht geht, beim dritten Auf- und Zuschrauben heftige Klemmer geben ...
Wärme kann helfen - 80° hilft oft, kann aber zerstörerisch wirken. Oder Kälte.
Noch viel ärger kann Alugewinde auf Kunststoffgewinde klemmen. Temperaturänderungen können da kontraproduktiv sein.
Öl kann helfen - manchmal schadet es auch. Usw usf.

Je neuer das Ding, desto eher ist es auch noch extra gegen Öffnen gesichert.
Ganz wenig ausgehärteter Lack oder verhärtetes Fett dazwischen - und nichts bewegt sich mehr ...

Also ist man immer dankbar, wenn's jemand wenigstens weiß, wie's ginge - wenn's ginge ...

Grüße, Laufboden

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